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Raecher des Dunklen Imperiums

Raecher des Dunklen Imperiums

Titel: Raecher des Dunklen Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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verantwortlich? Befindet sich gar einer unter euch, der mehr als nur träumt? Der mir die Macht rauben, sie an sich reißen möchte? Ihr, Meliadus - seid Ihr wach?" Er zerrte den Wolfshelm hoch, aber Meliadus' Gesicht war leer, die Augen stumpf.
    Kalan schlug ihn auf die Lippen, doch Meliadus rührte sich nicht. Kalan knurrte aufgebracht.
    „Ihr, Huon? Selbst Ihr seid nicht mehr so mächtig wie ich." Huon wisperte weiter nur den Namen des einen.
    „Das gefällt Euch wohl nicht?"
    Aber der ihn ermorden würde: „Meliadus. Meliadus."
    „Shenegar Trott?" Kalan rüttelte die Schultern des unbewegten Grafen von Sussex. „Habt Ihr die Tür geöffnet und die Wachen fortgeschickt? Und weshalb?"
    Kalan runzelte die Stirn. „Nein, es kann nur Flana gewesen sein." Er suchte nach der Reihermaske von Flana Mikosevaar, der Herzogin von Kanbery. „Flana ist die einzige, die etwas ahnt."
    „Was wollt Ihr jetzt schon wieder von mir, Baron Kalan?" fragte Flana und kam näher. „Ich bin müde, Ihr müßt mir Ruhe gönnen."
    „Ihr könnt mich nicht täuschen, zukünftige Verräterin. Ich habe hier einen Feind, und das seid Ihr. Wer könnte es sonst sein? Es ist im Interesse aller anderen, daß das alte Imperium neu entsteht."
    „Wie gewöhnlich verstehe ich Euch nicht, Kalan."
    „Nun, es stimmte, daß Ihr mich nicht verstehen solltet - aber ich frage mich."
    „Eure Wachen kamen herein", fuhr Flana fort. „Unhöfliche Burschen, aber einer sah eigentlich recht manierlich aus."
    „Sah manierlich aus? Hatten sie denn ihre Masken abgenommen?"
    „Einer."
    Kalans Augen huschten durch den Raum, als er über die Bedeutung ihrer Bemerkung nachdachte. „Wie.", murmelte er. „Wie." Er blickte Flana finster an. „Ich glaube immer noch, daß Ihr es getan habt!"
    „Ich weiß nicht, wessen Ihr mich beschuldigt, Kalan, und es ist mir auch egal, denn dieser Alptraum wird bald enden, wie jeder schließlich endet."
    Kalans Augen glitzerten höhnisch hinter der Schlangenmaske. „Glaubt Ihr, Madam?" Er drehte sich um, um das Schloß zu untersuchen. „Meine Pläne gehen ständig schief. Jeder meiner Schritte beschwört weitere Komplikationen herauf. Es muß doch eine Möglichkeit geben, mit einem einzigen Schlag die Sache wieder völlig in den Griff zu bekommen. O Hawkmoon, Hawkmoon, ich wollte, Ihr würdet endlich sterben!"
    Bei diesen Worten trat Hawkmoon aus der Ecke und tupfte Kalan mit der flachen Klinge auf die Schulter. Kalan drehte sich um. Die Schwertspitze glitt unter die Maske und drückte ganz leicht gegen Kalans Kehle.
    „Hättet Ihr Euren Wunsch von Anfang an ein wenig höflicher formuliert", sagte Hawkmoon mit grimmigem Humor, „hätte ich ihn Euch vielleicht erfüllt. Doch jetzt habt Ihr mich beleidigt, Baron Kalan. Zu oft schon wart Ihr nicht gerade freundlich zu mir."
    „Hawkmoon." Kalans Stimme klang fast wie die der lebenden Toten um ihn. „Hawkmoon." Er holte Luft. „Wie seid Ihr hierhergekommen?"
    „Wißt Ihr es denn nicht, Kalan?" Graf Brass trat neben ihn. Er nahm seine Maske ab und widmete Kalan ein breites Grinsen - das erste, das Hawkmoon seit seinem Auftauchen in der Kamarg an ihm sah.
    „Ist das noch Verrat? Hat er euch. Nein, er würde mich doch nicht hintergehen. Es steht zuviel für uns beide auf dem Spiel."
    „Vom wen sprecht Ihr?"
    Aber Kalan hatte sich wieder gefaßt. „Mich zu diesem Zeitpunkt zu töten, wäre unser aller Verhängnis", erklärte er.
    „Ja, und Euch nicht zu töten, dürfte die gleichen Folgen haben." Graf Brass lachte. „Was haben wir denn zu verlieren, Baron Kalan?"
    „Ihr, Euer Leben, Graf Brass!" sagte Kalan heftig. „Ihr würdet wie diese anderen hier. Spricht Euch das an?"
    „Nein." Graf Brass schlüpfte aus der Heuschreckenkleidung, die er über der Messingrüstung getragen hatte.
    „Dann seid kein Narr!" zischte Kalan. „Tötet Hawkmoon jetzt!"
    „Was hattet Ihr eigentlich versucht, Kalan?" warf nun Hawkmoon ein. „Wolltet Ihr das ganze Dunkle Imperium neu aufleben lassen? Hofftet Ihr, ihm seine alte Macht wiederzugeben - in einer Welt, in der Graf Brass und ich und die anderen nie existierten? Aber als Ihr in die Vergangenheit zurückkehrtet und die Menschen hierherbrachtet, um Londra nachzubauen, mußtet Ihr feststellen, daß ihre Erinnerung nur schwach war. Es schien, als träumten sie alle. Sie hatten zu viele widersprüchliche Erlebnisse. Das verwirrte sie - und versetzte ihre Gehirne in Schlummer. Sie konnten sich nicht an Einzelheiten erinnern - deshalb

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