Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
Vom Netzwerk:
Schwanz.
    Nicht schon wieder ein Bad.
    »Es wäre schön«, sagte Bree, »wenn Sie uns für später Shortbread backen könnten. Und du kannst mitkommen, Sascha. Wenn wir Glück haben, hat Mr. Sam Hunter ja Zeit für einen gemeinsamen Lunch.«
    »Ein netter Bursche«, meinte Lavinia. »Mit dem könnten Sie eigentlich mal ausgehen.«
    »Mit Sam? Mal sehen. Aber erst muss ich herausfinden, was mit Eddie Chin los ist.«
    »Hm«, erwiderte Lavinia leicht missbilligend. »Seien Sie fair zu dem Mann, Kind.«
    »Meine Güte«, sagte Bree. »Er ist an diesem Fall genauso interessiert wie ich.«
    »Schon möglich, Bree. Aber der Mann ist auch an Ihnen interessiert!«

… die Menschen sind von Zeit zu Zeit
gestorben, und die Würmer haben sie verzehrt,
aber nicht aus Liebe.
Shakespeare, Wie es euch gefällt
    »Nicht Sie auch noch.« Hunter knüllte die Papiertüte zusammen, in der das Hühnersalat-Sandwich gesteckt hatte, und warf sie in den Abfalleimer am Fuße des Oglethorpe-Denkmals, das im Bay Street Park stand. »Ich hab schon genug damit zu tun, Eddie wegen dieses verdammten O’Rourke-Falls zur Vernunft zu bringen, und jetzt kommen Sie mit einer weiteren bescheuerten Theorie an.«
    »Bescheuert?«, gab Bree empört zurück. »Als ich mich gestern mit Ihnen und Eddie zum Lunch getroffen habe, haben Sie doch gesagt … Sie haben wohl nichts dagegen, wenn ich Sie zitiere? Dachte ich’s mir doch … also da haben Sie gesagt: Bree hat etwas Einzigartiges zu bieten. Genau das haben Sie gesagt.« Sie war so aufgebracht, dass sie ihm den Rücken zukehrte, die Arme verschränkte und in Richtung Fluss starrte, wobei ihr der River Front Inn einen Teil der Aussicht versperrte. Das alte Backsteingebäude war nahezu zweihundert Jahre alt und hatte schon eine Menge erlebt: Piratenüberfälle und Sklavenauktionen, ganz zu schweigen von den zahlreichen Scharmützeln zweier Kriege – einmal 1812, und einmal während des Bürgerkriegs. Verglichen mit all diesen historischen Ereignissen war eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Freunden ziemlich belanglos. Sie ließ die Arme sinken und drehte sich wieder um. »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich wollte Sie nicht so anfahren. Eigentlich habe ich Sie nämlich zum Lunch eingeladen, um Ihnen zu sagen, dass an dem Fall nicht viel dran zu sein scheint. Deshalb ist mir auch ganz schleierhaft, warum ich so auf Sie losgegangen bin.«
    »Schuldgefühle«, erwiderte Hunter.
    »Wie bitte?«
    »Weil Sie sich schuldig fühlen. Sie haben mir gegenüber Ihren Südstaatencharme spielen lassen … dabei hatte ich mir eigentlich vorgenommen, nicht mehr darauf reinzufallen … und dann stellt sich heraus, dass Sie hinter Eddie her sind.«
    »Ich bin nicht hinter Eddie her.« Sie hatte ihre Sandwichtüte so fest umklammert, dass sie völlig zerquetscht war. Deshalb warf sie sie nun ebenfalls in den Abfalleimer. Dabei hatte sie ihr Sandwich noch gar nicht aufgegessen. »Und wenn Sie andeuten wollen, ich hätte Ihnen etwas vorgemacht, dann irren Sie sich gewaltig.«
    »Tatsächlich?«
    »Jawohl.«
    Er trat einen Schritt auf sie zu. Bree mochte seinen Geruch, sie mochte es, die Wärme zu spüren, die sein Körper ausstrahlte. »Was halten Sie eigentlich von Basketball?«
    »Finde ich okay«, entgegnete Bree. »Hab ich sogar selbst mal gespielt, auf der Uni. Aber nur in der Ersatzmannschaft«, fügte sie rasch hinzu. »Ja, Basketball ist schon okay. Mehr als okay sogar.«
    »Donnerstagabend spielt ein hiesiges Highschoolteam, das von der Polizei gesponsert wird. Hätten Sie Lust mitzukommen? Vorher könnten wir vielleicht irgendwo essen gehen.«
    Obwohl Hunter völlig ruhig wirkte, klang seine Stimme leicht heiser. Dann schluckte er, wenn auch fast unmerklich. Offenbar war er nervös. Vielleicht befürchtete er, dass sie ihm einen Korb geben würde, was Bree sehr liebenswert fand. »Gern.«
    »Dann Donnerstag gegen sechs, ja? Sicher werden wir uns gut amüsieren.« Sein Gesicht verfinsterte sich. »Hab ich was Komisches gesagt?«
    »Sorry.« Obwohl sich Bree auf die Lippe biss, brach sie in Kichern aus. »Ich habe schon seit ewigen Zeiten kein Date mehr gehabt. Deshalb habe ich Sascha angekündigt …«
    »Sascha?«, fiel Hunter ihr in leicht argwöhnischem Ton ins Wort. Er warf einen Blick auf den Hund, der fröhlich mit dem Schwanz wedelte.
    »Er ist der einzige Freund, den ich zurzeit habe, und das schließt auch meine kleine Schwester mit ein. Jedenfalls habe ich zu ihm gesagt, dass der nächste Mann,

Weitere Kostenlose Bücher