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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Zumindest schenkte sie Bree jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit.
    »Es war nett von Ihnen, mich so kurzfristig zu empfangen, Mrs. O’Rourke«, fügte Bree hastig hinzu, da sie das Gefühl hatte, vielleicht ein bisschen zu sarkastisch gewesen zu sein.
    »Bitte sagen Sie doch Tully zu mir. Mrs. O’Rourke bin ich nur für das Personal. Außerdem mag ich Ihre Tante Cissy, und eine Verwandte von Cissy muss einfach meine Freundin sein.«
    Bree verstand sich ebenfalls darauf, alle Register des Südstaatencharmes zu ziehen, so dass sie hätte antworten können: »Aber gern, Tully. Und Cissy ist schon ein Original, nicht wahr … blablabla.« (Ihre Mutter Francesca hatte ihr in dieser Hinsicht einiges beigebracht.) Aber dazu hatte sie jetzt keine Lust. Sie wollte diesen Fall klären und pfiff auf die üblichen Höflichkeitsfloskeln. »Ich würde mich gern mit Ihnen über Ihren Mann unterhalten. Könnten wir irgendwo hingehen, wo es ein bisschen ruhiger ist?«
    »Und ich muss Ihnen Exemplare der Standardverträge für die Theatergruppe geben. Hier geht es wirklich ziemlich hoch her«, räumte Tully ein. »Noch mehr als sonst. Aber alle sind so aufgeregt, weil sich Ciaran unserer Truppe angeschlossen hat. Und Anthony ist außer sich vor Freude, stimmt’s, Schätzchen?«
    Anthony Haddad, der noch besser aussah, als Brees Libido ihn in Erinnerung hatte, drängte sich durch die Menge und gab Tully geistesabwesend einen Kuss auf die Wange. »Ja, Schätzchen, natürlich.« Bree hatte nie so recht verstanden, warum so viele kreative Menschen schwarze Kleidung bevorzugten. Allerdings standen das schwarze Hemd und die schwarzen Jeans Haddad ausgesprochen gut. Als er Bree erblickte, leuchteten seine Augen auf. »Sie sind ja noch weit hinreißender, als ich Sie in Erinnerung hatte, Miss Beaufort. Ob ich wohl hoffen darf, dass Sie zum Vorsprechen hier sind?«
    »Sie ist meine Rechtsanwältin, Tony. Die kleine Rothaarige will zum Vorsprechen kommen.«
    »Soll das gleich jetzt stattfinden?«, fragte Bree. Sie griff nach ihrem Handy. Die arme Tonia würde einen Tobsuchtsanfall bekommen, wenn ihr diese Chance entging.
    Haddad ließ den Blick über die wuselige Menge schweifen. Bree kam zu dem Schluss, dass die Leute in Jeans, T-Shirts und Flipflops das technische Personal darstellten. Die Männer und Frauen in den Trikots, den Leggings und den in der Taille verknoteten weißen Hemden hingegen waren die Künstler. »Tja, sieht so aus, was? Die Hälfte der Schauspieler ist da, desgleichen die Hälfte der technischen Crew. Aber trotzdem ist das nur einer von Tullys ganz normalen verrückten Nachmittagen, mit Cocktails, kleinen Appetithäppchen und viel Gerede.«
    »Ich hasse Stille.« Tully spitzte die Lippen. »Aber meine Rechtsanwältin hat gesagt, dass wir unbedingt ein bisschen Stille brauchen, Tony, deshalb entführe ich sie jetzt in mein Arbeitszimmer.« Sie hakte sich bei Bree unter. »Kommen Sie, Schätzchen, und lassen Sie uns darüber nachdenken, wie wir diesen albernen Mietvertrag für das Gebäude in der Bull Street rückgängig machen können.«
    Eingedenk ihrer Pflichten als Schwester machte sich Bree mit einem höflichen Lächeln von Tully los und sagte: »Einen Moment noch, bitte. Mr. Haddad?«
    »Tony, wenn ich bitten darf. Nur die Schuldeneintreiber sagen Mr. Haddad zu mir.«
    »Sicher wissen Sie, dass meine Schwester sehr erpicht darauf ist vorzusprechen.«
    Sein Gesicht nahm einen gelangweilt-abweisenden Ausdruck an. »Das sind sie alle, Bree. Hat sie Sie als Vorhut geschickt?«
    Bree merkte, wie sie rot wurde. Wenn sie Antonia das nächste Mal sah, würde sie ihr den Hals umdrehen. Aber wie peinlich das Ganze auch sein mochte, sie würde dafür sorgen, dass Antonia vorsprechen durfte. »So ungefähr. Aber sie ist wirklich talentiert. Ich glaube, Sie werden es nicht bereuen. Gibt es eine Zeit, wo es Ihnen am besten passt?«
    »Wo es mir am besten passt?«, gab er sarkastisch zurück. »Es passt mir überhaupt nicht, mich mit ambitionierten Schauspielerinnen abzugeben. Außerdem ist es so, Miss Beaufort, dass sie für keine der Rollen, die ich im Moment zu vergeben habe, das geeignete Aussehen hat.«
    »Sie ist aber sehr talentiert!« Bree ließ nicht locker. » Sehr. «
    »Na sicher.« Er schüttelte sich wie ein Hund, der aus dem Wasser kam. »Kein Grund, unhöflich zu sein. Verzeihen Sie. Sagen Sie ihr, sie soll meine Mitarbeiter anrufen, ja? Dann können sie für morgen etwas mit ihr vereinbaren. Aber mir fällt wirklich

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