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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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O’Rourke starb?«, fragte Bree.
    »Nein«, sagte Petru. »Da von verschiedenen Seiten Anklage gegen ihn erhoben wurrde, wurrde er mehrmals verhaftet und kam auch mehrmals wieder frei. Der schwerrste Schlag für ihn war wohl die Untersuchung des Wertpapierbetrugs, die das FBI durchführte. Dafür bekam er am meisten aufgebrrummt. Das Bild hier …«, er tippte auf die Aufnahme von der Verhaftung, »… wurde am Tag nach dem Ableben unseres Klienten aufgenommen.«
    Bree legte die Jameson-Akte auf die rechte Seite ihres Schreibtischs.
    »Und hier sind Informationen über die Parsalls.« Die Akte, die Petru ihr nun reichte, war mehrere Zentimeter dick. »Sie sind sehrr aktiv in der feinen Gesellschaft, müssen Sie wissen, deshalb ist viel Klatsch und Tratsch über sie geschrieben worden.«
    Harriet und Freddy »Big Buck« Parsall stammten aus Texas, wo sie in dritter Generation Erdölfelder besaßen. Harriet verkörperte einen Typ, der Bree, die selbst im Süden geboren und aufgewachsen war, durchaus vertraut war. Viele Freundinnen ihrer Mutter schworen nach wie vor auf toupierte Haare, Ummengen von rotem Lippenstift und ein prothetisch verbessertes Lächeln. Harriet favorisierte teure Kleider mit Blumenmustern, und auf allen Fotos, die sich Bree ansah und die aus Zeitschriften wie People , USA Today , Redbook und Ladies’ Home Journal stammten, trug sie unbequem aussehende Schuhe mit Pfennigabsätzen. Ungeachtet der Tatsache, dass ihre Füße ihr höllisch wehtun mussten, wirkte sie stets gut gelaunt. Zahlreiche von den Frauen, die Brees Mutter Francesca etwa alle sechs Monate zum Tee einlud, sahen genauso aus wie Harriet. Sie spielte Bridge, trank Old-Fashioned-Cocktails und hatte offenbar schon mehr als einmal einen sehr guten Schönheitschirurgen aufgesucht.
    »Big Buck« war massig gebaut und groß und sah ganz so aus wie jemand, der gern herumbrüllte. Er hatte eine Vorliebe für Boloties und Cowboystiefel und ging gern auf die Jagd. Er hatte Landwirtschaft studiert und dem Football-Team seiner Universität angehört.
    Außerdem war er, nachdem er sein Leben lang Geld aus einem Treuhandfonds erhalten hatte, nun total pleite.
    »Wow«, sagte Bree. »Er hat alles verloren?«
    »So scheint es«, erwiderte Petru. »Er hat seine Brüder gebeten, ihn und Madame Parsall zu unterrstützen, bisher aber ohne Erfolg. Und dieses große Haus in River Oaks …«
    Bree sah die Fotos durch, bis sie auf das Bild eines weitläufigen Landhauses stieß.
    »… steht zum Verkauf, und zwar zu einem Spottpreis.« Petru beugte sich über den Tisch und tippte mit dem Zeigefinger auf das Hintergrundmaterial, das er über die Parsalls zusammengestellt hatte. »Sie werden feststellen, dass der Gentleman in zahlreiche Kneipenschlägereien verwickelt war.«
    Bree überflog die Anklagepunkte bei Parsalls Verhaftungen: Bedrohung mit einer tödlichen Waffe. Angriff mit einer tödlichen Waffe. Körperverletzung. Einiges davon lag mehr als zwanzig Jahre zurück. »Ein Texaner, der schnell in Rage gerät«, bemerkte sie. »Ist er in irgendeinem dieser Fälle rechtskräftig verurteilt worden?« (Bree hatte herausgefunden, dass Petrus Nachforschungen nicht auf Institutionen beschränkt waren, die es im Hier und Jetzt gab. Nichtsdestotrotz waren sie immer akkurat.)
    »Nein«, sagte Petru. »Dabei fand die Bedrohung mit einer tödlichen Waffe – nebenbei bemerrkt einer Schrotflinte vom Kaliber 12 – in aller Öffentlichkeit statt.«
    Erstaunt zog Bree die Augenbrauen hoch. »Und er ist nie dafür zur Verantwortung gezogen worden?«
    Petru schüttelte feierlich den Kopf.
    »Dann muss unser Mr. Parsall aber gute Beziehungen haben.«
    »Die jetzt, da er sein Geld verloren hat, vielleicht nicht mehr ganz so gut sind.«
    Eine zynische Sichtweise, vor allem wenn sie von einem Engel kam. Aber wahrscheinlich zutreffend. Bree legte die Parsall-Akte auf die Jameson-Akte. »Jedenfalls hatten beide ein Motiv. Wer kommt als Nächster?«
    »Mr. Russell O’Rourke junior.«
    Diese Akte war dünn und deprimierend. »Fig« O’Rourke war neunzehn und ging auf die zwanzig zu. Die Schule hatte er mit Ach und Krach hinter sich gebracht und war schon im ersten Studienjahr wegen schlechter Noten von der New York University geworfen worden. Als sein Beruf wurde Servicemanager angegeben. Offenbar bestand seine Tätigkeit aber vornehmlich darin, Flüge und Kreuzfahrten für seine Mutter zu buchen. Er war Mitglied eines Country Clubs, doch seine Hauptaktivitäten

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