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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Sie?«
    »Durchaus. Im Fall Russell haben Sie eine ziemlich lange Liste von Verdächtigen. Glauben Sie, dass er und Eddie Chin von ein und derselben Person getötet wurden?«
    »Würde mich sehr überraschen, wenn es nicht so wäre. Der MO  …«
    » MO ? Was heißt das eigentlich? Das sagen sie auch dauernd im Fernsehen, in diesen Polizeiserien.«
    » Modus Operandi. Das ist lateinisch und heißt …«, Bree hielt inne, während Mrs. Billingsley sie mit gezücktem Kugelschreiber erwartungsvoll ansah, »… ich bin mir nicht ganz sicher, was das heißt. Wahrscheinlich Methode.« Sie sah Sascha fragend an, der sie mit heraushängender Zunge angrinste. Wenn sie es recht bedachte, hatte Sascha ihr noch nie etwas mitgeteilt, das sie nicht bereits wusste. »Nun ja, was auch immer es bedeuten mag, jedenfalls bezieht es sich auf die charakteristische Methode desjenigen, der ein Verbrechen begeht. Verbrecher neigen nämlich dazu, ihre Taten immer wieder auf ein und dieselbe Weise zu begehen.«
    »Wieso das?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht weil sie denken, wenn es beim ersten Mal geklappt hat, klappt es auch beim zweiten Mal.«
    »Finde ich irgendwie einleuchtend.« Mrs. Billingsley machte sich eine Notiz. »Trotzdem halte ich so was für dumm. Dann kann man sie ja viel leichter schnappen. Der Mörder von Eddie Chin hat also den gleichen Modus Operandi angewandt wie der Mörder von Mr. O’Rourke, ja?«
    »In beiden Fällen Tod durch Kopfschuss. Und das Opfer wurde an einen anderen Ort geschafft. Außerdem hat Eddie zu Hunter gesagt, dass er irgendwann die Beweise dafür liefern würde, dass Russell keinen Selbstmord begangen hat, sondern ermordet wurde. Hundertprozentig überzeugend ist das Ganze nicht, wie ich zugeben muss.« Bree verzog das Gesicht. »Vielleicht gibt es ja gar keinen Zusammenhang zwischen dem Mord an Eddie und dem an O’Rourke. Eddie war lange Zeit beim Morddezernat. Da muss er sich eine Menge Feinde gemacht haben.«
    Mrs. Billingsley stieß ein Schnauben aus. »Also zwei verschiedene Killer, die ihr Opfer mit einem Kopfschuss erledigt haben? Ein solcher Zufall ist nicht sehr wahrscheinlich. Nein, Madam. Wir sollten damit anfangen, den Mord an Eddie Chin aufzuklären, dann finden wir auch den Mörder von diesem Russell O’Rourke.«
    »Vermutlich haben Sie recht.«
    »Und wie sollen wir das anstellen? Haben Sie da eine Idee?«
    »Wir müssen herausfinden, was Eddie in der Zeit zwischen Montagmittag, als ich mich mit ihm zum Lunch getroffen habe, und seiner Ermordung gestern Abend gemacht hat. Wir müssen wissen, was für Telefonate er geführt hat, wir brauchen seinen Laptop, und wir müssen jeden befragen, der ihn in dieser Zeit gesehen hat.«
    Mrs. Billingsleys Kugelschreiber flog förmlich über den Stenoblock.
    »Und wir dürfen der Polizei nicht in die Quere kommen.«
    Eine unangenehm vertraute Stimme ließ Bree zusammenfahren. Im selben Moment tauchten zwei Gestalten an ihrer Bürotür auf. »Nun hören Sie sich das mal an, Mr. Jameson. Savannahs rührigste Südstaatenschönheit bei der Arbeit. Nach dem, was ich gehört habe, verbringst du mehr Zeit mit Polizisten, als für ein nettes Mädchen angebracht ist, Bree.« Payton McAllister grinste sie süffisant an. »Wir lernen Lieutenant Hunter wohl gerade ein bisschen besser kennen als die meisten anderen Bürger, was, Miss Beaufort?«
    Mrs. Billingsley sah Bree erstaunt an.
    »Falls wir Mr. McAllister einen Stuhl anbieten wollen, sollten wir meinen Schreibtischstuhl holen. Aber das ist nicht nötig, da er gleich wieder geht.« Bree warf Payton einen finsteren Blick zu. »Nicht wahr«, fügte sie ohne Fragezeichen hinzu.
    Bree reckte den Hals, um zu sehen, wer hinter Payton stand, und erblickte einen korpulenten, dunkelhaarigen Mann. Dieses Gesicht kannte sie aus den Akten. Ron hatte recht. Cullen Jameson hatte in der Tat eine aggressiv aussehende Unterlippe.
    »Nun, Payton«, sagte Bree. »Ich sollte vielleicht sagen schön dich zu sehen – aber das ist nicht der Fall. Das ist Payton McAllister, Mrs. Billingsley. Haben Sie bemerkt, dass er ein wenig hinkt? Das liegt daran, dass er vor Kurzem Bekanntschaft mit einem Fußboden geschlossen hat. Ich könnte jetzt sagen, dass dieser Gentleman Rechtsanwalt ist …«
    »Bloß dass er kein Gentleman ist.« Mrs. Billingsley hatte die Lage voll erfasst. Sie stand auf, verschränkte die Arme und reckte gebieterisch das Kinn vor. »Und wer ist das ?«
    Payton trat zur Seite, um seinen Klienten ins Büro zu

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