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Rächerin der Engel

Rächerin der Engel

Titel: Rächerin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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hingefallen?«
    Payton war Sozius in Savannahs prozesssüchtigster Kanzlei, Stubblefield, Marwick. John Stubblefields schmieriges Lächeln bekam man regelmäßig in den spätabends vom Fernsehen ausgestrahlten Infomercials zu sehen, in denen um Gruppenklagen von Todkranken und Behinderten geworben wurde.
    »Nun ja, wir würden uns gern den Vertrag zwischen ihm und Mrs. O’Rourke ansehen, in Sachen Shakespeare Players.«
    Bree fixierte erneut einen Punkt über Paytons Kopf. »In Ordnung.«
    »Da gibt es einiges zu besprechen.«
    »In Ordnung.«
    »Damit meine ich, jetzt gleich. Ich habe nämlich ein paar Fragen zu den Entschädigungsleistungen bei diesem angeblich so guten Deal.«
    Bree sah Payton nachdenklich an. Sie war gerade auf eine heiße Spur gestoßen, und dieser Knallkopf stahl ihr die Zeit. Und dieses überhebliche Grinsen brachte sie immer mehr in Rage. »Warum verschwindest du stattdessen nicht einfach?« Sie presste die Hand gegen Paytons Brust und stieß ihn zurück. Mit einem Aufschrei flog er in die Luft und fiel auf den Fußboden der Eingangshalle.
    »Eleganter Segelflug, was?«, sagte Bree zu Sascha.
    Während die Fahrstuhltür langsam zuging, starrte Payton wutentbrannt vom Terrazzofußboden zu ihr hoch. »Du wirst von mir hören!«
    »Kann’s gar nicht erwarten!«
    Nachdem sie im Fahrstuhl einen weiteren kleinen Freudentanz aufgeführt hatte, stieg sie im fünften Stock aus und ging beschwingt den Gang entlang zu ihrem Büro.
    »Sie sehen irgendwie höchst zufrieden aus, Miss Beaufort«, begrüßte ihre neue Sekretärin sie.
    »Das bin ich auch, Mrs. Billingsley.« Anerkennend blickte sich Bree in dem kleinen Büro um. »Sieht ja alles großartig aus.«
    Mrs. Billingsley trug das marineblaue Kostüm vom Vortag, dazu eine frisch gebügelte pinkfarbene Bluse. Sie saß in der vorderen Hälfte des Raums, in einem alten, aber offenbar bequemen Ledersessel, der hinter einem massiven alten Schreibtisch aus Eiche stand. Auf dem Schreibtisch thronte ein alter Computer. Daneben hatte Mrs. Billingsley einen Topf mit Süßkartoffelkraut und eine gerahmte Fotografie aufgestellt. Ein altmodisches Telefon vervollständigte die Ausstattung des Schreibtischs.
    Der Raum wurde durch einen Paravent aus Rattan, der einen Meter achtzig hoch war, in zwei Hälften geteilt.
    »Ich habe den Möbelleuten gesagt, dass sie Ihren Schreibtisch hinten hinstellen sollen, Miss Beaufort.« Mrs. Billingsley nahm einen nagelneuen Stenoblock aus der Schreibtischschublade, stand auf und begab sich hinter die Trennwand. Brees Schreibtisch bestand aus Mahagoni, wirkte ein wenig ramponiert und roch leicht muffig. Er war kleiner als der Schreibtisch aus Eiche und stand direkt vor dem Fenster. In der hintersten Ecke hatte man einen runden alten Teetisch untergebracht, zusammen mit einem Kapitänsstuhl aus Kiefernholz. Bei dem Schreibtischstuhl handelte es sich um einen einfachen Esszimmerstuhl mit einem Kissen aus Gingham.
    Bree stellte ihre Aktentasche auf den Schreibtisch. Sascha beschnüffelte den Teppichboden, die Beine des Schreibtischs sowie Mrs. Billingsley. Dann schmiegte er sich an die Sekretärin und gestattete ihr, ihm die Ohren zu kraulen.
    »Meinen Sie, das ist für eine Kanzlei schick genug?«, fragte Mrs. Billingsley etwas unsicher.
    »Ich halte es für ein Wunder, dass Ron trotz unseres schmalen Budgets all diese Sachen kaufen konnte.« Bree setzte sich und sah sich voller Genugtuung in ihrem neuen Büro um. »Zu Hause habe ich ein paar Bilder, die ohnehin nur im Wandschrank rumliegen. Die könnten wir hier aufhängen.«
    »Und ich könnte ein paar Kissen und so was mitbringen, um alles noch ein bisschen freundlicher zu gestalten.«
    Bree fand, dass ihr Schreibtischstuhl ziemlich unbequem war. Sie wies mit dem Kopf auf den Kapitänsstuhl. »Probieren Sie den mal aus, Mrs. Billingsley.«
    Mrs. Billingsley ließ sich vorsichtig nieder und lehnte sich lächelnd zurück. »Also der ist gar nicht schlecht.«
    »Dann machen wir Folgendes. Bestimmte Klienten bekommen den guten Stuhl, andere den schlechten.«
    »Und wovon hängt das ab?«
    »Davon, wie unhöflich und unangenehm sie sind.«
    Mrs. Billingsleys Lächeln wurde noch breiter. »Mir fallen auf Anhieb ein paar Leute ein, die ich auf den schlechten Stuhl platzieren würde.«
    »Mir auch.« Bree stand auf und hockte sich auf die Kante des Schreibtischs. »Hat Ron Sie angerufen und Ihnen gesagt, dass Sie auflisten sollen, was für Büromaterialien wir brauchen?«
    »Ja,

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