Rätsel um 1: ... das verlassene Haus
wird bei mir bleiben und die Spinnen fortjagen«, grinste Barny.
»Ich finde den Gedanken eigentlich prima.« Stubs war Feuer und Flamme. »Die Betten sind noch ganz in Ordnung, nur die Bezüge haben die Motten beinahe aufgefressen. Das Zimmer vom Kindermädchen ist gar nicht so schlecht. Schlaf doch da, dann hast du ein richtiges eigenes Zimmer und kannst es dir ganz gemütlich machen.«
»Ich weiß was«, rief Dina, »ich suche jetzt einen Besen und mache ein bißchen sauber.« Aber sie fand nirgends einen.
Sie hatte auch nicht eine so gute Nase wie Lümmel, der plötzlich mit einer Teppichbürste in der Schnauze angerast kam.
»Vielen Dank, Lümmel«, lachte Dina und nahm sie ihm schnell weg, und Lümmel fing an, albern um sie herumzutanzen. »Halt ihn fest, Stubs, er wirbelt schon wieder den ganzen Staub auf.«
»Bind dir bloß etwas um den Kopf, Dina«, sagte Robert.
»Komm, nimm mein Taschentuch, das ist groß genug.«
Während die Jungen den kleinen Spielzeugschrank untersuchten, in dem sie noch mehr von den bunten, geschnitzten Reitern fanden, und Miranda sich hübsch machte und eine Puppenmütze nach der anderen aufsetzte, ging Dina mit Feuereifer an die Arbeit.
Sie trug das Bettzeug bis zur Galerie und bürstete es aus. Nur eine Bettdecke war noch zu gebrauchen, alles andere zerfiel beim Aufschütteln. Die Motten hatten tüchtig gehaust und flogen zu Dutzenden um ihren Kopf. Dina trug die Bettdecke zurück und legte sie auf die Matratze.
Barny hat nun kein Kopfkissen, wir müssen ihm einen alten Mantel geben, überlegte sie. Den kann er zusammenrollen und sich unter den Kopf legen. Vielleicht haben wir auch noch ein Kissen übrig.
Dann begann sie, die Kommode und den Waschtisch abzufegen, aber es staubte so sehr, daß sie husten mußte. So geht es nicht, dachte sie, der Staub muß abziehen können. Dina ging zum Fenster und versuchte, es zu öffnen, und mit vieler Mühe gelang es.
Die Regentropfen sprühten ihr ins Gesicht, als sie die dichten Efeuranken zur Seite drückte. Das brachte sie auf einen guten Gedanken. Sie brach eine nasse Ranke ab und besprengte den ganzen Fußboden. Jetzt wird das Fegen besser gehen, dachte sie und war sehr zufrieden mit sich. Und es ging wirklich besser.
In kurzer Zeit war Dina mit ihrer Arbeit fertig und rief Barny.
»Mehr konnte ich leider nicht tun, aber es ist wenigstens nicht mehr so staubig. Und eine Bettdecke hast du auch. Aber wo du Wasser zum Waschen herbekommen willst, das weiß ich nicht.«
»Ach, draußen wird schon irgendwo ein Brunnen sein oder in der Küche eine Wasserleitung.« Barny lachte vergnügt. »Und außerdem schwimme ich ja sowieso jeden Morgen im Fluß.«
»Eine Flasche Limonade ist übriggeblieben, die kannst du behalten«, sagte Robert. »Willst du wirklich hier schlafen?
Überleg dir’s lieber noch mal.«
»Hier ist es doch sehr schön, tausendmal besser als im nassen Heu.«
»Ach, ich bin jetzt auch ganz froh, daß Barny bei diesem Wetter ein Dach überm Kopf hat«, sagte Dina. »Wo ist Miranda eigentlich?«
Sie brauchte gar nicht zu suchen. Lümmel hatte Miranda schon ausfindig gemacht. Er stand vor einem kleinen Puppenbett im Kinderzimmer und bellte wie verrückt.
Und in dem Bettchen lagen Miranda und eine Puppe einträchtig beieinander. Und das Äffchen schoß wütende Blicke auf den Störenfried. Dieser ungezogene Hund, nie konnte er sie in Ruhe lassen!
»Oh, Miranda«, rief Dina, »du bist doch zu süß. Seht euch das an. Nicht, Lümmel, du ziehst ihr ja die Decke weg, das ist gemein!«
»Du hast recht, Miranda«, lachte Barny, »wenn ich ein Bett habe, mußt du auch eins haben.«
»Ja, es ist bald Schlafenszeit«, sagte Robert, »wir müssen nun auch gehen. Fräulein Pfeffer bekommt sonst Angstzustände.«
»Ich komme mit euch hinunter. Die Verandatür schließe ich nicht ab, dann könnt ihr immer ins Haus. Und sonst kommt ja niemand hierher.«
Barny sah ihnen nach, wie sie die Stufen hinuntergingen. Miranda saß auf seiner Schulter und trug wieder einen Puppenhut.
Sie hatte ihn verkehrt herum aufgesetzt und fand sich sehr schön.
Dina, Robert, Stubs und Lümmel wurden sehr naß, als sie durch den verwilderten Garten mit den hohen Brennesseln nach Hause liefen. Alles tropfte vor Nässe, aber die Abendsonne sah schon durch die Wolken. Es würde noch einen schönen Sonnenuntergang geben.
Fräulein Pfeffer hatte sich große Sorgen um die Kinder gemacht.
»Ach, du liebe Zeit, wie naß ihr seid! Geht schnell, und
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