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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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vor ein paar Minuten geweckt«, sagte Barny.
    »An ihrem aufgeregten Schnattern habe ich gleich gemerkt, daß irgend etwas nicht in Ordnung ist. Da bin ich ans Fenster gelaufen und habe unten jemanden mit einer Taschenlampe gesehen.«
    »Warum bist du nicht ’runtergegangen und hast den Bau dichtgemacht?«
    »Weil ich fürchtete, dieser Bursche würde zur gleichen Zeit mit mir an der Verandatür sein. Deshalb habe ich lieber hier oben abgeschlossen. Und dann kamst du, und ich habe mich sehr erschreckt. Ich dachte, es sei der Mann. Aber dann hörte ich deine Stimme. Sind die anderen auch da? Warum bist du denn gekommen?«
    »Ich hatte plötzlich Lust, auch einmal hier zu schlafen«, erklärte Stubs flüsternd. »Und dann sah ich den Mann gerade, als ich auf das Haus zuging, und als ich ihn erkannte, ist mir beinah die Luft weggeblieben.«
    »Hast du eine Ahnung, was er hier will?« fragte Barny. »Was hat er denn hier zu suchen?«
    »Wenn ich das wüßte.« Stubs zuckte die Schultern. »Hast du übrigens die komischen Geräusche wieder gehört?«
    »Nicht ein einziges Mal. Ich glaube, es ist doch eine Tür gewesen, weiter nichts.«
    Barny ging zum Fenster und sah vorsichtig hinaus. Es war niemand zu sehen.

    »Er wird auf der anderen Seite des Hauses sein. Jetzt, wo die Verandatür abgeschlossen ist, kann er ja nicht hereinkommen.
    Weißt du was, wir gehen einmal durchs Haus, und dann werden wir ja sehen, wo er ist.«
    Sie schlichen den Flur entlang, Miranda saß auf Barnys Schulter, und Lümmel lief nebenher.
    Sie schlossen die Tür auf und stiegen leise die Treppen hinunter bis zum nächsten Stockwerk. Dort gingen sie in ein Zimmer und sahen zum Fenster hinaus.
    Sie entdeckten Herrn König sofort. Der Schein seiner Taschenlampe glitt über die Wände, lag einen Augenblick auf einem Fenster und glitt weiter. Alles wurde abgeleuchtet. Was wollte er nur?
    Und dann hörten sie das Geräusch! Bum! Bum!

    Barny und Stubs waren starr vor Schrecken. Im selben Augenblick ging die Taschenlampe unten aus. Herr König mußte es auch gehört haben. Stubs packte Barnys Arm, Lümmel knurrte, und Miranda saß ganz still und lauschte.
    »Genauso war es in der ersten Nacht«, flüsterte Barny,
    »glaubst du, daß das eine Tür ist?«
    »Vielleicht, ich weiß nicht.« Stubs lauschte.
    Bum! Da war es wieder!
    »Woher kommt es nur?«
    »Von unten«, sagte Stubs, und seine Zähne schlugen aufeinander. Er schämte sich, daß er solche Angst hatte, und er preßte die Lippen fest zusammen. Er hatte nur noch den einen Wunsch, hinaufzulaufen und die Flurtür hinter sich abzuschlie ßen. Er war entsetzt, daß er gar nicht so mutig war, wie er immer gedacht hatte.
    Barny war wieder ganz ruhig, es schien so, als habe er überhaupt keine Angst mehr. Er stand und lauschte. Die Geräusche kamen wieder. Kein Zweifel, sie mußten von unten kommen.
    Das Licht von Herrn Königs Taschenlampe blieb verschwunden.
    Entweder hatte er sich versteckt, oder er war gegangen. Vielleicht hatte er aber auch jemanden getroffen, vielleicht jemanden, der mit den Geräuschen etwas zu tun hatte. Diese letzte Erklärung leuchtete Barny am meisten ein. Sicher war er hierhergekommen, um jemanden zu treffen!
    Barny stand da und überlegte und wartete auf das nächste Geräusch.
    Dann hörten sie ein seltsames, langgezogenes, gedämpftes Kreischen oder Winseln, und dann war Totenstille. Stubs standen die Haare zu Berge.
    Endlich sagte Barny: »Das Theater scheint für heute nacht vorbei zu sein. Herr König ist verschwunden, und zu hören ist auch nichts mehr. Wir wollen hinuntergehen und sehen, ob wir irgend etwas Verdächtiges entdecken.«
    Stubs war entsetzt. Was, jetzt da unten in der Dunkelheit herumschnüffeln? Barny mußte verrückt sein! Er hielt ihn am Arm fest.
    »Nein, Barny, laß uns hinaufgehen und die Tür hinter uns abschließen.«
    »Lauf du nur«, sagte Barny, »nimm Lümmel mit. Ich muß der Sache auf den Grund gehen.«
    Aber der arme Stubs wagte nicht, allein zu bleiben, sogar mit Lümmel zusammen fürchtete er sich noch. So entschloß er sich, mit Barny zu gehen, das war schließlich das kleinere Übel von beiden.
    Sie gingen die Treppen hinunter. Stubs zitterte vor Angst.
    Lümmel folgte ihm auf den Fersen und war sehr tröstlich.
    Stubs wünschte, er wäre auch ein Hund. Hunde schienen niemals richtige Angst zu haben.
    »Ich glaube, die Geräusche kamen aus der Richtung, wo die Küche ist«, flüsterte Barny. »Laß uns einen Augenblick in der Halle

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