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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sprang an seinem Herrchen hoch und leckte ihm begeistert die Nase ab. Dann wälzte er sich auf dem Boden, sah Miranda und raste hinter ihr her. Sie suchte in einem Baum Schutz und schnatterte aufgeregt.
    »Ich möchte nicht wissen, was für Schimpfworte sie ihm jetzt an den Kopf wirft«, lachte Barny.
    Herr König machte sich um halb zwei Uhr auf den Weg. Er hatte eine Landkarte und seinen Spazierstock mitgenommen.
    Stubs lag auf der Lauer, ließ ihn ein Stück vorausgehen und schlich dann hinter ihm her. Lümmel, der wußte, daß er sich ruhig zu verhalten hatte, folgte Stubs langsam und gelangweilt.
    Herr König ging quer durch die Wiesen zum Fluß hinunter, und Stubs war ein bißchen enttäuscht. Er hatte gehofft, er würde wieder am alten Herrenhaus herumspionieren. Aber dann fiel Stubs ein, daß die Verandatür sich nicht von außen abschließen ließ und immer offenblieb, wenn keiner von ihnen im Hause war.
    Stubs folgte dem Ahnungslosen, bereit, sich jeden Augenblick flach auf den Boden zu werfen, wenn der verschnaufte und die Gegend betrachtete. Eine alte Dame blieb erstaunt stehen, als Stubs und Lümmel wieder einmal auf dem Bauch lagen; sie kam interessiert näher und fragte besorgt:
    »Was fehlt dir denn, mein Junge? Hast du Magenschmerzen?«
    »Pst!« machte Stubs ärgerlich und begann, rückwärts, wie ein Krebs, in die Büsche zu kriechen. Die alte Dame sah ihm mit noch größerer Besorgnis nach. Der Junge mußte verrückt sein!
    Aber dann kam ihr ein Gedanke.
    »Du spielst wohl Indianer?«
    Herr König war inzwischen weitergegangen, und Stubs pirschte sich auf die andere Seite der Hecke. »Ich bin der Häuptling Rote Feder«, sagte er zu der alten Dame, die sehr erleichtert war. »Hüten Sie sich vor meinen Kriegern, die skalpieren jeden, den sie erwischen!«
    Er ließ die alte Dame stehen, nach den Kriegern Ausschau haltend, und kam sich mächtig schlau vor. Dann erschreckte er ein paar Kühe, denn er warf sich neben sie auf den Boden, als Herr König haltmachte, um die Landkarte zu studieren.
    Endlich kamen sie an den Fluß. Herr König sah noch einmal auf die Landkarte und ging dann am Ufer entlang. Der Boden war sumpfig, und Herr König und sein Verfolger hatten Mühe, vorwärtszukommen. Ein paarmal blieben Stubs’ Schuhe im Morast stecken, und der gute Lümmel half sie herauszuziehen.
    Das Ufer stieg jetzt auf der einen Seite steil an. Herr König war wieder stehengeblieben, gerade an der Stelle, an der ein kleinerer Wasserlauf in den Fluß mündete. Zu Stubs’ Überraschung ging er jetzt an diesem kleinen Fluß weiter. Der arme Stubs stöhnte. Das Detektivspielen war schlimmer, als er sich es vorgestellt hatte. Es mußte bald fünf Uhr sein, und dieser verrückte Spaziergänger kehrte immer noch nicht um. Stubs dachte mit Schrecken an den Rückweg, und um das Maß vollzumachen, setzte sich dieser Unmensch auf einen hübschen, trockenen Fleck, zog ein Päckchen aus seiner Rocktasche und begann es auszuwickeln. Stubs hätte sich ohrfeigen können, daß er nicht versucht hatte, zu erfahren, wann Herr König wieder nach Hause kommen wollte.
    Er lag unter einem Busch und mußte zusehen, wie sein Lehrer dicke Stücke von Frau Runds gutem Kuchen mit großem Appetit verzehrte. Lümmel winselte, als der Wind ihm den köstlichen Duft in die Nase trieb. Er nahm es seinem Herrchen sehr übel, daß er nicht auch etwas zu essen mitgenommen hatte. Herr König hob lauschend den Kopf, und Stubs zischte wü tend:
    »Halt die Klappe, du Idiot!«
    Lümmel war sehr beleidigt, rollte sich zusammen und beschloß zu schlafen, und Stubs atmete auf, als Herr König endlich das Papier zusammenfaltete und in die Tasche steckte.
    Jetzt würde er sicher nach Hause gehen!
    Aber er hatte sich verrechnet. Herr König ging weiter, immer an dem kleinen Fluß entlang, und Stubs mußte die Verfolgung aufgeben, denn es gab jetzt keine Büsche und Bäume mehr, hinter denen er sich hätte verstecken können. Alles war umsonst gewesen! Stubs blickte dem sich Entfernenden nach und sah, wie er plötzlich stehenblieb und in den Fluß starrte. Dann bückte er sich, er schien etwas entdeckt zu haben. Als er sich wieder aufrichtete, nahm er sein Fernglas und suchte damit das gegenüberliegende Ufer ab. Was hatte er wohl gefunden? Und wonach hielt er Ausschau? Stubs nahm sich vor, selber nachzusehen, wenn Herr König außer Sicht war. Auch wenn er zu spät zum Abendbrot kommen sollte.

XVI. Lümmel, der klügste Hund …
    Zu Stubs’

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