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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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arme Lümmel fuhr hoch, heulte jämmerlich, sprang unter dem Tisch hervor und schnappte nach Miranda. Die hängte sich an das Tischtuch, riß es herunter, und Bücher und Tintenfaß fielen polternd zu Boden. Und dann begann eine wilde Jagd rund um den Tisch, und Herr König sprang entsetzt hoch. Der Stuhl kippte und fiel auf Miranda, die gerade vorüberjagte. Sie flüchtete jammernd auf Herrn Königs Schulter und hielt sich an seinem Ohr fest. Stubs raste hinter Lümmel her, der eben Feuerzange und Schaufel vom Kamin heruntergeworfen hatte, und Barny schrie nach Miranda.
    Fräulein Pfeffer und Frau Rund, die in der Küche über ein besonders gutes Küchenrezept sprachen, sahen sich fassungslos an.
    »Was, um alles in der Welt, ist denn da passiert?« rief Fräulein Pfeffer, rannte auf den Flur und wäre beinahe über Lümmel gestürzt, der mit fliegenden Ohren hinter Miranda herjagte.
    Wie der Blitz fuhr sie die Treppe hinauf und war verschwunden.
    Lümmel gehorchte endlich. Er kroch zu Stubs zurück, der die ganze Zeit über aus Leibeskräften nach ihm geschrien hatte.
    Dieser Wirrwarr war ganz nach Stubs’ Geschmack, und mit großem Genuß hatte er den Krach durch sein Geschrei noch vergrößert.
    »Ich glaube, ich denke, der Hund kann nicht mehr beim Unterricht teilgenommen hätte, ich meine, wenn er nicht im Schulzimmer gewesen wäre«, verbesserte sich Fräulein Pfeffer.
    Sie war völlig durcheinander.
    »Lümmel kann überhaupt nichts dafür!« verteidigte Stubs seinen Freund. »Miranda hat schuld.«
    »Ich glaube, ich denke, der Hund kann nicht mehr beim Unterricht dabeisein«, sagte Herr König und versuchte, unter den mißbilligenden Blicken Fräulein Pfeffers, wieder einigermaßen respektgebietend zu wirken.
    »Aber, ich habe es doch schon einmal gesagt, Lümmel hat keine Schuld.« Stubs war furchtbar empört.
    »Ich will weder einen Hund noch einen Affen im Zimmer haben«, sagte Herr König mit großer Würde und Festigkeit.
    »Sie durften versuchsweise mitkommen. Der Versuch ist leider mißlungen, auf weitere Experimente lasse ich mich nicht ein.«
    »Aber Lümmel hat doch fest geschlafen«, jammerte Stubs,
    »haben Sie nicht gehört, wie er schnarchte?«
    »Nein, das habe ich nicht«, sagte Herr König. »Bring den Hund hinaus, Peter.« Stubs maß diesen unmenschlichen Lehrer mit einem Blick voller Verachtung. Sein Gesicht war rot wie eine Tomate. »Na gut«, zischte er, »wenn Sie meinen Hund nicht mögen, na gut … Es wird Ihnen noch leid tun, daß Sie Lümmel so behandelt haben, wo er doch fest geschlafen hat.«
    Er ging mit dem armen Verkannten hinaus. »Sei nicht albern, Stubs, und benimm dich nicht wie ein kleines Kind«, redete Fräulein Pfeffer ihm zu. »Deinem Liebling geschieht ja nichts.
    Ich nehme ihn zu Frau Rund in die Küche.«
    »Ich werde mich an diesem König schon rächen!« sagte Stubs unheilverkündend. »Sie können sich darauf verlassen, Fräulein Pfeffer. Es wird ihm noch leid tun, bitter bereuen wird er es.
    Bestimmt!«

XIII. Der nächtliche Wanderer
    Herr König fühlte sich in den nächsten Tagen gar nicht wohl.
    Stubs machte seine Drohung wahr und wurde zu einem richtigen Schreckgespenst für ihn. Sein Radiergummi radierte nicht mehr, der Maßstab seines Lineals war falsch und hatte sich auf geheimnisvolle Weise verändert. Dieses Lineal war übrigens eines von Stubs’ beliebtesten Scherzartikeln. Unzählige Male hatten es ihm verärgerte Lehrer fortgenommen, aber er hatte sich immer wieder ein neues besorgt. Bücher fielen herunter, obwohl Stubs weit von ihnen entfernt saß. Herr König sah den dünnen Faden nicht, der an dem untersten Buch befestigt war, und er sah auch nicht, daß Stubs das andere Ende in der Hand hielt und das Unternehmen von seinem Platz aus leitete. Das Schrecklichste aber war, wenn Stubs die Wandtafel saubermachen mußte.
    Dann verbreitete sich jedesmal ein fürchterlicher Geruch, und Herr König kam nie auf den Gedanken, Stubs’ Tafellappen auf Stinkbomben hin zu untersuchen.
    »Man kann sich gar nicht vorstellen, daß er Lehrer in einer Jungenschule ist.« Robert grinste in sich hinein. »Er müßte dir doch eigentlich schon längst auf die Schliche gekommen sein.«
    Barny mußte am meisten über Stubs’ Einfälle lachen, obwohl er der einzige war, der mit Feuereifer lernte. Es gab nichts, was ihn nicht interessierte, kein Fach, das ihm nicht Spaß machte.
    Manchmal wurde Stubs richtig wütend. »Stell dir vor, Lümmel, Barny ist total

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