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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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er fürchtete, Stubs würde ihn sonst zu Hause lassen.
    Stubs hörte keinen Laut. Er kam zu dem Schluß, daß Herr König und Fräulein Pfeffer schliefen. Vorsichtshalber wollte er aber doch lieber die Hintertreppe benutzen. Im Hinuntergehen zählte er die Stufen. Er wußte, daß die dritte und die siebente knarrten, die mußte er also überspringen. Er hielt Lümmel fest am Halsband, damit er nicht voranlief.
    Nun war er unten angelangt. Es war eine sternklare Nacht, aber der Mond war noch nicht aufgegangen. Die Bäume standen schwarz und gespenstisch gegen den hohen Himmel.
    Vorsichtig schloß Stubs die Tür und machte sich auf den Weg.
    Er kam schnell voran, denn inzwischen war ein kleiner Pfad, frei von Brennesseln und Gestrüpp, entstanden. Bald sah Stubs das alte Haus gewaltig und düster vor sich aufragen. Es er schien ihm noch viel größer als am Tage.
    Lümmel machte ab und zu einen kleinen Abstecher ins Gebüsch und erschreckte ein paar Kaninchen. Er hätte sie zu gern gejagt, aber er wollte Stubs nicht allein lassen. Er hatte das Gefühl, er müsse sein Herrchen beschützen.
    Stubs pfiff leise vor sich hin. Er hatte zwar keine Angst, aber pfeifen konnte niemals schaden. Endlich kam er zu dem großen Rasen, der vor dem Herrenhaus lag. Und dann blieb er wie angewurzelt stehen, griff nach Lümmels Halsband und knipste die Taschenlampe aus.
    Ein Lichtschein geisterte um das Haus. Stubs starrte hinüber und versuchte zu erkennen, was für ein Licht es war. Es müßte eine Taschenlampe sein. Man konnte glauben, jemand suche etwas, denn der Schein war einmal hier und einmal da. Vielleicht war es sogar Barny, aber Stubs wagte nicht zu pfeifen.
    Und jetzt merkte er, daß es auf keinen Fall Barny sein konnte, denn Lümmel fing an zu knurren, dumpf und grollend. Stubs zog an seinem Halsband, er hatte keine Lust, entdeckt zu werden. Der da drüben mußte ein Fremder sein. Was tat der da nur? Vielleicht war es ein Landstreicher?
    Stubs kroch näher an das Haus heran. Lümmel wußte jetzt, daß er sich ruhig verhalten mußte, und Stubs lockerte den Griff am Halsband. Er folge dem Schein der Taschenlampe. Derjenige, der sie hielt, ging langsam am Haus entlang und untersuchte jede Tür und jedes Fenster. Würde er merken, daß die Verandatür nicht abgeschlossen war? Würde er hineingehen?
    Jetzt ging der Fremde um die Hausecke, und einen Augenblick lang konnte Stubs deutlich seine Umrisse gegen den Himmel sehen. Stubs schnappte nach Luft. Der nächtliche Wanderer war Herr König!

XIV. Was will Herr König?
    Das war doch nicht möglich! Was hatte Herr König mitten in der Nacht an dem alten Haus zu schaffen? Stubs blieb im Schatten eines großen Busches stehen und dachte nach.
    Er wollte jetzt, so schnell wie möglich, zur Veranda laufen, dann hinter sich abschließen, damit Herr König ihm nicht folgen konnte, und Barny warnen. Herr König ging jetzt gerade an der Nordseite des Hauses entlang, und Stubs mußte sich beeilen, wenn sein Plan gelingen sollte. Geduckt lief er zum Haus hinüber und weiter bis zur Veranda. Hier mußte er die Taschenlampe anknipsen, um die Klinke zu finden. Die Tür ging jetzt leichter auf als früher und machte kaum noch ein Geräusch. Stubs schloß hinter sich ab und schob den Riegel vor.
    So, nun konnte Herr König bestimmt nicht hereinkommen!
    Er ging auf Zehenspitzen durch die Halle und öffnete die Tür zum nächsten Zimmer. Würde er den Schein der Taschenlampe noch einmal am Fenster sehen? Ja, da war er schon! Stubs raste die Treppen hinauf bis zur Flurtür, die die Kinderzimmer vom übrigen Haus trennte. Er drückte die Klinke herunter. Sie war verschlossen! Stubs erschrak. Barny schloß doch nie ab! Er rüttelte vorsichtig an der Tür, und dann hörte er auf der anderen Seite Mirandas leises Schnattern.
    »Miranda«, flüsterte er, »wo ist Barny? Hole ihn schnell!«
    Beinahe im selben Augenblick wurde geöffnet. Barny stand vor Stubs, und Miranda saß auf seiner Schulter. Er zog Stubs in den Flur und verschloß die Tür sofort wieder. Ohne ein Wort zu sagen, führte er ihn in sein kleines Schlafzimmer.
    »Warum hast du abgeschlossen?« flüsterte Stubs.
    »Weil da draußen jemand herumgeistert«, antwortete Barny leise. »Bist du nicht mit ihm zusammengestoßen?«
    »Ja, beinahe, und ich weiß auch, wer es ist!«
    »Wer?« fragte Barny.
    »Herr König! Ja, da staunst du, was? Er schnüffelt um das ganze Haus herum, und ich glaube, er versucht hineinzukommen.«
    »Miranda hat mich

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