Rätsel um 1: ... das verlassene Haus
Zug langsam an, und Robert rannte an ihm entlang und guckte in jedes Abteil. War Stubs etwa eingeschlafen?
Aber keine Spur von ihm. Der Mann an der Sperre ging davon, denn der nächste Zug kam erst in zwei Stunden.
Die Kinder brauchten eine ganze Zeit, um das herauszufinden, denn es war niemand da, den sie fragen konnten, weder am Schalter noch in dem kleinen Wartesaal.
»Dieser Stubs, er ist noch nicht einmal da, und schon hat man Ärger mit ihm«, schimpfte Dina. »Das sieht ihm ähnlich! Hätte er nicht anrufen können? Dann hätten wir uns den Weg gespart.«
Die Kinder studierten den Fahrplan, und es dauerte zehn Minuten,
bis Robert herausgefunden hatte, daß bis zum Nachmittag kein Zug mehr kam.
»Was haben wir für Zeit vertrödelt«, sagte er ärgerlich, »mit der Sucherei nach einem vernünftigen Menschen, der einem Bescheid sagen kann, und dazu noch der blöde Fahrplan, auf dem man sich nicht zurechtfindet. Na, laß uns gehen. Wir nehmen den Bus und kommen nicht gar so spät zum Mittagessen. Fräulein Pfeffer hat gesagt, wir müßten um ein Uhr zu Hause sein.«
Aber sie hatten wieder Pech, der nächste Bus ging erst in einer Stunde. Die Sonne brannte, und Dina und Robert waren hungrig und durstig. Dieser Stubs! Wo mochte er bloß stecken?
Um zwei Uhr waren sie endlich zu Hause. Und wer saß da am Eßtisch, satt und zufrieden? Ihr Vetter Stubs!
»Hallo!« rief er. »Seit wann kommt ihr denn zu spät zum Essen? Ihr seid doch sonst so pünktlich!«
III. Stubs und Lümmel
Dina und Robert waren sprachlos. So eine Frechheit! Aber dann kam Lümmel unter dem Tisch hervorgejagt, sprang an ihnen hoch und warf Dina beinahe um.
»Ist schon gut«, sagte Robert und streichelte ihn zärtlich, und der Spaniel leckte ihm begeistert die Hände und jaulte vor Freude.
»Dina, Robert, warum kommt ihr so spät?« fragte Fräulein Pfeffer ärgerlich.
»Wir können nichts dafür«, sagte Dina empört, »der da war nämlich nicht im Zug, und wir haben gewartet und gewartet und dabei versucht herauszukriegen, wann der nächste kommt.«.
»Ich habe schon gegessen«, rief Stubs fröhlich, »ich war zu hungrig, ich konnte es einfach nicht mehr aushalten!«
»Setzt euch.« Fräulein Pfeffers Stimme klang sehr ungeduldig.
»Und du, Stubs, ruf den Hund, und sag ihm, daß er still sein soll.«
Als Dina und Robert am Tisch saßen, lief Lümmel zu Stubs und tanzte um ihn herum, als wäre sein Herrchen auch eben erst gekommen.
»Der ist auch immer noch derselbe«, meinte Dina und legte eine Fleischpastete auf ihren Teller. »Was war denn nun eigentlich los, Stubs?«
»Ich nehme an, ihr seid zu spät zum Zug gekommen und habt Stubs verpaßt. Ihr hättet ihn und Lümmel doch sehen müssen.
Wäre ich nur selber gegangen. Ich kann überhaupt nicht verstehen, daß ihr euch nicht getroffen habt.« Fräulein Pfeffer schüttelte verwundert den Kopf.
»Sie haben eben nicht aufgepaßt«, brummte Stubs und belud seinen Teller mit Pfirsichen und Schlagsahne. »Ich glaube, ich könnte den beiden mit meinem Liebling vor der Nase ’rumlaufen, und sie würden mich immer noch nicht sehen!«
»Red nicht solchen Blödsinn, du Idiot.« Dina war sehr wü tend.
»Du kannst unmöglich an uns vorbeigekommen sein, wir hätten dich bestimmt gesehen.«
»Was bedeutet denn das alles?« Fräulein Pfeffer war sehr ungehalten. »Füttere Lümmel nicht bei Tisch, Stubs, wenn du ihm noch mehr gibst, darf er bei den Mahlzeiten nicht im Zimmer bleiben.«
»Er würde nur die Tür zerkratzen«, sagte Stubs gleichmütig und fuhr dann fort, »wie ich schon gesagt habe, mein lieber Vetter und meine liebe Base haben Tomaten auf den Augen.
Stellen Sie sich vor, Fräulein Pfeffer, nicht einmal Lümmel haben sie gesehen.«
Als Lümmel seinen Namen hörte, sprang er an Stubs hoch, und Fräulein Pfeffer nahm sich vor, niemals Lümmel, sondern immer nur ›der Hund‹ zu sagen, wenn sie von ihm sprach. Du lieber Himmel, das konnte ja noch gut werden mit diesem wilden kleinen Hund und diesem ungezogenen Jungen!
»Du bist nicht mit dem Zug gekommen, Stubs«, sagte Robert ruhig. »Sag endlich, wo du warst, sonst haben wir dich zum letztenmal abgeholt.«
»Ich bin eine Station früher ausgestiegen, weil der Zug so lange Aufenthalt hatte. Dann bin ich mit dem Bus weitergefahren, und da war ich eben eher hier als ihr. Das ist doch ganz einfach.«
»Oh, Stubs«, sagte Fräulein Pfeffer, »warum hast du das nicht gleich gesagt. Es war so nett von Dina und Robert,
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