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Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Rätsel um 2: ... die Grüne Hand

Titel: Rätsel um 2: ... die Grüne Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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wolle er sie mit einem Blick durchbohren.
    Inzwischen waren die vier sehr beschäftigt. Barny versuchte, die Strickleiter mit Schwung über die Mauer zu werfen. Beim zweiten Mal gelang es. Die oberste Sprosse blieb hinter einer der Eisenspitzen hängen. Leichtfüßig wie eine Katze kletterte er hinauf. »Die Säcke«, befahl er.
    Barny legte sie auf die scharfgeschliffenen Spitzen, setzte sich, zog die Leiter bis zur Hälfte hoch und ließ sie an der anderen Seite wieder hinuntergleiten.
    ›Toll!‹ dachte Robert bewundernd. ›Die eine Hälfte der Leiter auf der einen Seite, die andere auf der gegenüberliegenden, in der Mitte ein dickes Polster, um sich gegen die Eisenspitzen zu schützen, ich wäre nie darauf gekommen!‹
    »Los«, flüsterte Barny, »kommt!«
    Den Anfang machte Dina. Auf der Mauer angelangt, blieb sie einen Augenblick neben Barny sitzen. Dann half er ihr hinunter in den Schloßpark. Die größte Schwierigkeit machte es, Lümmel zu befördern. Unter Prusten und Stöhnen zog Stubs ihn hinter sich her.
    »Wir können ihn nicht draußen lassen«, japste er. »Himmel, bist du schwer. Oh, er fällt! Wenn wir ihn hinunterlassen, bricht er sich bestimmt die Beine.«
    Eine Minute später kam ein Jaulen aus der Dunkelheit. Und Dina rief leise von unten: »Alles in Ordnung! Er hat sich nichts getan. Er ist wie Sardine und fällt immer wieder auf seine dicken Pfoten.«
    Barny zog die Leiter ein. Dieser Teil der Mauer lag in völliger Dunkelheit, und niemand würde die Säcke da oben liegen sehen. Barny sprang.
    »Wo wollen wir uns verstecken?« flüsterte Robert.
    Barny überlegte. »Da hinten bei den hohen Bäumen. Von da aus können wir die vergitterten Fenster am besten beobachten.«
    Sie krochen, manchmal auf den Knien, von Gebüsch zu Gebüsch, bis sie endlich unter den Bäumen waren. Wenn jemand einsteigen sollte, mußten sie ihn auf alle Fälle von hier aus sehen.
    Sie fanden einen geeigneten Platz unter einem Busch. Sie drängten sich aneinander und schoben die Zweige beiseite.
    Nun konnte ihnen nichts mehr entgehen. Von irgendwoher kam der helle Klang einer Kirchturmuhr durch die Nacht. Und dann begann die große Glocke dunkel zu schlagen.
    »Eins, zwei, drei …«, zählte Stubs leise. »Mitternacht! Achtung! Ruhe! Lümmel, keinen Laut!«
    Nichts war zu hören. Nur ein Käuzchen schrie.
    Die Kinder sahen kleine, helle Wölkchen über den Himmel ziehen und warteten geduldig, und Lümmel hatte die Ohren aufgestellt. Dina wunderte sich immer, daß er so gut hören konnte, obwohl er doch das dichte Fell darüber hatte. Aber Fell darüber oder nicht, er hörte für zwei.
    Die Uhr schlug ein Viertel nach zwölf, dann halb eins. Stubs gähnte, Dina fror, und Miranda kroch unter Barnys Hemd, um  zu schlafen.
    Ein Viertel vor eins. Alles blieb still. Nicht der leiseste Lufthauch bewegte die Zweige der Bäume. Keine Maus, keine Ratte, kein Kaninchen ließ sich blicken.
    »Er kommt heute bestimmt nicht mehr. Es ist lange nach Mitternacht. Wir wollen gehen.«
    Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden. Sie froren und waren müde. Die Aufregung war verflogen, und alle sehnten sich nach ihrem Bett. Lümmel seufzte erleichtert, als er merkte, daß diese, wie ihm schien, sinnlose Sitzung beendet war. Noch nie in seinem Leben hatte er so steife Beine bekommen.
    »Kommt«, sagte Dina, »für heute habe ich genug. Morgen versuchen wir es wieder.«
    Sie gingen zurück und hielten sich wie vorher im Schatten, in dem Gedanken, daß doch jemand in der Nähe sein könnte.
    Dann stiegen sie über die Mauer, als letzter Barny, der die Leiter von den Eisenspitzen nahm. Er warf sie Robert zu.
    »Die Säcke lassen wir einfach hier. Hoffentlich findet sie niemand«, sagte er, sprang mit einem großen Satz herunter und landete auf Händen und Knien. Zum Glück hatte er sich nichts getan.
    »Meinst du wirklich, daß man die Säcke nicht sehen kann?«
    fragte Dina ängstlich.
    »Ich glaube nicht«, sagte Barny. »Durch die hohen Bäume fällt kaum ein Lichtstrahl. Die Strickleiter verstecke ich hier unter diesem Busch. Es ist besser so, dann brauche ich sie nicht immer hin und her zu schleppen.«
    Sie verschwanden so leise, wie sie gekommen waren. An der Wegkreuzung sagten sie Barny gute Nacht, und die Kinder liefen übers Feld nach Hause.
    »Na, vielleicht klappt’s morgen«, sagte Robert zu Dina, ehe er in sein Zimmer ging. »O je, bin ich müde!«
    Wie nicht anders zu erwarten, verschliefen sie, und die Mutter meinte, sie

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