Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang
Mutter auch. Daran können Sie sehen, daß man ihn einfach gern haben muß. Er hat keine Mutter mehr, zieht durchs Land und sucht seinen Vater.
Sie sollten Miranda kennenlernen. So etwas Süßes gibt es nicht wieder!«
»Um Himmels willen, nein!« wehrte Fräulein Hanna erschreckt ab. »Affen! Vor Affen fürchte ich mich entsetzlich!
Ein wahrer Segen, daß ihr euren Freund nicht mitgebracht habt!«
Wie hätte sie ahnen sollen, daß sie schon bald seine und Mirandas Bekanntschaft machen würde.
VI. Ein Brief von Barny
An diesem Morgen schliefen die Kinder nicht so lange wie an dem vorhergehenden, und sie waren früh genug unten, um mit Fräulein Pfeffer und Fräulein Hanna zusammen zu frühstücken.
Neben Roberts Teller lag ein Brief, die Adresse in großen, schrägen Buchstaben geschrieben. Ein Brief von Barny!
»Von Barny!« schrie Robert. »Stellt euch vor, von dem guten alten Barny! Und gestern abend haben wir gerade noch von ihm gesprochen. Ach, wenn er doch herkommen könnte!«
Er riß den Umschlag auf, begann zu lesen, und Dina und Stubs hörten atemlos zu.
»Lieber Robert, im Augenblick mache ich Ferien. Bis jetzt hatte ich gute Arbeit. Ihr werdet nie erraten, was für eine. Ich mußte eine Truppe von Affen versorgen. Miranda hat sich natürlich wie eine Primadonna benommen und sie alle herumkommandiert. Ich habe eine ganze Menge Geld verdient, und wenn ihr noch Ferien habt, würde ich Euch gerne besuchen. Aber vielleicht geht Ihr ja schon wieder zur Schule. Dann würde ich versuchen, im Sommer zu Euch zu kommen.
Schreibt mir bitte auf alle Fälle sofort. Und wenn Ihr noch Zeit für mich habt, komme ich per Anhalter zu Euch. Ich würde mich sehr freuen, Euch wiederzusehen. Euer Barny. (Miranda läßt vielmals grüßen.)«
Die drei schrien vor Begeisterung. »Barny kommt! Barny kommt nach Glockenburg! Was haben wir für ein Glück, daß wir noch nicht wieder in der Schule sind!«
»Euer Freund kann gerne bei mir wohnen«, sagte Fräulein Hanna, »aber das Tier muß ich woanders unterbringen, so leid es mir tut. Vor Affen fürchte ich mich zu Tode.«
»Oh«, sagten die drei enttäuscht. Sie wüßten genau, daß nichts auf der Welt Barny veranlassen konnte, sich von Miranda zu trennen. Das war ganz undenkbar.
»Vielleicht findet er ja im Ort ein Zimmer«, tröstete Fräulein Pfeffer, die sah, wie traurig die Kinder waren.
»Oder eine Scheune oder einen Heuschober«, rief Dina, die daran dachte, daß Barny nicht unbedingt ein weiches Bett brauchte wie andere Leute. »Und es ist ja auch Mai und das Wetter warm und trocken.«
»Also gut«, sagte Fräulein Hanna, »er kann euch besuchen, sooft er mag, aber ich muß mich darauf verlassen können, daß das wilde Tier niemals ins Haus kommt. Becky, du sorgst bitte dafür, nicht wahr?«
Fräulein Pfeffer nickte. »Ja, Hanna, natürlich, aber sie ist wirklich ein nettes kleines Äffchen und ganz zahm. Ich für mein Teil habe Miranda sehr gern und mich recht schnell an sie gewöhnt.«
Fräulein Hanna schüttelte sich: »Nein, nein, an so etwas würde ich mich niemals gewöhnen, niemals! Und solange ich lebe, werde ich mich fürchten.«
Nachdem die Kinder die Zimmer aufgeräumt und ihre Betten gemacht hatten, liefen sie in den Garten. Dina nahm Briefpapier und Füllfederhalter mit, und Stubs machte die unsinnigsten Vorschläge im Hinblick auf den Bericht über ihre Krankheit, den sie Barny geben sollte.
»Schreib, wir sind gerade noch dem Tode entronnen«, schrie er. »Schreib, es ist ein Wunder, daß er uns überhaupt noch wiedersieht.«
»Quatsch«, sagte Dina und begann:
»Lieber Barny, vielen Dank für Deinen Brief! Du wirst staunen, daß wir hier sind. Aber wir hatten die Grippe und sollen uns jetzt erholen, Stubs und Lümmel auch. Lümmel hatte natürlich keine Grippe. Er hat hier einen Hundefreund gefunden, der Lump heißt. Es ist auch ein Spaniel, und die beiden verstehen sich sehr gut, weil Lump sich genauso verrückt benimmt wie Lümmel.«
»Du mußt ihm schreiben, daß beide alle Matten und Vorleger verschleppen«, unterbrach Stubs aufgeregt.
Aber Dina hörte gar nicht zu. »Hoffentlich habe ich verrückt richtig geschrieben«, murmelte sie, »ach, es wird schon stimmen.«
Sie schrieb weiter, und Robert und Stubs sahen ihr über die Schulter.
»Wir haben uns ziemlich schlecht nach der Grippe gefühlt«, schrieb sie, »und …« Stubs unterbrach von neuem:
»Schreib, daß meine Beine wie Pudding sind!«
»Glaubst du, daß ihn das
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