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Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang

Titel: Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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läuteten sie auch von selbst. So war es immer, wenn Feinde kamen. Unheimlich!«
    »Ist das oft passiert?« fragte Stubs.
    Der Alte nickte: »O ja, zu der Zeit, als Geächtete um das Schloß schlichen und als die Soldaten den Schloßherrn gefangennehmen wollten. Das geschah zu meines Großvaters Zeit.
    Oft hat er mir die Geschichte erzählt. James Dourley entkam durch den Geheimgang!«
    »Toll!« sagte Robert. »Und wir haben den Gang gestern gesehen!«
    »Die Soldaten waren ihm dicht auf den Fersen, und er konnte das Paneel nicht mehr schließen. So verfolgten sie ihn dort unten immer weiter, aber sie fingen ihn nicht.«
    »Und wissen Sie, wo der Gang endet?«
    »Da mußt du Mutter Barlow fragen.« Der alte Mann kicherte in sich hinein. »Sie weiß es ganz genau.«
    Die Kinder sahen einander an.
    »Ich denke, sie lebte damals, als die Wölfe kamen? Dann muß sie doch schon längst tot sein«, sagte Dina verständnislos.
    »Sie ist immer noch da«, kicherte der Großvater, »immer noch in ihrem kleinen Häuschen. Sie weiß alles und kann es euch sagen. Der Großvater darf nicht zu viele Geheimnisse verraten.«
    ›Seine Gedanken verwirren sich‹, dachte Dina, ›vielleicht ist er so müde vom Erzählen, daß er Vergangenheit und Gegenwart durcheinanderbringt.‹
    »Aber wissen Sie denn wirklich nicht, wohin er führt?« versuchte sie es noch einmal. »In die Keller des Schlosses? Oder in ein …«
    »Zu Mutter Barlow«, beharrte der Alte. »Dahin führte er jedenfalls, als ich ein Kind war. Jim, mein Bruder, und ich, wir sind dort unten gewesen, und dort haben wir die Bücher gefunden.«
    »Bücher?« rief Stubs.
    »Wo haben Sie sie denn gefunden?« fragte Robert. »Im Gang oder …«
    »Unten im Gang«, flüsterte der Großvater, so als verriete er ein Geheimnis. »Irgendwo versteckt stand ein Schrank, und  mein Bruder und ich öffneten ihn. Viele Bücher und Papiere lagen darin und ein geschnitzter Kasten. Ich erinnere mich nicht mehr, was sonst noch alles.«
    »Haben Sie die Bücher mitgenommen?«
    Der alte Mann sah Stubs abwesend an und murmelte: »Waren Jim und ich nicht auch aus der Familie der Dourleys? Waren wir nicht selber Dourleys? Auch wenn wir nicht im Schloß lebten und nur in einem kleinen Häuschen? Wer wußte schon von diesen alten Sachen? Sie waren wertlos, und niemand kümmerte sich darum. Warum sollten wir sie nicht nehmen?«
    Die Kinder fanden, daß er und sein Bruder eigentlich nicht ganz richtig gehandelt hatten, aber sie sagten nichts. Nur eins wollten sie gerne wissen. Ob diese Schätze noch vorhanden waren.
    Dina beugte sich zu dem aufgeregt vor sich hin Murmelnden und sagte: »Machen Sie sich doch darüber keine Gedanken. Es ist ja schon so lange her, und Sie und Ihr Bruder waren damals noch Kinder. Haben Sie die Sachen denn behalten?«
    »Ja, das haben wir.« Die wasserblauen Augen des Großvaters glänzten. »Jim bekam den Kasten und ich die Bücher.«
    »Und was waren es für welche?« fragte Robert.
    Der Alte schnob ärgerlich durch die Nase. »Woher soll ich das wissen? Ich konnte sie nicht lesen, obwohl ich nicht der Dümmste war, aber Hieroglyphen zu entziffern habe ich nicht gelernt.«
    Das war sehr enttäuschend, trotzdem ließ Dina nicht locker.
    »Wissen Sie, was aus ihnen geworden ist?«
    »Da mußt du meine Enkeltochter fragen. Sie verwahrt alles, was mir gehört. Aber mit diesem Zeug konnte man ja nichts anfangen. Sie wird es verbrannt haben.«
    »Können Sie uns nicht wenigstens sagen, wohin der geheime Gang führt?« Stubs gelang ein derartig flehentlicher Augenauf schlag, daß er einen Stein hätte erweichen können.
    Doch der alte Mann sah ihn plötzlich so finster an, daß er erschrocken schwieg.
    »Jim und ich bezogen eine ordentliche Tracht Prügel dafür, daß wir hinuntergegangen waren. Wir Dummköpfe brüsteten uns mit unserer Heldentat. Und Paul Dourley, dem damaligen Schloßherrn, kam das zu Ohren, und er drohte, wenn wir auch nur ein Wort von dem geheimen Gang verrieten, würde er uns in ein fremdes Land schicken, und wir würden Glockenburg nie wiedersehen. Jim und ich fürchteten uns sehr, und wir hielten den Mund. Und ich will auch heute nicht darüber sprechen, hört ihr! Ihr wollt mich aushorchen, ja, das wollt ihr! Wer seid ihr überhaupt?«
    Seine Stimme überschlug sich, und er hatte sich halb aus dem Stuhl erhoben.
    »Aber wieso?« sagte Dina entsetzt. »Sie wissen doch, wer wir sind. Wir sind drei Kinder, und wir haben Ihnen unsere Namen genannt, und

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