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Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen

Titel: Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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geschafft. Aber der Wind blies kalt auf dieser Seite, und er mußte um den Schornstein herumkriechen, um Schutz zu suchen. Er lehnte sich an die warmen Ziegel.
    Doch zu seiner größten Enttäuschung konnte er von hier aus auch nicht mehr sehen. Noch immer glitt das Licht der Scheinwerfer suchend über das Wasser, und noch immer schlugen die Flammen zum Himmel. Ob ein Schiff brannte?
    Er preßte sich gegen die warmen Steine und kam sich sehr mutig vor, daß er alleine mitten in der Nacht hier oben saß.
    Plötzlich schnupperte er.
    Zigarettenrauch! Das konnte doch gar nicht sein!
    Er beugte sich vor und sah in der Dunkelheit einen rotglü henden Punkt, das brennende Ende einer Zigarette! Also hatte doch noch jemand außer ihm die Explosion gehört.
    Es mußte jemand auf der Treppe an der Dachluke stehen.
    Stubs wollte sich gerade durch leises Rufen bemerkbar machen, als er daran dachte, daß es ratsamer wäre, sich still zu verhalten.
    Wenn Fräulein Pfeffer von seinen nächtlichen Ausflügen erführe, würde sie sich höchstwahrscheinlich so aufregen, daß sie eine ihrer härtesten Strafen anwenden und ihm seine Lieblingsspeisen entziehen würde. Besser also, er hielt den Mund. Aber wer konnte das da drüben nur sein? Außer dem rotglühenden Punkt war in der Dunkelheit nichts zu erkennen.
    Nach einer Weile warf der Raucher den Rest der Zigarette auf das Dach, und gleich darauf knarrten die Stufen der Treppe.
    Er war gegangen. Er war gegangen und hatte die Luke hinter sich geschlossen!
    Stubs’ Herz setzte ein paar Schläge lang aus. Mit Entsetzen dachte er daran, daß er nun die ganze Nacht hier sitzen mußte, wahrscheinlich einschlafen und dann hinunterrollen würde.
    Er kroch hinüber zur Luke und versuchte, sie mit zitternden Händen zu öffnen. Sie war nicht eingehakt! Mit einem Seufzer der Erleichterung zog er sie hoch.
    In diesem Augenblick wurde ganz in der Nähe ein Fenster hell. Sicher hatte der, der eben noch hier stand, das Licht angemacht. Stubs mußte unbedingt wissen, wer es war.
    Er kroch weiter. Die Vorhänge waren zugezogen, aber durch einen Spalt konnte er das Zimmer überblicken.
    Professor James! Du lieber Himmel! Wie gut, daß er sich still verhalten hatte. Der hätte Fräulein Pfeffer die ganze Geschichte brühwarm aufgetischt.
    Stubs trat den Rückzug an, und eine Minute später war er in der Dachluke verschwunden. Er hakte sie hinter sich zu, ging vorsichtig die Treppe hinunter und dann über den Flur in sein Zimmer.
    Und gerade, als er die Tür schließen wollte, sah er unter der gegenüberliegenden einen schmalen Lichtschein. Herr Marvel hatte die Explosion also auch gehört. Stubs überlegte, ob er anklopfen sollte, um sich ein bißchen mit ihm zu unterhalten.
    Sicher würde Herr Marvel sich freuen, wenn er käme. Schließ lich waren sie ja jetzt beinahe so etwas wie Kollegen.
    Am Ende entschloß er sich aber, es lieber zu lassen. So ganz sicher schien es doch nicht, daß Herr Marvel Geschmack an Unterhaltungen mitten in der Nacht fand. Und wer weiß, was für einen Zauber er dann mit ihm anstellen würde!

XVII. Lügen Sie nur
    Am nächsten Morgen wurde im Gasthaus von nichts anderem gesprochen als von der nächtlichen Explosion. Und in den Zeitungen stand in fett gedruckten Schlagzeilen:
    »Riesige Explosion im Unterseeboothafen! War es Sabotage?
    Bewohner der Umgebung aus den Betten geschleudert!«
    »Was für ein Gefasel!« schrie Stubs. »Das Bett hat nur gezittert, das war alles! Und Robert ist noch nicht einmal wach geworden!«
    Robert nickte. »Kaum zu glauben. War es eine starke Detonation?«
    »Ungeheuer!« Stubs verdrehte die Augen. »Ganz ungeheuer!
    Ich bin aus dem Bett gefallen, die Stiege hinaufgejagt und habe aus der Dachluke geguckt. Im Hafen brannte es lichterloh, und die Scheinwerfer suchten alles ab.«
    »Pst«, machte Dina, »wenn Fräulein Pfeifer dich hört, wird sie böse, daß du nachts draußen herumgegeistert bist.«
    Stubs winkte hoheitsvoll ab. »Sie ist eben ’rausgegangen.«
    Außer dem stocktauben Professor, der ganz in der Nähe saß und Zeitung las, konnten nur Herr Marvel und der Clown etwas gehört haben, und die hatten von der Existenz der kleinen Treppe wahrscheinlich keine Ahnung.
    »Das ist übrigens noch nicht alles«, fuhr er leise fort, »ich bin aufs Dach geklettert und habe neben dem Schornstein gesessen. Und dann kam jemand die Stiege herauf und stand an der Luke. Ich habe nur seine brennende Zigarette gesehen, aber ich glaube, es war das

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