Rätsel um 4: ... den geheimen Hafen
auch?
Er scheint eher eine Hundsblume zu sein als ein Hund. Geh weg, Hundsblümchen, geh!«
Aber das Hundsblümchen blieb. Es hatte nicht die geringste Absicht, seinen neuen Freund zu verlassen. Wie die Wilden tobten sie zusammen, und das arme Fräulein Pfeffer fand keine Ruhe, denn sie hatten ausgerechnet sie zu ihrem Opfer auserkoren und jagten ohne Unterlaß rund um ihren Liegestuhl. Sie mußten also das Hundsblümchen in Kauf nehmen, denn Lümmel schien es sehr zu lieben und teilte, welches Wunder, jeden Leckerbissen mit ihm.
Am nächsten Tag begleitete ihn überraschenderweise ein anderer Hund.
Es war eine Bulldogge, die Herrn Faß sehr ähnlich sah. Sie war auch nicht besser als der kleine Bastard.
»Ich wollte, du würdest mich nicht immer besabbern, du brauchtest ein Lätzchen«, sagte Stubs. »Fräulein Pfeffer, müssen Bulldoggen sabbern? Oder tun sie es nur, um einen zu ärgern?«
»Ein Lehrer von uns hat auch eine«, lachte Dina, »und die sabbert auch. Lümmel, wenn du wieder jemanden mitbringst, dann bitte einen, der weder riecht noch aus der Schnauze tropft.«
Die Bulldogge war an und für sich ein umgängliches Tier, jedenfalls so lange, bis Lümmel ihr einen Knochen entreißen wollte, den sie ihm gestohlen hatte. Sie knurrte so gefährlich, daß selbst Stubs es mit der Angst bekam und Miranda er schreckt auf Barnys Kopf flüchtete.
»Geh!« sagte Fräulein Pfeffer und bedachte den Hund mit einem ihrer scharfen Blicke. »Geh!«
Die Bulldogge watschelte davon, aber sie nahm den Knochen mit. Stubs stieß Lümmel an. »Feigling! Kannst du nicht einmal deinen Knochen verteidigen?«
Lümmel ließ die Ohren hängen und verließ den Strand mit eingezogenem Schwanz, kehrte aber bald darauf vollkommen verändert zurück. Stolzgeschwellt und sehr vergnügt in Begleitung dreier kleiner Terrier, alle äußerst lebendig und neugierig.
»Hör auf, hör jetzt bloß auf!« rief Stubs und sah entsetzt auf die Ansammlung von Vierbeinern. »Willst du uns sämtliche Hunde aus Rubadub auf den Hals laden? Werdet ihr wohl machen, daß ihr nach Hause kommt! Verschwindet! Du natürlich nicht, Lümmel, du bleibst hier! Ich werde dich an Fräulein Pfeffers Liegestuhl binden!«
»O nein!« wehrte sie entsetzt ab. »Das wirst du nicht. Ich habe keine Lust, mich von ihm über den Strand zerren zu lassen.
Binde ihn doch an dein Fußgelenk!«
Alle lachten, nur Barny nicht. In den letzten Tagen war er überhaupt sehr still geworden. Und als Stubs nun fragte, ob sie alle drei heute abend auf den Jahrmarkt kommen sollten, schüttelte er den Kopf: »Nein, das ist nichts für euch. Die Leute sind nicht sehr nett, eine widerwärtige Bande.«
»Warum gehst du nicht weg?« rief Dina. »Wenn es dir dort nicht mehr gefällt, darfst du auf keinen Fall bleiben!«
»Ach, ich bin allmählich an so etwas gewöhnt. Aber ich muß ehrlich sagen, gegen die komme ich manchmal nicht an. Und wo soll ich andere Arbeit finden?«
»Erinnerst du dich nicht, daß Herr Marvel, der Zauberer, einen Assistenten braucht? Er wollte dich doch nehmen!« sagte Dina eifrig.
»Der hat doch Iris, dann braucht er ja keinen anderen«, wunderte sich Stubs.
Robert nickte. »Das stimmt, das ist komisch. Wann ist deine Woche zu Ende, Barny? Morgen?«
»Ja, dann bekomme ich mein Geld, vierzig Mark. Ich werde mir neue Sandalen und ein Hemd kaufen.«
»Ich würde an deiner Stelle da aufhören«, sagte Robert. »Du wirst schon etwas anderes kriegen.«
Doch Barny war noch unschlüssig. In Rubadub wollte er auf alle Fälle bleiben, um sich nicht von seinen Freunden trennen zu müssen, und Geld mußte er auch verdienen.
An diesem Abend brauchte Iris Nachtigall nicht zur Vorstellung zu gehen. Sie saß mit den dreien in der Diele und spielte mit ihnen Karten. Stubs hatte es so eingerichtet, daß er den Platz neben ihr bekam, und am liebsten hätte er ihr die besten Karten zugesteckt. Lümmel lag zu ihren Füßen. Er stimmte mit seinem Herrchen überein und bewunderte Iris genauso wie Stubs.
»Was macht Herr Marvel denn nun ohne Sie?« fragte Dina und sah zu, wie Robert die Karten austeilte.
»Ich weiß es nicht, und es ist mir auch gleichgültig. Ich mag ihn nicht besonders.«
»Warum?« fragte Stubs.
Anscheinend wollte sie aber nicht darüber sprechen. »Er hatte sonst immer einen Assistenten, einen jungen Mann«, sagte sie.
»Er ging fort, ich weiß nicht, warum, und Herr Marvel bat mich, ihm so lange zu helfen, bis er einen anderen fände. Ich versprach,
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