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Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle

Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle

Titel: Rätsel um 6: ... die verbotene Höhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Eisladen gab es alte Kleider zu kaufen, er hatte es im Vorübergehen gesehen.
    »Was meinst du, Lümmel, wollen wir uns hinunterschleichen, ehe die anderen wiederkommen? Soll ich mir etwas zum Anziehen kaufen? Schließlich kann ich ja nicht den ganzen Tag hier herumliegen. Ich rolle meine Hosen einfach bis zum Knie auf, dann sehen sie wie Shorts aus, und dazu ziehe ich die Jacke an.«
    Und bald darauf lief eine abenteuerlich gekleidete Gestalt den Hügel hinab ins Dorf. Stubs grinste, als er an sich hinuntersah und daran dachte, wie die alte Frau in dem Laden sich wohl  über seinen Aufzug wundern würde.
    Doch die alte Frau wunderte sich gar nicht. Es schien, als sei der Anblick eines kleinen Jungen mit aufgerollten Schlafanzughosen etwas ganz Alltägliches für sie.
    »Du bist wohl eins von den Kindern aus dem Gasthaus oben?« sagte sie mit ihrer singenden Stimme. »Du möchtest wohl eine Eiswaffel?«
    »Ja, die auch«, sagte Stubs und lächelte sein freundlichstes Lächeln, das, wie er genau wußte, alte Damen ohne Ausnahme für ihn einnahm. »Sehen Sie«, begann er, »ich habe Ärger mit meinem Anzug und will mir deshalb etwas anderes besorgen.
    Es kann ruhig alt sein.«
    »Ja, da hätte ich nur lange Hosen«, sagte die alte Frau und zeigte auf ein Paar, die ziemlich mitgenommen aussahen und an einem Haken hingen. »Sauber sind sie, ich habe sie selber gewaschen. Und dann wäre da noch ein Wollhemd, rot und blau gestreift. Sieht lustig aus und ist noch gar nicht so abgetragen.«
    »Lange Hosen sind gerade das Richtige«, strahlte Stubs und stieg schnell hinein. »Na, Lümmel, wie sehe ich aus?«
    Lümmel bellte und wedelte.
    »Er findet mich wie sechzehn und nicht wie zwölf«, sagte Stubs grinsend, »und das Wollhemd gefällt mir großartig, weil es so schön bunt ist. Es ist doch auch sauber? Sonst muß ich es gleich wieder ausziehen, Fräulein Pfeffer hat in solchen Fällen scharfe Augen.«
    »Ja, ja«, versicherte die Alte, »und du sollst auch noch eine Mütze haben, eine feine sogar, hier, diese.«
    Stubs setzte sie auf und fand sich sehr interessant damit, obwohl der Schirm ihm so tief über den Augen hing, daß er gar nichts sehen konnte. »Prima«, sagte er, »und wieviel bin ich Ihnen schuldig?«

    »Zwei Mark für die Mütze, vier Mark für die Hose und drei für das Hemd, neun Mark zusammen, und eine Eiswaffel bekommst du obendrein«, sagte die alte Frau und lächelte befriedigt.

    »Oh, das ist sehr liebenswürdig von Ihnen.« Stubs bezahlte, nahm die Eiswaffel und grinste dankbar.
    »Schmeckt’s?« fragte die Alte. »Du wohnst also im Gasthaus«, fuhr sie fort, »es gehört meinem Sohn. Er kann gut kochen! Er hat in London gelernt. Wenn ich daran denke, daß ein so armer Junge wie mein Llewellyn in London als Koch gelernt  hat! Und nun gehört ihm sogar das Gasthaus! Immer hat er zu mir gesagt: ›Wenn das nur meins wäre.‹ Und wie habe ich dann immer gelacht. ›Ich habe hundert Mark im Sparstrumpf‹, habe ich gesagt, ›und das hat achtzehn Jahre gedauert, bis ich sie zusammen hatte. Und du willst das Gasthaus!‹«
    »Na, und wie hat er es denn gekriegt?« fragte Stubs und leckte die letzten Eisreste von den Fingern.
    »Er hat Freunde in London gefunden. Berühmte Freunde!
    Reiche Freunde! Und die haben ihm das Geld geborgt. Und jetzt ist mein Llewellyn glücklich!«
    Stubs dachte an den übellaunigen, mißmutig aussehenden Sohn, den er gestern auf so ungewöhnliche Weise kennengelernt hatte. ›Der und glücklich?‹ dachte er. ›Den Eindruck machte er jedenfalls nicht!‹ Und dann fiel ihm ein, daß er sich schon viel zu lange hier aufhielt. »Ich muß gehen, leider. Aber Fräulein Pfeffer läßt mich sonst noch von der Polizei suchen.
    Auf Wiedersehen und vielen Dank für das Eis!«
    Und weg war er, wahrhaftig, er bot einen seltsamen Anblick!
    Was die anderen wohl zu ihm sagen würden?

XI. Das kommt davon
    Während Stubs den Hügel hinauflief, kamen ihm nun doch Bedenken. »Wenn sie mich auslachen und ärgern, laufe ich einfach weg«, sagte er zu Lümmel, der freudig wedelnd neben ihm hersprang.
    Der erste, den er traf, war David mit seiner treuen Gans. Der schrie laut auf und raste, von Watschel gefolgt, davon. Schrie er nun, weil er vor der seltsamen Erscheinung erschrak, oder weil er sich vor Lümmel fürchtete? Stubs starrte ihm mit gerunzelter Stirn nach. Mit einer derartig verblüffenden Wirkung seiner Verkleidung hatte er nicht gerechnet. Das konnte ja heiter werden!
    In diesem

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