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Rätsel um 7: ... den tiefen Keller

Rätsel um 7: ... den tiefen Keller

Titel: Rätsel um 7: ... den tiefen Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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aber das schadet nichts, wenn man darüber springt.«
    »Wie wär’s mit einem kleinen Ausflug in schwindelnde Hö he«, schlug Stubs vor.
    »Seid ihr schon einmal oben gewesen?« fragte Onkel Bob, während er den Kindern langsam folgte.
    »Klar! Früher war hier an der Wand noch ein eisernes Geländer, an dem man sich festhalten konnte, davon ist leider nicht viel übriggeblieben, nur ein paar schäbige Reste an manchen Stellen.«
    Vorsichtig stiegen sie hinauf, höher und höher. Hin und wieder waren sie gezwungen, eine schadhafte Stufe zu überspringen, denn keiner von ihnen verspürte Lust, sich unnötig in  Gefahr zu begeben.

    Als sie endlich am Ziel angelangt waren und aus einem der Fenster sahen, pfiff Onkel Bob anerkennend durch die Zähne.
    »Donnerwetter, die Anstrengung hat sich gelohnt, was für ein Blick!«
    »Und was für ein großartiger Platz zum Signalisieren«, ließ Robert sich mit hohler Stimme vernehmen und stieß Stubs heimlich an. »Ein Licht von diesem Turm kann man kilometerweit sehen.«

    »Du denkst wohl an die chiffrierte Botschaft von unserem guten alten Harry«, sagte Onkel Bob und rückte den Hut ein wenig in die Stirn. »Wie hieß es doch da? Ach ja, achte auf Lichtsignale! War’s nicht so? Tatsächlich, der Turm scheint geradezu ideal für derartige Unternehmungen, aber sagt selbst, wer käme wohl im Ernst auf die Idee, des Nachts hier herumzugeistern, um Lichtzeichen zu geben, die von Hunderten von Leuten im Tal gesehen werden könnten?«
    »Ein abgebranntes Streichholz!« schrie Stubs statt einer Antwort und bückte sich, um es aufzuheben. »Vielleicht hat Harry es hierhergeworfen?«
    »Nein«, war die lachende Antwort, »kein Harry, sondern irgendein unschuldiger Ausflügler, genau wie du einer bist, kleiner Idiot! Man könnte ja fast meinen, du glaubst an diesen Unfug. Weißt du, was ich glaube? Ich bin überzeugt, daß es der Einfall zweier Schuljungen ist.«
    »Wo steckt Lümmel eigentlich, ist er denn nicht mit heraufgekommen?« fragte Robert hastig, der fürchtete, das Gespräch könne eine für sie unangenehme Wendung nehmen.
    »Er wird wohl unten anderweitig beschäftigt sein, außerdem mag er es nicht, wenn der Wind ihm so um die Ohren pfeift«, erklärte Stubs. »Kommt, wir wollen zu ihm, er muß sich ja ganz verlassen vorkommen!«
    So stiegen sie also wieder hinunter und begannen nach ihm zu rufen. »Lümmel«, schrie Stubs, »wo bist du? Lümmel, Lümmel!«
    Doch nichts war zu hören als das heisere Krächzen der Krä hen, die um den Turm kreisten.
    »Wo kann er nur sein?« überlegte Stubs unruhig. »Ob er wohl im Keller ist? Oder sollte er allein zurückgelaufen sein?«
    »Wo ist denn die Kellertreppe?« fragte Onkel Bob und sah sich suchend um.
    »Gleich neben der Küche«, antwortete Dina und lief voran durch einen hohen, halb eingefallenen Torbogen und weiter durch einen langen, schmalen Flur in einen Raum, der ehemals als Küche gedient haben mochte, denn an einer der rauchgeschwärzten Wände stand ein großer Herd.
    Von neuem begannen die Kinder zu rufen. Doch wieder ohne Erfolg!
    »Hier ist die Kellertür«, sagte Robert, »jedenfalls war sie einmal hier, bis auf die Angeln ist nichts übriggeblieben.«
    Eine schmale Wendeltreppe führte in einen ebenso schmalen Gang. Stubs knipste die Taschenlampe an und sagte warnend:
    »Wir müssen sehr vorsichtig sein, die Stufen sind ziemlich steil und glitschig.«
    Der Abstieg war tatsächlich nicht ungefährlich, und Onkel Bob wünschte, es wäre wenigstens ein Geländer vorhanden gewesen.
    »Kein sehr angenehmer Aufenthalt«, stellte er fröstelnd fest,
    »kalt, stockfinster, und daß Moder zu den Wohlgerüchen des Orients zählt, möchte ich auch nicht gerade behaupten. Hier wird sich Lümmel doch nicht herumtreiben?«
    Doch zu seinem und der Kinder größtem Erstaunen hörten sie in diesem Augenblick aus weiter Ferne sein Bellen, das in den niedrigen Gängen unheimlich widerhallte.
    »Lümmel«, schrie Stubs, »hierher, Lümmel, hierher!«
    Aber Lümmel kam nicht, nur sein Bellen hörten sie noch einmal, erschreckt und ängstlich, wie es schien.
    »Los, wir müssen ihn suchen«, rief Stubs außer sich, »irgend etwas stimmt da nicht, er fürchtet sich, ich kenne ihn doch! Ich muß zu ihm!«

X. Eine Taschenlampe geht aus
    »Warte einen Augenblick«, sagte Onkel Bob, »soviel ich bei dieser grandiosen Beleuchtung erkennen kann, scheint es mir eine ziemlich schwierige Angelegenheit zu sein, sich hier zurechtzufinden.

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