Rätsel um 7: ... den tiefen Keller
liegender Schuhe, stieß dabei an das Bett, und Onkel Bob erwachte augenblicklich und fuhr hoch.
»Wer ist da?«
»Wir sind’s nur, Robert und ich«, flüsterte Stubs.
Onkel Bob knipste die Nachttischlampe an und starrte verwundert auf die beiden. »Was wollt ihr denn hier?« fragte er.
»Wie kommt ihr denn mitten in der Nacht in mein Zimmer?«
»Jemand gibt Lichtsignale vom Lerchenhügel, vom Turm!«
sagte Stubs hastig.
Der Onkel betrachtete ihn schweigend, holte tief Luft und begann langsam: »Nun hör einmal zu, mein Junge, jetzt ist Schluß mit dem Unfug! Ich weiß genau, daß ihr, du und Robert, die chiffrierte Nachricht verfaßt habt, ich habe es euch an der Nasenspitze angesehen, und ich habe den Spaß mitgemacht, warum auch hätte ich ihn euch verderben sollen? Aber daß ihr zu nachtschlafener Zeit hier aufkreuzt, um mir einen solchen Bären aufzubinden, das geht zu weit!«
»Aber wir haben doch wirklich ein Licht gesehen«, beteuerte Stubs in beschwörendem Ton, und Robert fügte schnell hinzu:
»Du kannst es glauben, es stimmt!«
Onkel Bob schüttelte den Kopf. »Daß du diesen Unsinn mitmachst! Dich hätte ich wahrhaftig für vernünftiger gehalten!«
»Aber es ist doch die Wahrheit!« rief Stubs verzweifelt.
»Komm doch ans Fenster, hier, nimm das Fernglas, dann kannst du dich selbst überzeugen!«
»Also gut, damit du endlich Ruhe gibst! Wach bin ich nun ohnehin.« Mit diesen Worten erhob sich Onkel Bob seufzend, war mit wenigen Schritten neben Stubs und stellte das Fernglas sorgfältig ein. Die Jungen starrten ihn wie gebannt an, als er nun eine Weile schweigend in die Nacht hinaussah.
»Na«, fragte Stubs ungeduldig, »was sagst du nun?«
»Gar nichts, es ist nämlich nichts zu sehen, und ich habe es auch nicht anders erwartet!«
»Aber«, begann Stubs wieder beschwörend, »glaub mir doch, wir haben ganz bestimmt …«
»Nun ist Schluß, jeder Spaß hat einmal ein Ende«, sagte Onkel Bob, legte das Glas zurück und schob die Jungen vor sich her aus dem Zimmer.
Die beiden warfen noch einen letzten Blick zum Fenster.
Nein, niemand signalisierte mehr, natürlich, einmal mußten die da oben ja auch wieder damit aufhören, das war klar. Sie hatten einfach Pech gehabt.
Niedergeschlagen und enttäuscht saßen sie noch eine Weile auf Roberts Bett, während Stubs seiner Empörung über die Ungläubigkeit gewisser Erwachsener freien Lauf ließ, um seine Ausführungen mit den nachdenklichen Worten zu schließen:
»Ist das nicht verrückt, da haben wir uns etwas ausgedacht, und nun scheint es tatsächlich wahr zu sein. Sachen gibt’s!«
Robert grinste schwach und nickte. »Es sieht ja beinahe so aus, als ob da oben wirklich etwas vorgeht.
Übrigens, so ungerechtfertigt ist Onkel Bobs Mißtrauen nicht, ich habe ja auch zuerst gedacht, du spinnst.«
»Na, jedenfalls verzichten wir auf seine Mitarbeit«, murmelte Stubs, »schließlich haben wir ja Barny, und morgen ziehen wir alle zusammen los und sehen uns erst einmal die Gegend und den alten Kasten genauer an. Ha, wir werden schon beweisen, daß wir die besseren Detektive sind. Hoffentlich erzählt er Onkel Richard nichts, dann gibt’s nämlich Unannehmlichkeiten.«
»Unsinn«, beruhigte Robert, »das tut er nie, wenn er sich auch über uns geärgert hat. Ach, ich wollte, wir hätten diesen Wisch nie geschrieben.«
»Ich nicht«, sagte Stubs prompt, und seine Augen leuchteten,
»ich finde es prima! Prima finde ich es!«
Robert warf seinem Vetter einen schnellen Blick zu und sagte dann gähnend: »Ich für mein Teil bin müde. Morgen ist auch noch ein Tag. Nach dem Frühstück besprechen wir alles Nötige im Gartenhäuschen.«
»Ja«, sagte Stubs, »und ich wette, es wird eine ganz tolle Sache, es wird grandios, ich spür’s in meinen alten Knochen.«
XIV. Das hätte auch schiefgehen können
Am nächsten Morgen, gleich nach dem Frühstück, zog Stubs Barny und Dina beiseite und sagte leise: »Robert und ich, wir haben heute nacht etwas ganz Tolles erlebt, wir müssen es euch unbedingt erzählen. Kommt sofort ins Gartenhäuschen.«
Und wenige Minuten später hockten sie alle auf der Couch, und Robert und Stubs berichteten hastig über die Vorgänge der letzten Nacht.
»Und du denkst wirklich, daß dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht?« meinte Barny schließlich zweifelnd.
»Was denn sonst«, protestierte Stubs empört, »was denn sonst! Wer hätte wohl Interesse daran, dort herumzugeistern?«
Alle schwiegen
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