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Rätsel um 7: ... den tiefen Keller

Rätsel um 7: ... den tiefen Keller

Titel: Rätsel um 7: ... den tiefen Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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darüber beugte. Da es sich aber anscheinend um einen Plan der Wohnräume handelte, griff sie nach einem anderen, größeren, auf dem ein Gewirr von Gängen und Höhlen eingezeichnet war. »Ist das der Grundriß von den Kellern?« fragte sie.
    Fräulein Clewes nickte. »Ja, sie sind das einzige, was vom Feuer verschont geblieben ist. Es sind natürliche, verstehst du, keine angelegten. Die Gänge durchziehen einen großen Teil des Hügels, weit den Abhang hinunter.«
    »Sicher gibt es irgendwelche interessanten Geschichten über das alte Haus?«
    »Einmal habe ich eine gehört, aber es wird wohl kein wahres Wort daran sein. Eine Geschichte von einer goldenen Statue.
    Sie soll magische Kraft besitzen, und wenn jemand siebenmal ihre Füße küßt, geht ein Wunsch in Erfüllung.«
    »Das klingt ja wie im Märchen«, lachte Dina. »Einer Statue traue ich das nicht zu, noch nicht einmal einer goldenen. Und was ist aus ihr bei dem Brand geworden? Ist sie geschmolzen?«
    Fräulein Clewes zuckte die Schultern. »Niemand weiß, wo sie geblieben ist. Vielleicht ist sie tatsächlich geschmolzen. Es wäre gar nicht verwunderlich, denn die Hitze muß entsetzlich gewesen sein. Oder die Bewohner haben sie gerettet und mitgenommen, oder es ist wirklich nur ein Märchen, fast alle alten Häuser haben so ihre Geschichten.«
    »Ja, meistens«, nickte Dina. »Darf ich schnell den Plan durchpausen? Ich meine nur die Keller, die damals benutzt wurden. Wir möchten sie uns nämlich einmal ansehen.«
    »Oh, das laßt lieber sein!« Die freundliche alte Dame machte ein bedenkliches Gesicht. »Seit wir vor fünf Jahren den großen Sturm mit dem Wolkenbruch hatten, sind diese unterirdischen  Gänge und Höhlen nicht mehr sicher, und viele sind eingestürzt.«
    »Na schön«, sagte Dina und fügte dann schnell hinzu: »Aber durchpausen möchte ich sie trotzdem.« Und damit legte sie ein Stück Pergament auf den Plan und begann das Gewirr von Linien sorgfältig nachzuziehen.
    Wenig später verließ sie das Museum, eine sehr brauchbare Kopie in ihrer Umhängetasche. ›Ich glaube ja nicht, daß sie uns irgend etwas nützen kann‹, dachte sie, während sie schnellen Schrittes die sonnenbeschienene Straße hinunterging, ›aber genau weiß man das natürlich nie. Ich glaube, wenn wir uns wirklich da unten verlaufen sollten, würde Lümmel uns schon wieder heraushelfen, Hunde wissen immer den Weg.‹
    Bald lief sie querfeldein, doch weder die Feldlerche hörte sie singen, noch hatte sie einen Blick für die ersten Primeln und das Schöllkraut, das am Wegesrand blühte, so sehr war sie mit ihren Gedanken bei dem alten Haus und dem nächtlichen Licht.
    Was würde sie dort erwarten, und was hatten die Jungen inzwischen herausgefunden?
    Robert, Barny und Stubs waren unterdessen auf den Turm gestiegen, um nach Spuren zu suchen, die der nächtliche Besucher möglicherweise hinterlassen hatte.
    Nun standen sie dort oben, und der Wind fuhr ihnen durch die Haare, und Barny spähte mit schmalen Augen über das Land. »Eine wunderbare Aussicht«, wandte er sich an Robert, der neben ihm an der Brüstung lehnte.
    »Was sagt ihr da?« rief Stubs. »Helft mir lieber beim Suchen.« Als aber niemand Anstalten machte, seiner Bitte nachzukommen, murmelte er etwas Unverständliches, um gleich darauf triumphierend »Ha« zu schreien, so daß die beiden anderen zusammenfuhren. »Ha«, schrie er noch einmal, »das erste Beweisstück!« Mit spitzen Fingern hielt er ihnen seinen kostbaren Fund, eine leere Zigarettenpackung, unter die Nase.

    »Jetzt wissen wir wenigstens, daß wirklich jemand hier oben war«, sagte er befriedigt, »ein Geist ist es also nicht gewesen!«
    »Alle Achtung«, lachte Barny, »da hast du ja wirklich etwas Brauchbares aufgetrieben!«

    Sie stiegen die Wendeltreppe wieder hinunter, Miranda nun nicht mehr auf Barnys Schulter, sondern unter seinem Pullover hockend, denn sie hatte dort oben entsetzlich gefroren. In der großen Küche, nahe beim Herd, entdeckten sie eine leere, achtlos fortgeworfene Streichholzschachtel.
    »Aha«, Stubs pfiff leise durch die Zähne, »der Kerl gebraucht Quick-Lite-Hölzchen und raucht Splendour-Zigaretten, ist nicht sehr vorsichtig, der Gute, wie?«
    »Warum denn auch«, sagte Robert, »er kommt ja nur nachts hierher, und wenn es hell wird, ist er längst über alle Berge.«
    »Oder er versteckt sich in einem der Keller«, sagte Barny langsam.
    »Vielleicht, vielleicht benutzen sie den Keller als Versteck  für

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