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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Küche und Bad geweißelt.
    Aber das lag, wie Karl sagte,
über ein Jahr zurück, und hatte keinen Einfluß auf den muffigen Geruch. Denn
seit damals war das Haus unbewohnt.
    Karl erklärte. Die Freunde
staunten. Oskar schnüffelte. Schließlich stiegen sie alle ins Obergeschoß.
    Karl führte sie zu seiner
,Bude’, blieb auf der Schwelle stehen und leuchtete hinein.
    Ihm blieb der Atem weg.

4. Zwei verdächtige Studenten
     
    „So eine Gemeinheit!“ flüsterte
er. „Seht euch das an! Die wollten das Haus zerstören. Und in meiner Bude haben
sie damit begonnen. Wären wir später gekommen — die Vierstein-Villa wäre ein
Trümmerhaufen.“
    „Na na!“ zweifelte Tarzan. „Um
so ein Haus abzureißen, braucht es mehr als Hammer und Brechstange.“
    Er betrachtete, was die
Einbrecher angerichtet hatten.
    Von einer Wand war die oberste
Schicht heruntergeschält worden. Tapetenfetzen, Mörtel, Stein und Staub — ein
unglaublicher Dreck bedeckte den Teppichboden. Auch vor der angrenzenden Mauer
lag Schutt.
    Aber hier hatten die Einbrecher
ihre Abbrucharbeit nicht zu Ende geführt, weil sie gestört wurden.
    „Mutwillige Zerstörung“, sagte
Gaby. „Sieht tatsächlich aus, als wollten sie die Wand heraushämmern.“
    Tarzan ließ sich Karls
Taschenlampe geben und musterte den Vandalismus ( Zerstörungswut ) aus der
Nähe.

    „Denen ging’s nicht darum, die
Mauer einzureißen“, sagte er, „dann hätten sie kräftiger zugeschlagen. Aber nur
eine drei bis vier Zentimeter tiefe Schicht ist abgetragen. Komisch! Ob das
Metalldiebe waren, die nach Rohrleitungen suchten. Aber das wäre ja irre. Auf
jedem Schrottplatz kriegen sie das mit weniger Mühe.“
    Für einen Moment schwiegen
alle.
    Oskar schnüffelte am Türrahmen.
    Hinten im Flur knarrte eine
Diele.
    Gaby, die mit dem Rücken zur
Dunkelheit stand, stellte sich rasch zwischen Klößchen und Karl. Dicht bei
Tarzan, auf Tuchfühlung mit seiner College-Jacke, hätte sie sich am sichersten
gefühlt. Aber der betätigte sich gerade als Detektiv, indem er jeden Fußbreit
der ramponierten Wand ableuchtete, freilich ohne dabei zu einer bemerkenswerten
Entdeckung zu gelangen.
    „Seltsame Einbrecher“, sagte
Klößchen. „Ich dachte immer, diese Dunkelmänner brechen ein, um zu stehlen.“
    „Vielleicht, Karl, wollte
jemand eurer Familie einen bösen Streich spielen.“ Tarzan zögerte, ehe er
fortfuhr: „Ich denke an Rache.“
    Karl nickte. „Möglich ist
alles. Mein Vater als Professor... Im allgemeinen ist er zwar sehr beliebt bei
den Studenten. Aber... Feinde hat doch jeder. Jetzt muß ich meine Eltern
verständigen.“
    Es gab kein Telefon im Haus.
Auch das sollte erst am nächsten Tag angebracht werden.
    Sie verriegelten die Hintertür
und gingen durch den vorderen Eingang. Karl schloß ab. Über die Lindenhofallee
fuhren sie bis zu einer Telefonzelle zurück.
    Karl rief zu Hause an,
berichtete alles seinem Vater, gab auch die beiden Kfz-Nummern des vermutlich
gestohlenen Wagens durch. Daß er sie noch wußte, war selbstverständlich —
schließlich hatte er ein Computer-Gehirn.
    Karl hängte auf und kam aus der
Zelle.
    „Mein Vater benachrichtigt die
Polizei und kommt gleich her. Wir sollen zum Haus zurückfahren und warten. Habt
ihr noch Zeit?“
    Die Frage galt Tarzan und
Klößchen, denn deren abendliche Freizeit war begrenzt. Aber sie mußten noch
nicht ins Internat zurück. Außerdem wäre dies ein Umstand höherer Gewalt, der
jede Verspätung rechtfertige, meinte Tarzan.
    Als sie vor dem Grundstück
warteten, sagte Gaby bedrückt: „Ich bin die einzige, die die beiden gesehen
hat. Aber leider kann ich sie nur ganz unzureichend beschreiben. Beide waren
mittelgroß und weder dick noch dünn. Dunkel gekleidet. Trugen Schildmützen. Das
ist alles. Dürftig, wie?“
    „Du bist ja schließlich keine
Katze, die im Dunkeln sieht“, tröstete Tarzan. „Keiner von uns hätte mehr
beobachtet.“ Ein Wagen näherte sich.
    Professor Vierstein kam ohne
seine Frau. Vermutlich wollte er ihr dieses ärgerliche Ereignis fernhalten. Tarzan,
Gaby und Klößchen kannten sie zwar nur als freundliche und fröhliche Person,
wußten aber von Karl, daß sie empfindsam war und sich leicht grämte.
    Der Professor begrüßte die
Kinder.
    Er war hochgewachsen. Figürlich
schien Karl ihm nachzueifern. Allerdings verfügte der Professor über einen
stattlichen Bauch, der einen seltsamen Gegensatz bildete zu dem hageren Gesicht
mit der dunklen Hornbrille. Sein braunes Haar

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