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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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schien sich Kamm und Bürste
erfolgreich zu widersetzen. Eigentlich sah der Professor immer aus, als käme er
gerade aus dem Bett. Aber mit Verschlafenheit hatte das nichts zu tun, denn als
Mathematiker und Physiker war er ein überaus brillanter Kopf.
    Zu Hause trug er oft
ausgebeulte Cordhosen und eine Strickweste mit Lederbesatz. So war er auch jetzt
gekleidet.

    Abermals ließ er sich alles
berichten, dann traf ein Streifenwagen mit zwei Beamten ein.
    Polizeimeister Schröder
untersuchte die Hintertür, er und sein Kollege prüften die Zerstörung in Karls
Zimmer. Das Haus wurde abgesucht, auch der Keller.
    Gaby beschrieb die beiden
Einbrecher so gut sie konnte.
    Schröder machte sich Notizen
und sagte, der Wagen mit den unterschiedlichen Kennzeichen sei mittags in der
Innenstadt von einem Parkplatz entwendet worden. Er gehöre einem
Versicherungsvertreter, der sich schrecklich aufgeregt habe — weil sich
wichtige Geschäftspapiere im Kofferraum befänden.
    Auch die Polizisten konnten
sich nicht erklären, was dieser Einbruch zu bedeuten habe.
    Als Tarzan fragte, ob es sich
vielleicht um einen Racheakt handeln könne, nickte Professor Vierstein sofort.
    „Das ist eine Idee, mein Junge!
Richtig! Hätte selbst dran denken sollen! Brökl und Wohlbier — die beiden! Sind
Studenten. Leider sehr verbummelt, überhaupt nicht diszipliniert. Bei einer
Zwischenprüfung — das war gestern — mußte ich sie im Mündlichen durchrasseln
lassen. Die haben mich mit ihren Blicken erdolcht. Gegen Abend bin ich ihnen
begegnet. Da hatten sie ihren Kummer im Schnaps ertränkt. Und damit auch die
guten Manieren. Regelrecht angepöbelt haben sie mich. Fast bedroht. Allerdings
habe ich das nicht ernst genommen. Und auch für mich behalten. Denn wegen so
einer Entgleisung will ich den beiden nicht die Zukunft verbauen. Auch jetzt
möchte ich mich nicht zu einem Verdacht versteigen, Herr Schröder. Dennoch —
hier liegt etwas vor, das eine Untersuchung erforderlich macht. Habe ich
recht?“
    Natürlich hatte er recht.
    Wie er wußte, wohnten Dieter
Brökl und Ferdinand Wohlbier im Studentenheim.
    Schröder sagte: „Du, Gaby, mußt
leider mitkommen. Nur du hast die Einbrecher gesehen. Vielleicht erkennst du
sie wieder. Allerdings fahren wir erst bei dir zu Hause vorbei Von deinem Vater
müssen wir das Einverständnis einholen.“
    „Da kommen wir aber mit“, sagte
Tarzan.
    „Könnten wir zunächst bei uns
vorbeifahren?“ bat der Professor. „Es liegt am Weg. Ich möchte meine Frau über
das Ausmaß des Schadens unterrichten.“
    Der Streifenwagen fuhr langsam
voraus. Professor Vierstein hatte den Beamten seine Adresse genannt. Die Kinder
folgten mit ihren Rädern. Der Professor zuckelte hinterher.
    Als sie bei Viersteins
anlangten, parkte eine poppig angemalte ,Ente’ vor dem Haus. Eben erloschen die
Scheinwerfer, und zwei junge Männer stiegen aus.
    Der eine hielt einen großen, in
Papier gehüllten Blumenstrauß in der Hand.
    Sie blieben stehen und blickten
Professor Viersteins Wagen entgegen.
    Der wollte gerade in die
Tiefgarage rollen, wurde aber abgebremst, und der Professor stieg aus.
    „Brökl und Wohlbier! Wollen Sie
zu mir?“
    Die Studenten nickten. Der eine
war fast zwei Meter groß und hielt sich ziemlich krumm. Dem anderen hing ein
Bartgestrüpp vor dem Gesicht. Die Wolle hätte ausgereicht, um ein mittelgroßes
Kissen zu füllen.
    Daß sich zwei Polizisten
näherten und vier Kinder um sie herumstanden, war den beiden nicht angenehm.
Aber sie rissen sich zusammen.
    „Wir wollten nicht stören, Herr
Professor“, begann der Riese, „aber... wegen gestern... ich meine, wir...“
    Dann überließ er dem andern den
Text.
    Der sagte durch sein
Bartgestrüpp: „Wir sind gekommen, um uns zu entschuldigen, Herr Professor. Wir
haben uns unmöglich aufgeführt. Es tut uns leid. Die Blumen... eh... sind für
Ihre verehrte Frau Gemahlin.“

    Vierstein lachte leise. „Das
ist nett von Ihnen. Und spricht für Sie. Von mir aus ist die Sache vergessen.
Vielen Dank für die Blumen. Im Moment kann ich Sie leider nicht hereinbitten,
denn wir befinden uns mitten in einer polizeilichen Untersuchung. In unser Haus
wurde eingebrochen und... Na ja, vergessen.“
    Er redete noch mit ihnen, nahm
den Blumenstrauß, und alle drei schienen im besten Einvernehmen zu sein. Tarzan
hatte seine Aufmerksamkeit abgewandt. Denn Schröder sprach leise mit Gaby.
    Sie schüttelte heftig den Kopf.
Tarzan hörte, wie sie sagte: „Völlig

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