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Rätsel um die alte Villa

Rätsel um die alte Villa

Titel: Rätsel um die alte Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Haare auffällt. Manchmal sitzt ein etwa gleichaltriges
Mädchen neben ihm. Sie soll langes, schwarzes Haar haben — heißt es in den
Beschreibungen — , sähe aus wie eine Zigeunerin, beziehungsweise wie eine
Italienerin.“
    „Und die machen den gleichen
Blödsinn immer wieder?“ fragte Gaby verblüfft.
    „Offenbar. Als Mutprobe. Wie
Helldriver (Höllenfahrer = Auto-Artist, der besonders riskante
Kunststücke vorführt) weichen sie den entgegenkommenden Fahrzeugen aus. Oft
nur um Zentimeter. Ihnen selbst ist noch nichts passiert. Aber die anderen
haben sich so erschreckt, daß sie in die Leitplanken krachten. Bevor die
Polizei verständigt ist, sind die Geisterfahrer von der Autobahn verschwunden.“
    „Wie denn das?“ fragte
Klößchen.
    „Na, wie wohl? Indem sie die
nächste Abfahrt benutzen.“
    „Kommen sie immer im selben
Wagen?“ wollte Tarzan wissen.
    „Eben nicht. Manchmal in
schrottreifen Mühlen, die sie sich vermutlich irgendwo zusammenbauen. Aber
meistens in gestohlenen Luxusautos. Hier in der Stadt werden sie gestohlen, und
hier in der Stadt findet man sie wieder — oft schon nach wenigen Stunden.
Offenbar geht es dem Blonden und seiner Zigeunerin nur darum, die
Autobahnbenutzer mal kurz durcheinander zu wirbeln. Weil er wie ein Verrückter
rast, also Kopf und Kragen riskiert, nimmt die Polizei an, daß es sich um eine
Art Mutprobe handelt.“
    „Schön blöd“, meinte Klößchen.
„Sowas könnte mir nicht passieren.“
    „Und wo rasen die rum?“ fragte
Gaby.
    „Immer auf demselben
Autobahnabschnitt. Zwischen hier und der Abfahrt Treuensee.“
    „Wenn man das weiß“, meinte
Tarzan, „müßte die Polizei ein bißchen mehr auf Zack sein.“
    „Das ist leicht gesagt“,
verteidigte Gaby die Polizei, denn schließlich gehörte ihr Vater zur Kripo.
„Sicherlich sind längst Zivilstreifen eingesetzt. Aber wegen Personalmangel
können die nicht rund um die Uhr unterwegs sein.“
    „Mir ist rätselhaft“, sagte
Tarzan, „warum jemand sowas macht. Er gefährdet sein Leben und das seiner
Mitmenschen. Wenn er sich unbedingt umbringen will, soll er sich doch ‘ne
andere Methode aussuchen. Und dann noch mit einem Mädchen neben sich! Ob er der
imponieren will? Aber wenn die das zuläßt, ist sie entweder abgrundtief
schlecht oder beknackt.“
    „Vielleicht“, meinte Klößchen,
„haben die beiden noch gar nicht bemerkt, daß es immer die falsche Seite ist.
Vielleicht denken sie jedesmal, die anderen fahren verkehrt.“
    Tarzan und Karl grinsten.
    Aber Gaby sagte: „Über sowas
Grausiges macht man keine Witze, Willi.“
    Worauf alle Gesichter
schlagartig ernst wurden.
    Es dunkelte jetzt, als wäre
später Abend.
    Stadtseitig zog sich ein
schmaler Park neben der Lindenhofallee hin. Die Luft roch nach Sumpf. Karl
sagte, im Park sei ein morastiger Tümpel, der allmählich verlande — ein
Paradies für Frösche und Mücken.
    Am Straßenrand parkte ein
Wagen. Im Vorbeifahren warf Tarzan einen Blick auf das hintere Kennzeichen. Es
hatte eine Zahlenfolge, die fast der Telefonnummer seiner Mutter entsprach. Das
amüsierte ihn. Aber er war sich nicht sicher - hatte er als letzte Ziffer eine
Sieben oder eine Eins gelesen? Deshalb wandte er den Kopf, als er am Wagen
vorbei war, um nach dem vorderen Kennzeichen zu sehen.
    Verblüfft stellte er fest: Eine
ganze andere Zahl. Keine Ähnlichkeit mit der Telefonnummer.

    „He! Wartet mal!“
    Die drei machten Halt und
wandten die Köpfe.
    „An der Karre stimmt was
nicht“, sagte Tarzan. „Hinten und vorn stimmt nicht überein, ich meine die
Nummernschilder. Seht mal!“
    Seine Freunde überprüften das.
Die Mienen spannten sich. Sogar Oskar beteiligte sich. Aber nur, indem er am
linken Hinterreifen einige Markierungstropfen hinterließ.
    „Höchst verdächtig“, fand
Klößchen.
    „Der Wagen könnte gestohlen
sein“, meinte Tarzan. „Die Diebe wollten andere Nummernschilder dranmontieren.
Aber dabei ist was schiefgelaufen. Vielleicht ging eins der gefälschten kaputt.
Wir müssen die Polizei verständigen. Aber wie?“
    Hier war keine Telefonzelle.
Die nächstgelegenen Häuser sahen dunkel und leer aus.
    Sie beratschlagten. Zum
nächsten Fernsprechautomaten zurückzufahren, hätte viel Zeit gekostet. Deshalb
beschlossen sie, die Polizei auf dem Rückweg zu benachrichtigen. Alle meinten,
daß es auf ein Viertelstündchen nicht ankäme. Werde man sich halt in der
Vierstein-Villa nicht allzu lange aufhalten.
    In etwas gedämpfter

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