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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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zwischen dem winzigen Lautsprecher des Empfängers und seines Partners Ohr, während Ayalpal ahnungslos danebenstand.
    Zweimal umkreiste der schimmernde Diskus den Tempel, während seine Besatzung überlegte, welche der Terrassen ihre verstorbenen Kollegen für ihre Verhandlungen benützt hatten. Schließlich machten sie eine reich gekleidete Gestalt aus, in der sie richtig den Hohenpriester vermuteten, und landeten in seiner Nähe.
    »Was machen wir, wenn er merkt, daß ›Indras‹ Stimme sich verändert hat?« flüsterte einer.
    »Ein Gott kann sich alle möglichen Unstimmigkeiten leisten«, versicherte der Leiter der Gruppe seinem besorgten Gefolgsmann, »Solange er es mit Leuten zu tun hat, die getäuscht werden wollen. Fertig, Poplvf?«
    »Ich bin bereit, Chef«, antwortete der Linguist.
    »Also los, fangen Sie an. Sagen Sie ihm, daß er ein Dummkopf ist.«
     
    *
     
    Als rational denkender Mann wunderte Sambara sich nur einen Moment über den veränderten Klang von Indras Stimme. In diesem Fall war es sogar sein rationales Denken, das zu einer Selbsttäuschung beitrug, indem es ihm einen logischen Grund für die Veränderung lieferte. Für den Hohenpriester war sie ein Anzeichen dafür, daß das Gift zu wirken begonnen hatte. Trotzdem wehrte er sich voll verletzter Eitelkeit gegen Indras Anklage.
    »Ja, ein Dummkopf!« bekräftigte der falsche Himmelsgott. »Du hast dich von dem Fremden verleiten lassen. Deine Raffgier hat dich zu einem Versuch veranlaßt, den mächtigen Indra zu täuschen!«
    »Mächtiger Indra«, erwiderte Sambara, seinen Zorn beherrschend, »Sambara wird nicht umsonst das Auge der Wahrheit genannt. Dein Diener könnte dich ebenso wenig täuschen, wie er die Sonne auf ihrem Gang durch den Himmel aufhalten könnte, und er ist sich dessen wohl bewußt.«
    »Den Tribut, Sambara«, sagte Indras Stimme.
    »Er wird gerade jetzt in allen Teilen der Stadt eingesammelt, genau wie wir es versprochen haben! Mohenjo-daro ist keine kleine Stadt, Erhabenster. Und dein Diener vermag deinen Hinweis auf einen Fremden in unserer Mitte nicht zu verstehen.«
    Der Himmelsgott zögerte, während an Bord eine politische Entscheidung getroffen wurde, dann nahm seine Stimme einen verächtlichen Tonfall an. »Stell dich nicht dümmer als du bist. Der Fremde hat sein Zeichen auf dem erbärmlichen Geschenk hinterlassen, das du heute überreicht hast. Er gibt sich als dein Freund aus, aber er ist mit Divodasa verbündet. Er ist ein Unruhestifter, verstoßen von den Göttern und gezwungen, in Menschengestalt unstet herumzuschweifen. Er will nichts anderes, als euch von den Eindringlingen zerschmettert zu sehen. Er möchte Mohenjo-daro des Schutzes berauben, den der mächtige Indra angeboten hat. Er ist ein Krokodil, das sich am Unglück anderer mästet.«
    Sambara schwankte. War er von der glatten Zunge des Ausländers getäuscht worden, dessen erstaunliches Wissen um die verbotenen Bücher den Hohenpriester verwirrt hatte? Ihm fiel ein, daß er nicht einmal den Namen seines angeblichen Verbündeten wußte. Vielleicht entsprach ein Teil dessen, was der sogenannte Indra sagte, der Wahrheit, und der Mann war ein Agent Divodasas. Trotzdem blieb Sambara in seinem Atheismus standhaft: Indra war ein Mensch, kein Gott, aus dem einfachen Grund, daß Götter nicht existieren. Ebenso klar war für Sambara, daß Indra und der Namenlose Feinde waren. Welcher von ihnen, so fragte er sich, besaß die größere Macht? Seine Pflicht dem Stromland gegenüber war es, sich den mächtigsten Verteidiger zu sichern. Die Anwesenheit des Himmelsbootes war ein starkes Argument zugunsten Indras. Andererseits sprach das Gift, das Sambara auf Betreiben des namenlosen Kriegers Indra verabreicht hatte, für den Fremden – wenn es wirkte. Es wäre in der Tat keine gute Politik, wenn er sich mit einem Verbündeten zusammentäte, der schon vom Tode gezeichnet war. Der wortgewandte Fremde hatte ihm versichert, Indra »und alle seine Helfer« würden bis zum Abend tot sein, genauer gesagt, bis Sonnenuntergang. Das aber war auch die Frist für die Auslieferung des versprochenen Tributs. Die klügste Methode wäre vielleicht, die Schätze zur verabredeten Zeit bereitzuhalten – wenn Indra dann immer noch lebte und ihn abholen käme, hätte der Fremde sich als der Schwächere erwiesen.
    »Vielleicht«, fuhr Indras Stimme nach kurzer Pause fort, »glaubst du nicht, daß Divodasas Armee eine ernste Drohung für deine Stadt ist. Oder vielleicht bezweifelst

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