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Räuberbier

Räuberbier

Titel: Räuberbier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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zum obersten Boss der hiesigen Polizei, um meinem Anliegen den nötigen Druck zu verleihen, dann muss ich mir sagen lassen, dass Herr Diefenbach nicht mal weiß, was seine Mitarbeiter den ganzen Tag so alles treiben.«
    Endlich musste er Luft holen. KPD starrte fassungslos in die Luft. Ihm war Doktor Metzger zwar nicht unbekannt, doch mit dieser Situation wusste er nicht umzugehen.
    »Herr Metzger«, sprach ich ihn in beruhigendem Ton an. »Trinken Sie erst einmal eine Tasse Kaffee, das beruhigt die Nerven. Herr Steinbeißer bringt Ihnen bestimmt welchen.«
    »Da müsste ich einen Zehn-Liter-Eimer trinken, damit ich mich beruhige«, konterte der Notarzt bissig. Gerhard verließ wortlos das Büro.
    Ich nahm ungefragt an KPDs Sitzgruppe Platz und bediente mich an seinen Lachsbrötchen, die er sich als Dienststellenleiter zweimal täglich frisch zubereiten ließ. »Was ist Ihr Problem, Herr Metzger? Funktioniert das Abhören des Polizeifunks nicht mehr zu Ihrer Zufriedenheit?«
    Metzger verlor für einen Moment den Faden. Dann wurde er wieder laut. »Viel schlimmer, Herr Palzki. Was Sie angestellt haben, ist existenzbedrohend. Für mich, für die ganze Branche!« Er riss seine Arme in die Höhe.
    KPD wollte etwas sagen, doch Metzger ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Von einer meiner Stammkundinnen habe ich es erfahren.«
    O weh, wenn Metzger von Kunden sprach, meinte er Patienten.
    »Ich komme gerade von Frau Eleonores, die ich wegen einer kleinen psychischen Sache behandle. Sagt Ihnen der Name etwas?«
    Unfassbar, dass die Schildkröte zu Metzgers Patienten gehörte. Obwohl, irgendwie passte sie zu ihm. Vielleicht könnte ich die beiden zu einem späteren Zeitpunkt verkuppeln, dann wäre die Welt wieder einmal gerettet.
    Es war eine rhetorische Frage, denn Metzger motzte weiter.
    »Durch diese Kundin habe ich Herrn Doktor Schönhausen kennengelernt. Ein feiner Mann übrigens. Anfangs wunderte ich mich, dass Frau Eleonores die benötigten Medikamente immer selbst besorgte, obwohl sie rezeptpflichtig sind. Dann sagte sie mir, dass sie diese kostenlos von ihrem Nachbarn beziehen würde. Na ja, so baute ich mir eine wichtige Handelsbeziehung auf. Damit konnte ich mir die Handelsspanne der Apotheker sparen, die verdienen sowieso viel zu viel an dem Zeug.«
    Gerhard und Jutta kamen mit zwei Kannen Sekundentod herein. Unsere Kollegin schenkte die größte Tasse, die sie auffinden konnte, randvoll und gab sie dem Doktor. Dieser trank sie in einem Zug zur Hälfte leer, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    »Endlich mal jemand, der weiß, wie man Kaffee kocht.« Sein erstes kleines Lächeln galt Jutta.
    »Sie wissen, dass Herr Schönhausen ermordet wurde?«
    »Darum geht es ja«, fiel mir der Notarzt ins Wort. »Hätten Sie besser aufgepasst, würde er noch leben. Wo soll ich jetzt meine ganzen Medikamente herbekommen?«
    »Was?« Ich schoss aus meinem Sitz hoch. »Sie haben von Doktor Schönhausen Arzneimittel gekauft?«
    Metzger war über meine Reaktion kaum verwundert. »Ja, er hatte die besten Preise. Alles, was das Herz begehrt. Und für die anderen Organe auch. Sogar sauteure Krebsmittel hat der mir für einen Spottpreis besorgt. Alle zwei Wochen habe ich meine Bestellung abgeholt. Zum Glück habe ich in meiner mobilen Klinik immer einen großen Vorrat, das reicht für ein paar Wochen. Aber was mach ich dann?«
    »Herr Metzger, Sie wissen, wo Schönhausen das Zeug herhatte?«
    »Sicher weiß ich das. Das sind alles Sachen, die in die Apotheken zurückgebracht wurden, aber meist noch original verschlossen sind. Gut, manchmal muss man mit einem Klebestift und ein paar Tricks ein bisschen nachhelfen. Aber das Mindesthaltbarkeitsdatum überprüfe ich gewissenhaft, das können Sie mir schon glauben.«
    Ich wusste, dass Medikamente, die beim Arzt oder in der Apotheke zurückgegeben wurden, nicht mehr in den Verkehr gelangen durften, selbst wenn sie ungeöffnet waren. Das, was wir hier hörten, war schwerer Tobak.
    »Das hat Ihnen Doktor Schönhausen so erzählt?«
    Metzger nickte und trank bereits die zweite Tasse. Jutta füllte immer gleich wieder auf.
    »Leider besteht der Verdacht, dass Schönhausen die Medikamente an seinem Arbeitsplatz unterschlagen hat. Im Moment laufen Ermittlungen.« Dass Dietmar Becker der zuständige Ermittler war, musste ich jetzt nicht unbedingt erwähnen.
    Metzger schien das nicht weiter zu interessieren. »Das ist sein Bier, nicht meins. Ich mache nur legale Sachen und Dinge, die ich

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