Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
Immer hatte jemand zwischen ihnen gestanden. Damals Jack. Jetzt Liz.
    Sie wand sich aus seiner Umarmung und sagte: »Du solltest jetzt gehen.«
    Â»Ich werde heute Nacht hier schlafen.«
    Â»Dean –«
    Â»Ich schlafe auf dem Sofa im Wohnzimmer.« Er hob kapitulierend die Hände. »Wenn du mir nicht zutraust, dass ich die Hände von dir lassen kann, kannst du dein Schlafzimmer absperren. Aber ich lasse dich auf keinen Fall allein, solange da draußen ein Wahnsinniger herumläuft, der es auf dich abgesehen hat.«
    Â»Ich kann mir nicht vorstellen, woher er weiß, dass Jacks Tod auf meinem Gewissen lastet.«
    Â»Und auf meinem.«
    Â»Was zwischen dir und mir war, ist nie an die Öffentlichkeit gedrungen, und ich für meinen Teil habe nie mit jemandem darüber gesprochen.«
    Â»Wahrscheinlich hat er dein Leben ausgeforscht und genau wie Curtis Vermutungen angestellt, wie es wohl zu Jacks Unfall kam.«
    Â»Für Jacks Unfall könnte es die verschiedensten Gründe geben«, widersprach sie.
    Â»Aber nur einer davon hätte unsere Freundschaft zerstört. Um das zu vermuten, braucht man kein Genie zu sein, Paris. Valentino hegt einen Groll gegen Frauen, die fremdgehen. Wenn er zu dem Schluss gekommen ist, dass du Jack mit mir betrogen hast, dann verkörperst du seine schlimmsten Albträume. Selbst wenn seine Annahme falsch wäre, so wäre sie für Valentino dennoch real, und er wird entsprechend handeln.« Er schüttelte stur den Kopf. »Ich bleibe.«

    Â 
    Er döste bis zur Morgendämmerung auf dem Sofa und schlich dann leise aus dem Haus. Draußen winkte er kurz den beiden Polizisten zu, die immer noch in ihrem Streifenwagen am Straßenrand saßen, weil er ganz sicher sein wollte, dass sie ihn gehen sahen.
    Er hatte kaum ein Auge zugetan. Er sah aus und fühlte sich, als hätte er die Nacht durchgemacht. Aber dieser Gang konnte nicht warten. Er wollte ihn nicht einmal kurz verschieben, um zum Duschen und Rasieren heimzufahren.
    Erst nach dem zweiten Läuten hörte er den Riegel auf der anderen Seite der Tür zurückgleiten. Liz schielte verschlafen durch den schmalen Spalt, den die Türkette ließ, und schloss dann kurz die Tür, um die Kette auszuhängen.
    Â»Es ist unverzeihlich, so früh hier aufzukreuzen«, entschuldigte er sich beim Eintreten.
    Â»Schon verziehen.« Sie schlang die Arme um seine Taille und kuschelte sich an ihn. »Im Gegenteil, für mich ist es eine besonders schöne Überraschung.«
    Er schloss sie in die Arme. Unter dem seidenen Morgenmantel, ihrem einzigen Kleidungsstück, spürte er ihren warmen, weichen, weiblichen Körper. Trotzdem war er nicht erregt.
    Sie wich weit genug zurück, um ihm ins Gesicht sehen zu können, während ihr Unterleib an seinen geschmiegt blieb. »Du siehst fix und fertig aus. War es eine lange Nacht?«
    Â»Könnte man so sagen.«
    Â»Gibt es bei Gavin was Neues?«, fragte sie aufrichtig besorgt.
    Â»Nein. Er ist noch nicht von jedem Verdacht freigesprochen, und bis dahin werde ich besonders gut auf ihn aufpassen. Aber ich bin nicht seinetwegen hier.«
    Ihre Fähigkeit, in ihren Mitmenschen zu lesen, hatte sie in ihrem Beruf nach oben gebracht, und dieses Talent verließ sie auch jetzt nicht. Nachdem sie ihn ein paar Atemzüge länger betrachtet hatte, sagte sie: »Eigentlich wollte ich dir anbieten, zu mir ins Bett zu kommen. Aber so wie es aussieht, sollte ich dir wohl lieber einen Kaffee anbieten.«

    Â»Spar dir die Mühe. Ich kann nicht lange bleiben.«
    Als wollte sie um jeden Preis ihren Stolz bewahren, ließ sie die Arme sinken, richtete sich auf und schüttelte ihr schlafzerzaustes Haar. »Aber wenigstens lang genug, um dich hinzusetzen?«
    Â»Natürlich.«
    Sie ging ihm voran ins Wohnzimmer, wo sie sich mit untergeschlagenen Beinen in einer Ecke der Couch niederließ. Dean nahm auf der Polsterkante Platz und stützte die Ellbogen auf die Knie. Auf der Herfahrt hatte er sich verschiedene Ansätze zurechtgelegt, um das Thema anzuschneiden, und war letztendlich zu der Erkenntnis gelangt, dass es keinen Königsweg gab. Er respektierte sie zu sehr, als dass er sie anlügen wollte. Und so hatte er beschlossen, direkt zu sein.
    Â»Ich habe dich lange – mindestens ein paar Monate lang – in dem Glauben gelassen, wir würden irgendwann heiraten. Das wird nicht

Weitere Kostenlose Bücher