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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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passieren, Liz. Es tut mir Leid.«
    Â»Ich verstehe.« Sie atmete tief durch. »Dürfte ich wenigstens erfahren warum?«
    Â»Erst dachte ich, ich hätte nur kalte Füße bekommen. Ich dachte, nach fünfzehn Jahren als Junggeselle würde mich die Vorstellung, wieder zu heiraten, in Panik versetzen. Weil ich hoffte, dass sich die Unsicherheit irgendwann legen würde, habe ich meine Bedenken für mich behalten. Ich wollte mich nicht mit dir streiten oder dich unnötig in Aufregung versetzen.«
    Â»Ich weiß deine Feinfühligkeit zu schätzen.«
    Â»Höre ich da einen gewissen Sarkasmus?«
    Â»Ganz eindeutig.«
    Â»Den habe ich bestimmt verdient.« Er senkte den Kopf. »Immerhin bin ich faktisch dabei, eine Verlobung aufzulösen. Du brauchst nicht nett zu mir zu sein.«
    Â»Ich bin froh, dass du so denkst, denn ich habe das Gefühl, dass ich mich gleich in einen hysterischen Anfall steigern werde.«
    Â»Auf den du jedes Anrecht hast.«
    In ihren Augen blitzte Zorn auf, doch dann streckte sie den
Rücken durch. »Aber wenn ich es recht bedenke, werde ich lieber nicht mit dir streiten. Ein Streit würde dir nur einen Vorwand liefern, ohne einen Blick zurück aus dem Haus zu stürmen. Stattdessen werde ich dich ins Gebet nehmen. Weil ich glaube, dass ich eine ausführliche Erklärung verdient habe.«
    Tatsächlich hatte er auf einen Streit gehofft, bei dem sie sich gegenseitig beleidigen und dabei alles auslöschen würden, was sie füreinander empfunden hatten. Ein Streit wäre schneller, sauberer, weniger qualvoll für sie und leichter für ihn gewesen. Aber Liz hatte ihm diese feige Hintertür energisch verschlossen.
    Â»Ich weiß nicht, ob ich es wirklich erklären kann.« Er breitete die Hände aus, um anzuzeigen, wie vergeblich jeder Versuch war. »Es liegt nicht an dir. Du bist so klug und schön und begehrenswert wie an dem Tag, als wir uns begegnet sind. Noch mehr.«
    Â»Bitte erspare mir die Ich-bin-deiner-nicht-würdig-Nummer.«
    Â»So habe ich es nicht gemeint«, widersprach er gereizt. »Ich meine es ernst. Es hat nichts mit dir zu tun. Sondern mit uns . Ich bin einfach nicht mehr mit dem Herzen dabei, Liz.«
    Â»Das brauchst du mir nicht zu sagen. In letzter Zeit warst du nicht mal beim Sex richtig bei der Sache.«
    Â»Komisch, ich habe keine Beschwerden gehört.«
    Â»Du versuchst schon wieder, einen Streit anzuzetteln«, sagte sie streng. »Hör auf. Und du brauchst nicht so beleidigt zu tun. Ich habe nicht von deinen Leistungen gesprochen. Sondern von deiner emotionalen Distanz.«
    Â»Die ich gar nicht abstreite.«
    Â»Hat es was mit Gavin und seinem Umzug zu dir zu tun? Den zusätzlichen Anforderungen?«
    Â»Gavin war für mich ein praktischer Vorwand, auf Distanz zu gehen«, gab er zu. »Ich bin nicht stolz darauf, dass ich ihn benutzt habe.«
    Â»Dazu hast du auch keinen Grund. Aber eigentlich geht es nicht um ihn, oder?«
    Â»Nein.«
    Â»Sondern um jemand anderen?«

    Er sah wieder auf und sie an. »Ja.«
    Â»Du triffst dich mit einer anderen Frau?«
    Â»Nein. So ist es nicht.«
    Â»Wie dann, Dean? Wie ist es?«
    Â»Ich liebe eine andere.«
    Die Schlichtheit, mit der er das sagte, ließ sie verstummen. Sekundenlang sah sie ihn nur an, während sie sein Geständnis zu verarbeiten versuchte. »Ach so. Du liebst eine andere. Hast du mich überhaupt je geliebt?«
    Â»Ja. In vielerlei Hinsicht tue ich das immer noch. Du warst immer ein wichtiger, wesentlicher Teil meines Lebens.«
    Â»Nur nicht deine große Liebe.«
    Â»Als wir anfingen, uns zu treffen, habe ich ehrlich geglaubt … gehofft … versucht…«
    Â»Du hast es versucht.« Sie lachte bitter. »Genau das, was jede Frau hören möchte.«
    Der Sarkasmus war wieder da, aber diesmal klang er gezwungen. Sie hatte ein Sofakissen gepackt und drückte es gegen ihre Brust, womit sie im wörtlichen wie übertragenen Sinn etwas zum Festhalten gesucht hatte. Er hatte das Gefühl, dass er lieber gleich gehen sollte, ehe seine brutale Ehrlichkeit sie noch tiefer in ihrem Stolz treffen würde.
    Aber als er aufstand und gehen wollte, sagte sie leise: »Die Frau mit der Sonnenbrille. Die, mit der du auf dem Präsidium geredet hast. Paris?« Sie hob den Kopf und sah zu ihm auf. »Komm schon, Dean, sieh mich nicht so

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