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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Paris. Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Ein cholerischer Anfall? Jedenfalls hat er mich völlig verschlungen und alles andere ausgeblendet.
    Mein Dad hatte ständig solche Aussetzer. In jener Nacht begriff ich, dass auch ich dieses Potenzial in mir trug. Dieses eine Mal ist es ans Licht gekommen. Seither lebe ich in ständiger Angst, dass es wieder passieren könnte.«
    Sie streckte die Hand über die Mittelkonsole und legte sie auf seinen Arm. »Er hat dich bis zur Weißglut provoziert. Du hast reagiert. Aber das bedeutet nicht, dass du in dir einen latenten Zorn trägst, der jederzeit explodieren kann. Du bist nicht wie er, Dean«, versicherte sie ihm mit Nachdruck. »Du warst es nie und könntest es nie sein.
    Und was Gavin angeht, so ist es kein Drama, wenn du wütend auf ihn bist. Kinder verärgern und enttäuschen ihre Eltern und treiben sie in den Wahnsinn. Dazu sind sie da. Das gehört zum Kindsein. Es ist in Ordnung, dass du sauer auf ihn bist, wenn er so ist.
    Gavin könnte sogar an deiner Liebe zweifeln, wenn du niemals wütend auf ihn wärst. Er muss wissen, dass du dich genug um
ihn sorgst, um wütend zu werden. Er wird dich immer wieder auf die Probe stellen, nur um sich zu überzeugen, dass er dir wichtig ist.« Dann lachte sie. »Hör mich an. Immerhin hast du Psychologie studiert und ein Kind großgezogen. Ich habe keines von beidem.«
    Â»Trotzdem hast du mit allem, was du sagst, Recht, und ich bin froh, dass du es so siehst.«
    Sie lächelte ihn liebevoll an. »Solange du ihn mindestens genauso oft oder besser noch öfter lobst als mit ihm schimpfst, ist alles in Ordnung.«
    Er grübelte kurz darüber nach und zwinkerte ihr dann zu. »Ebenso schlau wie schön. Du bist eine gefährliche Frau, Paris.«
    Â»O ja, das bin ich. Eine wahre Femme fatale.«
    Â»Vielleicht hat das auch Lancy Ray Fisher so fasziniert. Die mysteriöse Aura um dich herum könnte seinen Verbrecherinstinkt angesprochen haben.«
    Sie verdrehte die Augen. »Er will meinen Job.«
    Â»Sagt er jedenfalls.«
    Â»Du glaubst, dass er lügt?«
    Â»Falls ja, dann wirkt er überzeugend. Entweder meint er es ernst, oder er ist ein verdammt guter Schauspieler.«
    Â»Den Eindruck hatte ich auch.«
    Â»Wie ist es eigentlich, ein Idol zu sein?«
    Sie lächelte ihn traurig an. »Ich würde niemandem raten, sein Leben nach meinem zu modellieren.«
    In diesem Moment läutete sein Handy. Er drückte mit einer Hand die Sprechtaste und hielt es an sein Ohr. »Malloy … Aha, wenn man vom Teufel spricht. Nein, Paris und ich haben eben über ihn geredet.« Er formte stumm den Namen Curtis, und sie nickte.
    Â»Wie sieht’s mit Lancys kleinem Refugium aus?« Er hörte kurz zu und sagte dann: »Wahrscheinlich keine schlechte Idee.« Dean hörte dem Sergeant noch etwas länger zu und verabschiedete sich dann mit: »Okay, wir bleiben in Verbindung.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, brachte er Paris auf den neuesten
Stand. »Er hat Lancy Ray ›in die Mangel genommen‹, wie Curtis es ausdrückt. Aber Lancy bleibt bei seiner Geschichte.«
    Die Polizisten, die zu dem Apartment geschickt worden waren, in dem sich Lancy Ray versteckt hatte, hatten berichtet, nichts würde darauf hindeuten, dass sich außer ihm noch jemand dort aufgehalten hätte.
    Â»Keine Anzeichen dafür, dass Janey dort gefangen gehalten wurde?«, fragte Paris.
    Â»Kein Einziges. Kein behelfsmäßiges Fotolabor. Abgesehen von einer Ausgabe des Playboy keinerlei anstößige Lektüre. Seither ist Curtis noch heißer auf den Zahnarzt. Er ist gerade unterwegs zu einem kleinen Privatplausch mit Toni Armstrong.«
    Â»Hmm, das ist natürlich ein Dilemma für sie. Einerseits möchte sie, dass ihr Mann gefasst wird, damit er Hilfe bekommt, aber andererseits würde sie ihn dadurch belasten.«
    Â»Er hat sich selbst belastet.«
    Â»Das weiß ich. Ich versuche nur, wie sie zu denken. Sie liebt ihn und möchte, dass er geheilt wird, aber wie lange kann sie noch zu ihrem Mann stehen, falls sich dessen Sucht als unheilbar erweist?«
    Â»Eine gute Frage, Paris.«
    Zu spät erkannte sie, dass das, was sie über Toni Armstrong gesagt hatte, auch auf sie selbst zutraf.
    In diesem Augenblick hielt Dean den Wagen vor ihrem Haus an. Er schaltete den Motor aus, drehte sich zu ihr um und wollte

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