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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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erzählen sollen.
    Dean wandte sich wieder an Stan. »Offenbar haben Sie Probleme mit Frauen, Stan.«
    Â»Sie war das Büroflittchen!«, kreischte er. »Sie hatte mit jedem geschlafen, der dort arbeitete. Einmal hat sie dem Nachrichtensprecher während der Sendung unter dem Tisch einen geblasen. Sie hatte es auf mich abgesehen, aber sobald ich reagiert habe, hat sie sich in eine vestalische Jungfrau verwandelt.«
    Â»Und wieso?«
    Â»Weil sie noch gieriger war, als sie geil war. Ich war für sie eine Möglichkeit, an das Geld meiner Familie ranzukommen. Nur darum hat sie Zeter und Mordio geschrien, bis sie mein Onkel dafür bezahlte, dass sie die Klappe hält und verschwindet.«
    Dean verarbeitete das und sagte dann: »Gehen wir noch mal zu dem Zeitpunkt zurück, an dem Sie auf sie ›reagiert‹ haben.«
    Â»Moment mal, warum sollte ich Ihnen davon erzählen?«
    Â»Weil ich ein Bulle bin.«
    Â»Oder weil Sie es selbst bis in Paris’ Höschen geschafft haben?«
    Deans Augen wurden gefährlich schmal. »Weil ich Sie in die Stadt bringe und Sie einsperren lasse, bis Sie gesprächiger werden, wenn Sie meine Fragen nicht sofort beantworten. Das ist meine offizielle, professionelle Antwort. Ganz persönlich möchte ich Ihnen noch mitgeben, dass ich Sie nach draußen schleifen und mit Ihrem Gesicht den Parkplatz schrubben werde, falls Sie noch einmal so über Paris sprechen.«
    Â»Wollen Sie mir etwa drohen?«
    Â»Sie können Ihren dürren Arsch darauf verwetten, dass ich Ihnen drohen will. Und jetzt hören Sie mit dem Sackkratzen auf und erzählen mir, was ich wissen will.«
    Mit seinen markigen Worten agierte Dean nicht besonders professionell.
Er vernahm Stan nicht in der ruhigen, Vertrauen einflößenden Weise, die er gewöhnlich gegenüber einem Verdächtigen an den Tag legte. Aber wahrscheinlich hätte Stan auf seine übliche Vorgehensweise nicht reagiert. Bei ihm schien eher die harte Tour zu funktionieren.
    Stan funkelte Dean an, bombardierte Paris mit Zornesblicken und verschränkte gleichzeitig die Arme vor der Brust, als wollte er eine Schutzmauer errichten. »Ich werde Sie wegen polizeilicher Willkür anzeigen. Mein Onkel wird –«
    Â»Ihr Onkel wird ganz andere Sorgen haben, falls sich herausstellt, dass Sie Valentino sind.«
    Â»Das bin ich nicht! Hören Sie denn nicht zu?«
    Â»Haben Sie damals den Akt vollzogen, obwohl diese Frau Nein sagte?«
    Stans Blick zuckte zwischen ihnen hin und her. »Nein. Ich meine, schon. Irgendwie.«
    Â»Also was jetzt? Ja oder nein oder irgendwie?«
    Â»Ich habe sie nicht gezwungen, wenn Sie das meinen.«
    Â»Aber Sie haben den Akt vollzogen?«
    Â»Ich habe Ihnen doch gesagt, sie war das –«
    Â»Büroflittchen. Deshalb hat sie praktisch darum gebettelt.«
    Â»Genau.«
    Â»Von Ihnen vergewaltigt zu werden.«
    Â»Ständig legen Sie mir Worte in den Mund!«, schrie Stan ihn an.
    Â»Sie fahren jetzt mit mir in die Stadt. Sofort.«
    Stan wich langsam zurück. »Sie können doch nicht…« In panischer Angst sah er Paris an. »Tu doch was. Wenn du das zulässt, wird dich mein Onkel rausschmeißen.«
    Sie dachte überhaupt nicht daran, Dean in den Rücken zu fallen. Sie hatte inzwischen Angst vor Stan bekommen. Vielleicht hatte sie ihn falsch eingeschätzt. Sie hatte ihn immer für einen unproduktiven, nicht gesellschaftsfähigen, aber im Grunde harmlosen Versager gehalten. Vielleicht war er tatsächlich fähig, Janey Kemp umzubringen.

    Falls sich herausstellte, dass er nicht Valentino war, würde sie sich Wilkin Crenshaws Zorn stellen müssen. Zweifelsfrei würde sie das ihren Job kosten. Aber sie würde lieber ihren Job als ihr Leben verlieren.
    Dean nahm Stan am Arm und drehte ihn zur Tür um. Stan begann, sich zu wehren, und Dean hatte alle Hände voll zu tun, ihn ohne Handschellen zu bändigen. Als sein Handy läutete, schubste er es Paris zu, damit sie den Anruf für ihn annahm.
    Â»Hallo?«
    Â»Paris?«
    Sie konnte kaum etwas verstehen, weil Stan Dean mit unflätigen Schimpfwörtern bombardierte. »Gavin?«
    Â»Ich muss mit meinem Dad reden, Paris. Dringend.«
    Â 
    Gavin hatte die Zeit mit Fernsehen totgeschlagen, dem einzigen Privileg, das ihm sein Vater nicht gestrichen hatte. Er hatte seinen Lieblingsfilm in den Videorecorder

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