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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Mittagspause. Kennen Sie Dr. Malloy?«
    Â»Bisher nicht persönlich. Trotzdem nachträglich herzlich willkommen bei der Polizei von Austin. Eddie Griggs.« Er reichte ihm die Hand. »Es ist mir eine Ehre, Sir.«
    Â»Danke«, sagte Dean und schüttelte seine Hand. »Lassen Sie sich Zeit, ich warte so lange dort drüben im Schatten.«
    Â»Ich glaube nicht, dass Sergeant Curtis etwas dagegen hat, wenn Sie mithören, nachdem Sie ihm bei diesem Paris-Gibson-Fall behilflich sind. Und um den geht es. Also, irgendwie. Indirekt.«
    Â»Dann lassen Sie uns alle in den Schatten gehen«, schlug Curtis vor.
    Sie gingen näher an das Gebäude heran, um den schmalen Schattenstreifen auszunutzen, den es auf den glühend heißen Gehweg warf. Auf der Interstate 35 brauste der Verkehr vorbei, aber der Streifenpolizist machte sich trotzdem verständlich.
    Â»Sie haben ein Memo herausgegeben?«, sagte er zu Curtis. »Bezüglich neuer Vermisstenmeldungen?«
    Â»Ganz recht.«

    Â»Also, Sir… Richter Baird Kemp –«
    Â»Was ist mit ihm?«
    Â»Er hat eine Tochter. Auf der Highschool. Ein richtiger Wildfang. Von Zeit zu Zeit gehen ihr die Pferde durch, und sie stellt Unfug an. Die Kollegen von der Nachtschicht kennen sie nur allzu gut.«
    Er sah sich kurz um, ob jemand in Hörweite war. »Der Richter zeigt sich ausgesprochen großzügig, wenn die Kollegen die Kleine in so einem Fall nach Hause bringen und sie damit vor einer Verhaftung und ihn vor lästigen Presseberichten bewahren.«
    Â»Ich habe schon verstanden«, sagte der Detective.
    Â»Und heute«, fuhr Griggs fort, »rief der Richter an, weil er eine vertrauliche Bitte an seine Freunde bei der Polizei hatte. So wie es aussieht, ist Janey – so heißt sie – gestern Abend nicht nach Hause gekommen. Er hat darum gebeten, nach ihr Ausschau zu halten, wenn jemand sie sieht, will sich der Richter dem Kollegen, der sie heimbringt, besonders erkenntlich zeigen.«
    Dean hatte den Richter noch nicht kennen gelernt, aber er kannte ihn vom Namen her. Bei einem seiner ersten Einsätze in Austin hatte er einen Gefangenen überreden sollen, dass er der Polizei half, seinen Kumpan zu fassen, der vergleichsweise der schlimmere Übeltäter und noch auf freiem Fuß war.
    Der Gefangene hatte sich geweigert zu kooperieren. »Ich werd denen einen Scheiß verraten, Mann.«
    Â»Denen« im Gegensatz zu »dir«, nachdem Dean scheinbar für ihn Partei ergriffen hatte, sein Freund, Unterstützer und Vertrauter geworden war. Der gute Bulle.
    Â»Meine Verhandlung war ein Witz! Ein einziger Witz«, hatte der Gefangene getobt. »Hast du mich gehört, Mann? Der Richter hat die Geschworenen manipuliert. Dieser eingebildete Wichser.«
    Genau wie er hatten die meisten verurteilten Kriminellen keine besonders hohe Meinung von ihrem Richter. Kaum einer von ihnen fand ein gutes Wort für das Individuum in Robe, das
mit einem harten Schlag des Richterhammers ihre freudlose Zukunft besiegelt hatte.
    Schließlich konnte Dean dem Gefangenen genug Informationen entlocken, damit sein Partner verhaftet werden konnte, aber auch danach hatte der Mann seine schlechte Meinung über Richter Kemp beibehalten. Nach Griggs’ Erklärung von gerade eben war Dean nicht sicher, ob diese schlechte Meinung nicht vielleicht gerechtfertigt war.
    Curtis sagte: »Allein in unserem County könnte es an die hundert Teenager geben, die in der letzten Nacht nicht heimgekommen sind und deren Eltern nicht wissen, wo sie sich im Moment aufhalten. Und das ist noch vorsichtig geschätzt.«
    Dean musste an seinen eigenen Teenager denken, der seine Mutter mehr als einmal in Angst und Schrecken versetzt hatte, indem er erst spät am nächsten Tag heimgekommen war. »Stimmt. Es ist zu früh, um voreilige Schlüsse zu ziehen, nur weil ein Mädchen, das noch dazu oft über Nacht wegbleibt, von seinen Eltern vermisst wird.«
    Â»Richter Kemp würde Ziegel scheißen, wenn aus seiner ›vertraulichen Bitte‹ eine offizielle Vermisstenmeldung würde«, bemerkte Curtis mit sichtbarem Abscheu. »Trotzdem vielen Dank für den Hinweis, Griggs. Das war sehr aufmerksam und sehr gut kombiniert. Warum sind Sie heute schon so früh im Dienst?«
    Â»Ich möchte ein paar Überstunden ansammeln. Außerdem hoffte ich, dass ich, Sie wissen schon, Paris Gibson helfen

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