Rage Zorn
und die Behandlung weniger stressig für Patientin und Zahnarzt machen würde. Ihre Mutter würde in Kürze wiederkommen und Amy heimfahren. Bis dahin konnte er sich in aller Ruhe satt sehen, während sie auf ihrer rosa Wolke dahinschwebte.
Laut ihrer Patientenakte war sie fünfzehn, aber sie war gut gebaut. Sie hatte tolle Beine. Ihr kurzer Rock gab den Blick auf ein Paar glatte, braune Schenkel und auf muskulöse Waden frei.
Er liebte den Sommer. Sommer bedeutete nackte Haut. Schon jetzt fürchtete er den Herbst und Winter, wenn die Frauen ihre Sandalen gegen Stiefel tauschten und die nackten Beine unter undurchsichtigen Strumpfhosen verbargen. Die Röcke würden länger, und die im Sommer dank schmaler Spaghettiträger oder knapp geschnittener Tops entblöÃten Schultern würden wieder unter dicken Pullovern verschwinden. Das einzig Gute an Pullovern war, dass sie manchmal eng anlagen und auf wundervoll aufreizende Art andeuten konnten, was darunter verborgen lag.
Seine Patientin holte tief Luft, sodass der Papierlatz auf ihrer Brust verrutschte. Er spürte die Versuchung, den Latz anzuheben und ihren Busen zu bewundern. Falls sie protestierte, konnte er immer noch behaupten, er wollte nur den Latz zurechtschieben.
Aber er widerstand der Versuchung. Vielleicht würde die Helferin hereinkommen, und die schwebte im Gegensatz zu seiner Patientin nicht auf einer Valiumwolke.
Wieder wanderte sein Blick über die Beine des Mädchens. In ihrer tiefen Entspannung hatte sie die Schenkel ein klein wenig geöffnet, sodass zwischen ihren Knien eine Handbreit Platz war. Der dehnbare Stoff ihres Rockes umspannte das Fleisch wie eine zweite Haut. Er schmiegte sich in die Vertiefung zwischen ihren Beinen und zeichnete deutlich ihr V nach. Ob sie wohl ein Höschen trug?, sinnierte er. Die Vorstellung, dass sie keines anhatte, brachte ihn fast um den Verstand.
AuÃerdem hätte er für sein Leben gern gewusst, ob sie noch Jungfrau war. Nur wenige Mädchen über vierzehn waren es. Statistisch gesehen war es wahrscheinlich, dass sie schon mit einem Mann zusammen gewesen war. Sie würde wissen, was sie von einem sexuell erregten Mann zu erwarten hatte. Sie wäre bestimmt nicht besonders schockiert, wenn â¦
»Dr. Armstrong?« Seine Zahnarzthelferin tauchte in der Tür
auf und riss ihn aus seinem Tagtraum. »Ist sie bereit für die Betäubung?«
Er achtete darauf, dass seine Patienten nie das Wort »Spritze« zu hören bekamen.
Scheinbar in die Röntgenaufnahmen der Patientin vertieft, erhob er sich von seinem niedrigen Hocker. »Ja. Erledigen Sie das. Wir machen in zehn Minuten weiter.«
»Bis dahin habe ich alles vorbereitet.«
Er streifte die Latexhandschuhe ab, verschwand in seinem Büro und zog die Tür hinter sich zu. Seine Haut glühte wie im Fieber. Sein Herz schlug wie wild. Wenn er keinen Arztkittel getragen hätte, hätte seine Helferin zweifellos seine Erektion bemerkt. Zum Glück hatte sie ihn unterbrochen, sonst hätte er womöglich einen schrecklichen Fehler begangen. Und einen weiteren Fehler konnte er sich nicht leisten.
Beim letzten Mal allerdings â nein, da war es wirklich nicht sein Fehler gewesen.
Das Mädchen hatte innerhalb von zwei Monaten dreimal auf seinem Behandlungsstuhl gelegen, und bei jedem Besuch war sie zutraulicher geworden. Zutraulicher, ach Quatsch, sie hatte hemmungslos mit ihm geflirtet. Sie wusste ganz genau, was sie tat. Wie sie ihn jedes Mal provozierend angelächelt hatte, wenn sie in seinem Stuhl lag â war das nicht wie eine Einladung, sie zu streicheln?
Aber als er ihrer stillen Aufforderung gefolgt war, hatte sie ein solches Geschrei und Gezeter angestellt, dass alle anderen Zahnärzte, die Zahnhygienikerinnen und die meisten Patienten im Laufschritt über den Flur in sein Behandlungszimmer geeilt kamen, wo sie ihn mit Anschuldigungen überhäuft hatte.
Wäre sie wirklich die Fünfundzwanzigjährige gewesen, nach der sie aussah, und kein minderjähriges Mädchen, dann hätte man ihre Anschuldigungen als haltlos zurückgewiesen. So aber hatte man ihr geglaubt, und er war aufgefordert worden, die Praxisgemeinschaft zu verlassen. Als er am nächsten Morgen in die Praxis gekommen war, hatten ihn seine Partner schon an der
Tür mit einem Auflösungsvertrag und einem Scheck über drei Monatseinkommen abgefangen. So wie sie es
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