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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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einem Schnauben zu erkennen, aber er schien gewillt, die Sache einstweilen auf sich beruhen zu lassen. »Wie lange bewahren Sie die aufgezeichneten Anrufe eigentlich auf?«
    Â»Für immer.«
    Er verzog das Gesicht. »Das wären aber eine Menge Anrufe.«
    Â»Vergessen Sie nicht, dass ich nur die aufbewahre, bei denen sich das meiner Meinung nach lohnt.«
    Â»Selbst in diesem Fall reden wir von wie vielen Anrufen? Hunderten?« Sie nickte. Er meinte: »Wenn wir all diese Anrufe abhören wollten, um den einen herauszufiltern, auf den Valentino heute Abend angespielt hat, würden wir damit den Großteil der noch achtundvierzig Stunden zubringen, die uns noch verbleiben. Aber wenn wir die Hintertür nehmen –«
    Â»Und die unaufgeklärten Fälle durchgehen«, ergänzte Dean, der plötzlich begriff, worauf Curtis hinauswollte.
    Â»Genau. Ich habe einen Freund drüben angerufen.« Das Dezernat für die unaufgeklärten Fälle war ein paar Meilen vom Polizeipräsidium entfernt in einem eigenen Gebäude untergebracht. »Er hat mir versprochen, nachzuforschen und zu überprüfen, ob einer ihrer Fälle Parallelen zu dem von Janey Kemp aufweist.«
    Â»Wenn dem so ist, können wir nachprüfen, ob Paris damals ebenfalls einen Anruf von Valentino bekam.«
    Â»Wir sollten uns keine übertriebenen Hoffnungen machen«, warnte sie. »Vielleicht habe ich den Anruf gar nicht aufgezeichnet. Außerdem hätte ich es wohl kaum vergessen, wenn jemand mit einem Mord gedroht hätte.«
    Â»Ich glaube nicht, dass er beim ersten Mal schon so unverblümt war«, erklärte ihr Dean. »Es ist typisch für Serienvergewaltiger, dass sie mit jedem Mal unvorsichtiger werden. Sie fangen ganz heimlich an und werden bei jeder Straftat kecker, bis sie praktisch um ihre Festnahme betteln.«
    Curtis nickte. »Die Erfahrung habe ich auch gemacht.«
    Â»Manche von ihnen wollen tatsächlich erwischt werden«, sagte Dean. »Sie betteln darum, dass irgendjemand sie bremst.«
    Â»Irgendwie glaube ich nicht, dass Valentino in diese Kategorie fällt«, sagte sie. »Er klingt ausgesprochen selbstsicher. Arrogant.«
    Dean sah Curtis an und konnte erkennen, dass der erfahrene Detective ihrer Meinung war. Leider sah Dean das genauso.
    Â»Andererseits«, fuhr er fort, »will er uns vielleicht auch in die Irre führen. Womöglich erinnerst du dich nicht an einen solchen Anruf, weil du gar keinen bekommen hast. Valentino könnte uns absichtlich eine falsche Fährte legen.«
    Â»Möglich.« Curtis atmete tief durch. »Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass er sich heimlich ins Fäustchen lacht.« Er sah wieder Paris an. »Was wissen Sie über Marvin Patterson?«
    Â»Bis gestern wusste ich nur, dass er Marvin heißt.«
    Â»Wieso?«, fragte Dean den Detective.
    Â»Er ist abgetaucht«, antwortete Curtis. »Zwei Kollegen haben bei ihm angerufen, um festzustellen, ob er zu Hause ist, weil sie mit ihm sprechen wollten. Als sie bei ihm zu Hause ankamen, war Marvin Patterson nicht mehr da. In aller Eile unbekannt verzogen. In der Spüle standen noch die Teller, der Kaffee in seiner Tasse war noch warm. Es konnte ihm gar nicht schnell genug gehen.«
    Â»Was hat er zu verbergen?«, fragte Paris.
    Â»Das untersuchen wir gerade«, erwiderte Curtis. »Die Sozialversicherungsnummer, die er angegeben hat, als ihn der Sender einstellte, gehört jedenfalls einer neunzigjährigen Schwarzen, die vor mehreren Monaten in einem Pflegeheim gestorben ist.«
    Â»Marvin Patterson war nicht sein richtiger Name?«, fragte Dean.
    Â»Das werde ich Ihnen sagen, sobald wir es wissen.«
    Paris runzelte die Stirn. »Marvin, oder wie auch immer er heißen mag, hat vielleicht etwas zu verbergen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er Valentino ist. Valentino spricht zwar in diesem gruseligen Flüsterton, aber man kann jedes Wort verstehen. Falls Marvin überhaupt etwas von sich gibt, dann nur ein Brummeln.«

    Dean fragte sie, wie Marvin aussah. »Wie alt ist er?«
    Â»Um die dreißig. Ich habe nie wirklich darauf geachtet, wie er aussieht, aber ich glaube, er ist ganz ansehnlich.«
    Â»Wir können nur abwarten, was bei den Recherchen rauskommt«, meinte Curtis.
    Â»Hat sich auf Janeys Computer etwas gefunden, das uns weiterbringen könnte?«, fragte Dean.
    Â»Schweinkram. Jede

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