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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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dem sicheren Wissen, dass er ertrinken würde.
    Im nächsten Moment hatte sich ein kräftiger Arm um seine Brust geschlungen und ihn wieder nach oben gezogen. »Schon okay, Sohn. Ich halte dich.«
    Strampelnd und spuckend hatte er mit den Füßen nach einem Halt gesucht.
    Â»Bleib ganz ruhig, Gavin. Ich lasse dich nicht los. Ganz sicher nicht.«
    Sein Dad hatte ihn damals bis zum Strand zurückgeschleppt. Als sie dort angekommen waren, hatte er nicht mal geschimpft. Er hatte nicht losgelegt: »Du Idiot, habe ich es dir nicht gesagt? Wann wirst du endlich vernünftig werden und auf mich hören?«
    Stattdessen hatte er total ängstlich ausgesehen, während er ihn auf den Rücken geschlagen hatte, bis Gavin das ganze verschluckte Meerwasser wieder ausgespuckt hatte. Anschließend hatte er ihn in ein Strandtuch gewickelt und ihn lange, lange gedrückt. Ohne ein Wort zu sagen. Er hatte ihn nur gedrückt und dabei aufs Wasser geschaut.
    Als das Wochenende vorüber war und seine Mom gefragt hatte, ob es schön gewesen sei, hatte ihm sein Dad kurz zugezwinkert und ihr dann erzählt, dass alles gut gelaufen wäre. »Es war richtig schön.« Er hatte ihr nie verraten, dass Gavin im Meer geblieben wäre, wenn er ihn nicht gerettet hätte.
    Gavin verließ sich darauf, dass ihn sein Dad auch heute wieder hochziehen würde, wenn er abzusaufen drohte. Sein Dad war einfach so. Jemand, den man in einer Krise gern an seiner Seite hatte.
    Deshalb hatte er sich fast in die Hose gemacht, als der Detective seinen Vater gebeten hatte, draußen zu warten, weil er sich allein mit Gavin unterhalten wollte. »Ich gehe, aber nur, wenn der Anwalt dableibt«, hatte sein Vater bestimmt.
    Curtis war einverstanden gewesen. Ehe sein Dad die Tür hinter sich schloss, hatte er ihn noch einmal angesehen und gesagt:
»Ich warte gleich vor der Tür, Gavin«, und Gavin war sicher gewesen, dass es genauso war.
    Kaum war er draußen, hatte ihn Curtis so durchdringend angesehen, dass er, allen guten Vorsätzen zum Trotz, auf seinem Stuhl herumzurutschen begann. Er begann sich schon zu fragen, ob der Detective die Sprache verloren hatte, als der endlich sagte: »Ich weiß, dass man über manche Sachen lieber nicht vor seinem Dad spricht. Über Mädchen und Sex. Solche Sachen.«
    Â»Ja, Sir.«
    Â»Jetzt, wo dein Vater nicht mehr dabei ist, möchte ich dir einige eher persönliche Fragen stellen.«
    Noch persönlicher als bis jetzt? Das soll wohl ein Witz sein. Das hatte er in Gedanken geantwortet, aber gesagt hatte er: »Okay.«
    Trotzdem waren die Fragen im Grunde die gleichen gewesen, die ihm sein Vater gestellt hatte, ehe sie losgefahren waren. Er beantwortete sie diesmal genauso ehrlich. Er erzählte dem Detective, wann und wie oft er mit Janey geschlafen hatte.
    Â»Als du sie an jenem Abend das letzte Mal gesehen hast, hattet ihr keinen sexuellen Kontakt?«
    Â»Nein, Sir.«
    Â»Hast du gesehen, ob sie mit jemand anderem Verkehr hatte?«
    Mann, glaubten diese Typen etwa, er würde dabei zuschauen? Hielten sie ihn wirklich für so krank? »Ich wäre bestimmt nicht rübergegangen und hätte mit ihr geredet, wenn ein anderer Typ dabei gewesen wäre.«
    Â»Hast du sie berührt?«
    Â»Nein, Sir. Einmal habe ich versucht, ihre Hand zu halten, aber sie hat sie zurückgezogen. Sie hat gesagt, ich wäre nur Ballast, und das würde ihr tierisch auf die Nerven gehen.«
    Â»Und daraufhin hast du sie als Schlampe und so weiter bezeichnet?«
    Â»Ja, Sir.«
    Â»Was hatte sie an?«
    Was sie anhatte? Darauf hatte er nicht geachtet. Wenn er sich
ihr Bild ins Gedächtnis rief, sah er nur ihr Gesicht, den Schlafzimmerblick, das einladende und gleichzeitig grausame Lächeln. »Das weiß ich nicht mehr.«
    Curtis sah Rondeau an. »Haben Sie noch eine Frage?«
    Â»Woher hast du ihr Bild?«
    Gavin fürchtete sich davor, ihn direkt anzusehen, tat es aber trotzdem: »Das hat sie mir geschenkt.«
    Â»Wann?«
    Â»An dem Abend. Sie hat gesagt: ›Krieg dich wieder ein, Gavin.‹ Dann hat sie mir das Bild gegeben. Sie sagte, es wäre ein ›Souvenir‹. Wenn ich sie zu sehr vermissen würde, könnte ich mir damit, äh, einen runterholen.«
    Â»Hat sie dir erzählt, wer das Bild aufgenommen hat?«
    Â»So ein Typ, mit dem sie öfter zusammen war.«
    Â»Hat sie gesagt, wie er

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