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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Schwierigkeiten?«
    Â»Ehrlich gesagt bin ich es, der in Schwierigkeiten steckt«, erwiderte er. »Und Gavin auch.«
    Â»Mein Gott, was ist denn geschehen?«
    Bis dahin war ein Aufzug eingetroffen. Paris stieg ein und war froh, dass niemand außer ihr in der Kabine stand. Sie lehnte sich
an die Rückwand und wartete darauf, dass die Türen zuglitten. Was Dean mit Liz besprach, hörte sie nicht mehr. Aber das war auch nicht nötig. Die Vertrautheit, mit der sich die beiden geküsst hatten, sagte alles.
    Er brauchte ihre Hand auf seiner Schulter nicht mehr. Jetzt hatte er Liz, um sich trösten zu lassen.
    Â 
    Gavin wusste, dass dies der schlimmste Tag seines Lebens sein würde, selbst wenn er hundert Jahre alt würde.
    Für den Besuch auf dem Polizeirevier hatte er seine besten Sachen angezogen, und zwar ohne dass ihn sein Dad extra darauf hinweisen musste. Wahrscheinlich waren sie inzwischen ruiniert, weil er seit anderthalb Stunden aus jeder einzelnen Pore seines Körpers schwitzte. Der Schweißgeruch würde sich nie wieder rauswaschen lassen.
    Im Fernsehen und im Kino verrieten sich die Verdächtigen immer durch ihre Körpersprache, wenn sie verhört wurden. Deshalb gab er sich alle Mühe, nicht auf dem steinharten Stuhl herumzurutschen, sondern blieb aufrecht und still sitzen. Er ließ seinen Blick nicht durch den Raum zucken, sondern sah Sergeant Curtis eisern in die Augen. Wenn ihm eine Frage gestellt wurde, verzettelte er sich nicht, sondern antwortete knapp und wahrheitsgemäß, auch wenn ihm die Sache peinlich war.
    Er befolgte den Rat seines Vaters – dies war nicht der Augenblick, um Informationen zurückzuhalten. Nicht dass er etwas vertuschen wollte. Sie wussten sowieso schon von den E-Mails, vom Sex Club und dem ganzen Rest. Wo Janey Kemp steckte oder was mit ihr passiert war, wusste er nicht. Ihr Schicksal war ihm genauso ein Rätsel wie der Polizei.
    Ja, er hatte mit ihr geschlafen. Aber das hatte eigentlich jeder, der ihm begegnet war, seit er nach Austin gekommen war, seinen Vater und die Männer in diesem Raum mal ausgenommen.
    Alle bis auf einen. Und dieser eine brachte ihn noch mehr ins Schwitzen als Curtis’ bohrende Fragen. Er war ihm als John Rondeau vorgestellt worden.

    Gavin hatte ihn wiedererkannt, sobald Rondeau den Raum betreten hatte. Immerhin hatte er erst am Abend davor gesehen, wie Rondeau mit zwei üppig bestückten Babes vom Rücksitz seines Autos geklettert war. Dort hatten sie unter Garantie keine Gebetsstunde abgehalten.
    Es gab keinen Zweifel daran, dass ihn der Jungbulle ebenfalls wiedererkannt hatte. Als er Gavin sah, hatten sich seine Augen für eine Nanosekunde geweitet, ehe sie wieder schmal geworden waren. Dann hatte er Gavin mit einem warnenden Blick festgenagelt, unter dem ihm die Eier in den Bauch gekrochen waren und er jeden Kommentar verschluckt hatte, dass er diesen Mann schon mal gesehen hatte.
    Die anderen, sein Dad eingeschlossen, glaubten wahrscheinlich, Rondeau würde ihn so scharf ansehen, weil er die E-Mails missbilligte, die er Janey geschrieben hatte. Aber Gavin wusste es besser. Gavin wusste, dass Rondeau ihm schwerste Konsequenzen androhte, falls er vor seinen Vorgesetzten über seine außerdienstlichen Aktivitäten plauderte.
    Gavins Angst hatte sich nochmals potenziert, als Curtis seinen Dad aus dem Zimmer geschickt hatte. In der letzten Zeit hatte ihn sein Alter echt tyrannisiert und ihn ständig mit irgendwelchem Scheiß genervt. Das war so weit gegangen, dass Gavin schon Panik bekommen hatte, wenn er seinen Dad nur sah, weil er genau wusste, dass er sich gleich wieder eine Predigt anhören durfte. Aber heute war er froh, dass er ihm zur Seite stand. Und dass er ihn garantiert nicht im Stich lassen würde, ganz egal, wie schlimm es werden würde.
    Ihm fiel ein, wie sie einmal für ein langes Wochenende an die Golfküste gefahren waren. Sein Dad hatte ihn damals davor gewarnt, zu weit hinauszuschwimmen. »Die Wellen sind kräftiger und höher, als man vom Strand aus meint. Außerdem gibt es eine starke Strömung. Also pass auf.«
    Doch er wollte seinen Dad damit beeindrucken, was für ein guter Schwimmer und Bodysurfer er war. Und ehe er sich’s versehen hatte, hatte er den Boden unter den Füßen verloren, und die
Wellen hatten ihn nicht mehr an Land gelassen. Er geriet in Panik und begann zu zappeln. Dann ging er unter – in

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