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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Chakotay keine Steigerung der Geschwindigkeit angeordnet hatte
    – und zwar eine erhebliche Steigerung –, müßten sie sich eigentlich noch im leeren Raum zwischen den Sternen befinden.
    Weshalb also war ihre Anwesenheit auf der Brücke erforderlich?
    Janeway mißfiel die Vorstellung, darüber nachdenken zu
    müssen, was für die Unterbrechung ihrer Ruhepause
    verantwortlich sein mochte.
    Einen Moment lang zögerte sie. Der Anruf hatte nicht besonders dringend geklungen. In einem Notfall wäre sie auch im
    Schlafanzug auf die Brücke gestürmt, doch so wie die Dinge lagen, konnte sie wohl ein paar Sekunden erübrigen, um ihre Uniform anzuziehen.
    »Licht«, befahl sie.
    »Was ist los?« fragte Janeway, als sie kurz darauf den Turbolift verließ.
    »Tut mir leid, Sie geweckt zu haben, Captain«, sagte Chakotay, während er sich ihr zuwandte. Er stand in der Mitte der Brücke, direkt hinter Lieutenant Paris. »Vor ein paar Minuten sind wir in eine ausgedehnte, ungewöhnlich dichte Staubwolke
    eingedrungen.« Er deutete auf den Hauptschirm, wo schattenhafte Bänder den größten Teil der Sterne verdunkelten. »Die Wolke besteht hauptsächlich aus Partikeln ionisierten Metalls.
    Möglicherweise ist das hier der Ort, an dem sämtliche Metalle des Sternhaufens gelandet sind. Die Dichte der Wolke nimmt stetig zu – deshalb hätte ich Sie auf jeden Fall bald gerufen.
    Unsere Sensoren haben aber gerade etwas entdeckt, von dem ich annehme, daß Sie es sich sofort ansehen wollen.«
    Janeway nickte und behielt den Hauptschirm im Auge, während sie zur Kommandoebene hinunterging. Aufgrund des Staubs gab es dort allerdings wenig zu sehen, und so wandte sie ihre Aufmerksamkeit einem Computerdisplay auf der vorderen
    Konsole zu.
    Die Sensoren, die die Staubwolke durchdringen konnten,
    lieferten ein ganz anderes Bild. Es befand sich tatsächlich etwas vor ihnen – etwas höchst Seltsames. Sämtliche Sensoren
    registrierten es, doch die angezeigten Daten ergaben keinen Sinn.
    Der Captain studierte die Meßwerte ein paar Sekunden lang schweigend und versuchte, darin irgendein Muster oder
    wenigstens den Ansatz zu einer logischen Erklärung zu
    entdecken, doch die Daten entzogen sich jedem Deutungsversuch.
    »Was soll das denn sein?« fragte sie schließlich verwirrt.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Chakotay. Er blickte
    stirnrunzelnd auf den Hauptschirm, obwohl sich dort nichts von der Anomalie erkennen ließ, von einem gelegentlichen
    Aufflackern einmal abgesehen, bei dem es sich aber auch um einen gewöhnlichen Stern oder einen fernen Nebel handeln konnte. »Es ist noch zu weit entfernt, um etwas Genaueres darüber zu sagen, zudem könnte der Staub die Meßwerte ganz erheblich verfälschen. Aber es ist groß, soviel steht fest, was auch immer dieses ›Es‹ sein mag, und sein Energieausstoß ist dem der Station des Beschützers vergleichbar. Für einen Plasmasturm ist es zu stabil, und außerdem ähnelt der Energieausstoß keinem Plasmasturm, von dem ich je gehört hätte. Im übrigen liegt es direkt auf unserem Kurs, also genau auf der Linie, die Fähnrich Kim berechnet hat. Wenn wir annehmen, daß es sich seitdem nicht bewegt hat, dann hat dieses Ding den Tetryonenstrahl entweder selbst produziert, oder der Strahl ist direkt durch das Objekt hindurchgegangen.«
    »Im Moment produziert es aber keinerlei Tetryonenstrahlung«, bemerkte Janeway.
    »Nein«, stimmte der Erste Offizier zu, »aber so ziemlich jede andere Form von Strahlung.«
    Das traf zu, wie der Captain selbst sehen konnte. Was immer dort vor ihnen lag, es strahlte über alle Bereiche des
    elektromagnetischen Spektrums und emittierte dabei geradezu unglaubliche Energiemengen.
    Die energetischen Emissionen erfolgten allerdings nicht gleichmäßig. Der Ausstoß fluktuierte heftig und ohne erkennbares Muster. Im einen Moment versprühte das Ding, worum immer es sich auch handeln mochte, Licht und Hitze, nur um einen Augenblick später dunkel zu werden – relativ dunkel zumindest, denn der Ausstoß ging nie völlig auf Null zurück. Gammastrahlen blitzten zuckend auf, Radio- und Mikrowellen wurden ebenso ausgestrahlt wie infrarotes und ultraviolettes Licht. Hinzu kamen geladene Partikel, die in alle Richtungen davontanzten, sämtliche Bereiche des Spektrums erfaßten und die Staubwolke
    durchbrachen, die sowohl das Objekt wie die Voyager umgab.
    Die graphischen Anzeigen des Displays hüpften auf und ab wie eine Schar hyperaktiver Kätzchen.
    Die von der Station

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