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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Dieser Krieg hat beide Seiten Millionen, ja vielleicht Milliarden von Leben gekostet – und weshalb das alles?
    Das hier erscheint mir sogar noch sinnloser als der
    cardassianische Imperialismus. Nach allem, was Neelix berichtet hat, weiß man nicht einmal mehr, weshalb diese beiden Völker sich bekämpft haben!«
    »Solche Dinge kommen vor«, sagte Janeway. »Sie haben auch früher schon Kriege miterlebt und sogar selbst an Kämpfen teilgenommen.«
    »Ja, das stimmt«, gab Chakotay zu. »Aber wenn sich die
    Zivilisationen der Hachai und der P’nir völlig vernichten, die beiden Rassen sich gegenseitig auslöschen…«
    »Im dritten System gab es Überlebende«, bemerkte der Captain.
    »Ja, dort hat es Lebewesen gegeben«, stimmte der Erste Offizier zu, »aber wir wissen nicht genau, ob das tatsächlich Überlebende waren; wir haben nicht überprüft, ob sie zur gleichen Rasse gehörten wie die Besitzer der Puppe. Möglicherweise handelte es sich ja auch um eine ganz andere Spezies, die gar nicht in den Krieg verwickelt war.« Chakotay straffte die Schultern.
    »Ich hoffe, es sind wirklich Überlebende der Kriegsparteien«, fuhr er nach einem Moment fort. »Wenn es so ist, haben sie vielleicht aus alledem etwas gelernt. Möglicherweise gelingt es ihnen ja eines Tages, ihre Zivilisation wieder aufzubauen und abermals ihren Planeten zu verlassen, um ins All hinauszufliegen, und vielleicht machen sie dann nicht noch einmal den gleichen Fehler.«
    Janeway schüttelte den Kopf. »Sie haben keine Metalle mehr, mit denen sie arbeiten könnten. Wahrscheinlich werden sie nie wieder fähig sein, ihre Welt zu verlassen.«
    Chakotay antwortete nichts darauf.
    »Aber selbst wenn sie ihren Planeten nie wieder verlassen, die verlorene Technologie nie zurückgewinnen können, so ist das immer noch besser als dieses Schicksal«, fuhr der Captain fort und deutete dabei auf den Schirm, wo die blanke Oberfläche des sechsten Planeten düster im Licht der Sonne schimmerte.
    Chakotay nickte. Diese Feststellung ließ sich kaum bestreiten.
    Ganz davon abgesehen, war ihm im Moment auch nicht danach zumute, mit irgendwem zu streiten – ausgenommen vielleicht die Götter, die in diesem Sternhaufen herrschten und ein derartiges Elend zugelassen hatten.
    Als sie das vierte System und den zerstörten sechsten Planeten hinter sich ließen, trat Janeway an die vordere Konsole und zog die Sternkarten der Voyager zu Rate. Der direkt vor ihnen liegende Bereich des Alls war frei von Sternen. Die vier Sonnensysteme, die sie besucht hatten, gehörten zu einem Seitenarm des Kuriyar-Sternhaufens, auf dessen Zentrum sie sich zubewegten. Im Moment sahen sie sich jedoch einem Gebiet gegenüber, in dem es auf mehrere Lichtjahre hinaus nichts als die Leere des Weltraums gab.
    Janeway blickte in diese Leere hinaus und fühlte sich plötzlich sehr müde.
    Im ersten Augenblick glaubte sie an eine Reaktion auf die Verwüstungen, die sie gesehen hatte, doch dann wurde ihr klar, daß sie sich praktisch ohne Unterbrechung seit elf Stunden auf der Brücke befand. Ein Teil ihres Verstandes riet ihr, diese Chance wahrzunehmen und sich für eine Weile hinzulegen. Die Crew würde vorerst auch ohne sie auskommen. Schließlich lagen im Moment keine Sternensysteme vor ihnen, die es zu erkunden galt.
    »Commander«, sagte Janeway, »übernehmen Sie die Brücke.
    Ich werde mich etwas ausruhen.«
    »Aye, aye, Captain«, bestätigte Chakotay.
    Als Janeway die Brücke verließ, fiel ihr auf, daß der Erste Offizier zusammengesunken auf seinem Sessel saß. Vermutlich war er ebenso erschöpft wie sie selbst.
    Bevor sich die Tür des Turbolifts vor ihr schloß, sah sie noch, wie der Commander die zerbrechliche Hachai-Puppe aufnahm und sie langsam zwischen seinen Fingern drehte.
    Kapitel 7
    Janeway schreckte hoch, ohne zu wissen, was sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Sie hatte von daheim geträumt, von Mark und ihrem Hund, doch die Bilder hatten sich in einen Alptraum verwandelt, als sie die beiden mumifiziert in einem alten Tunnel entdeckte. Sobald sie jedoch durch die gewölbten Fenster über ihrem Bett zu den Sternen emporschaute, begriff sie, daß sie sich an Bord der Voyager befand, in einer Umgebung, die ihr langsam etwas zu vertraut wurde.
    »Captain Janeway zur Brücke«, wiederholte der Lautsprecher am Kopfende ihres Bettes.
    »Bin schon unterwegs«, sagte sie und schwang die Beine über die Bettkante.
    Sie warf einen Blick auf die Uhr und runzelte die Stirn. Sofern

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