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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Lebensformen?« fragte Janeway überrascht und
    gleichzeitig erfreut. Sie erhob sich, trat ein paar Schritte vor und blieb neben der Steuerungskonsole stehen, um von dort aus den Hauptschirm zu betrachten.
    Sie hatte schon angenommen, im gesamten Sternhaufen gäbe es überhaupt kein Leben mehr, weil alle Lebewesen, die hier einmal existiert haben mochten, durch den Krieg zwischen den Hachai und den P’nir ausgelöscht worden waren. Bisher hatte sie auch noch nichts entdeckt, was Neelix’ Ansicht, der Krieg sei noch immer im Gang, untermauert hätte. Die beiden anderen
    Sonnensysteme, die sie bereits besucht hatten, waren jeglichen Lebens beraubt worden, und nirgendwo hatten sich Anzeichen für andauernde Kampfhandlungen oder sonstige Manöver gefunden.
    Sie hatten weder Ionenspuren noch sonstige Hinweise darauf entdeckt, daß noch immer Raumschiffe diese Region des Alls durchkreuzten.
    Mit Sensordaten, die Lebewesen auf dem vierten Planeten vermuten ließen, hatte sie nicht gerechnet; aber sie war froh darüber.
    Und es stand außer Zweifel, daß die Sensoren Lebensformen anzeigten. Genauere Erläuterungen der empfangenen Werte zogen sich in golden leuchtenden Buchstaben über den schwarzen Schirm.
    Wenn es sich bei diesen Lebensformen um Hachai oder P’nir handelte, bestand natürlich die Gefahr, daß sie bewaffnet und feindlich eingestellt waren. Immerhin mochte der Krieg
    tatsächlich noch andauern.
    »Die Schilde hochfahren«, befahl der Captain und warf einen kurzen Blick nach Steuerbord, wo Tuvok an seiner Station saß.
    Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den
    Hauptschirm. »Bringen Sie uns näher heran, Mr. Paris, aber gehen Sie keine unnötigen Risiken ein. Mr. Neelix könnte trotz allem mit seinen Befürchtungen wegen des Kriegs recht haben.«
    »Aye, aye«, bestätigte Paris. »Ein Viertel Impulskraft voraus.
    Kurs zwei-vier-sieben Punkt dreizehn.«
    Der Planet wuchs von einem weit entfernten hellen Fleck zu einer blauweißen Kugel heran, die den größten Teil des
    Hauptschirms ausfüllte. Die Sensoren konnten keine Orbitalen Defensivsysteme ausfindig machen, weder intakte noch zerstörte.
    Auch sonst fanden sich keinerlei Hinweise auf irgendwelche Verteidigungsanlagen.
    Ebensowenig gab es Anzeichen dafür, daß diese Welt jemals von einem Raumschiff angeflogen worden war. Wenn es sich bei den Bewohnern um Hachai oder P’nir handelte, dann waren sie zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr in irgendeinen interstellaren Krieg verwickelt; es sei denn, der Kampf wurde mit Waffen und Methoden ausgetragen, die sich grundlegend von allem unterschieden, von dem Janeway je gehört hatte.
    Die Voyager richtete ihre Sensoren nun auf den Planeten selbst.
    Dort unten ließen sich Städte oder zumindest größere
    Ortschaften erkennen, und auch Straßen, die diese Ansiedlungen miteinander verbanden, doch die Zivilisation des Planeten schien insgesamt eher primitiv zu sein. Die Sensordaten zeigten keine Anzeichen einer technologischen Entwicklung. Es gab keine Raumschiffe, aber auch keine Flugzeuge, keine elektrischen Felder, keine Subraum-Emissionen, ja nicht einmal gewöhnlichen Funkverkehr.
    Janeway überdachte die durch die Sensoren gewonnenen
    Erkenntnisse und entschied sich dagegen, näher an den Planeten heranzufliegen und eine genauere visuelle Überprüfung
    vorzunehmen. Es gab hier nichts Wichtiges zu erledigen, und die Erste Direktive untersagte ohnehin jede Einmischung in die Belange lokaler Kulturen. Ganz davon abgesehen schien eine optische Erkundung angesichts der bereits vorliegenden Daten kaum erforderlich. Die Zivilisation dieser Welt befand sich eindeutig noch in einem vorindustriellen Stadium.
    Weshalb das der Fall war, lag ebenfalls klar auf der Hand –
    nirgendwo in der planetaren Kruste ließen sich Metalle
    feststellen. Diese Tatsache war so ungewöhnlich, daß sie in der Computeranzeige der Sensordaten in flammendroten Buchstaben wiedergegeben wurde.
    »Gibt es denn in dem gesamten Sternhaufen keine Metalle?«
    Unwillkürlich sprach Janeway diesen Gedanken laut aus.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Chakotay, der ein Display auf dem aufgeklappten Schaltpult neben seinem Sessel betrachtete,
    »aber vielleicht sollten Sie einen Blick auf den Sektor 63-24 Nord werfen.«
    Dem Captain fiel auf, daß der Commander jetzt erheblich motivierter klang. Sie tippte ein paar Tasten an, um auf ihrem eigenen Display die Daten jenes Bereichs abzulesen, den Chakotay ihr genannt hatte. Und

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