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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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des Beschützers ausgehende Energie hatte so gleichmäßig pulsiert wie ein Herzschlag; dieses Ding hingegen blitzte und flackerte wie eine Wunderkerze.
    »Vielleicht steckt die Gefährtin in Schwierigkeiten«, überlegte Paris. Ihm war genau wie allen anderen klar, daß diese Form des Energieausstoßes weder normal noch besonders zuträglich sein konnte.
    »Möglicherweise handelt es sich dabei gar nicht um die
    Gefährtin«, erwiderte Janeway. »Es könnte auch etwas völlig anderes sein.«
    »Aber, Captain«, wandte Kim von seiner Station aus ein, »was sonst könnte solche Energiemengen ausstoßen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Janeway. Sie sah zu Chakotay hinüber, der mit den Achseln zuckte.
    »Wir können beide nur raten«, meinte der Erste Offizier. »Das Energiemuster weist keinerlei Ähnlichkeit zu dem der Station auf
    – zu etwas anderem allerdings auch nicht. Und es behält auch das eigene Muster nicht bei. Sehen Sie, wie es sich ständig ändert?«
    »Irgendeine Vorstellung, was das bedeuten könnte?«
    Der Commander zuckte abermals die Achseln.
    »Es muß einfach die Gefährtin des Beschützers sein«, beharrte Kim.
    »Unsere Daten reichen für eine sinnvolle Hypothese nicht aus«, warf Tuvok ein.
    Janeway warf einen Blick auf Neelix, der sich noch immer auf der Brücke aufhielt. Der Talaxianer stand jetzt neben dem primären Statusdisplay des Schiffs.
    »Ich habe noch nie etwas Derartiges gesehen«, gab der kleine Alien zu. »Aber ich könnte eine Vermutung äußern…«
    »Das könnten wir auch«, unterbrach ihn Janeway. »Wenn das alles ist, was Sie darüber sagen können, Mr. Neelix, dann möchte ich Sie bitten, für einen Moment still zu sein.« Sie nahm auf dem Kommandosessel Platz und rief: »Brücke an Maschinenraum.«
    »Torres hier«, kam die Antwort.
    »Unsere Sensoren haben etwas erfaßt, das sehr groß und
    energiereich ist, B’Elanna«, sagte der Captain. »Wir sind ziemlich sicher, daß es sich um ein künstliches Gebilde handelt, nicht um ein natürliches Phänomen. Da wir vermuten, daß irgendwer es gebaut hat, würden wir gerne Ihre Ansicht darüber hören, zu welchem Zweck es konstruiert worden sein könnte.«
    »Ich werde es mir ansehen«, lautete die Antwort.
    B’Elanna Torres hatte sich im Maschinenraum begeistert in die Feineinstellung des Warpkerns vertieft. Nach Jahren der Improvisation mit altersschwachen Ausrüstungsteilen, die der Maquis sich irgendwo zusammengebettelt, geliehen oder
    gestohlen hatte, war es geradezu ein Vergnügen, sich mit dem neuesten Starfleet-Modell zu beschäftigen, auch wenn es sich dabei um eine Anlage handelte, die durch die Versetzungswelle des Beschützers einige Schäden erlitten hatte.
    Maschinen begegneten ihr wenigstens nicht mit Mißtrauen, weil sie Halbklingonin und für ihr aufbrausendes Temperament bekannt war. Mit ihnen umzugehen, fiel ihr wesentlich leichter, als das bei Menschen der Fall war. Außerdem handelte es sich bei einem modernen Warpantrieb um eine so wunderbar diffizile und komplexe Struktur, daß sie problemlos Monate oder Jahre daran herumbasteln könnte, um auch noch das letzte Quentchen
    Leistung aus ihm herauszukitzeln.
    Leider war der Rest der Welt nicht bereit, ihr diese Monate zu gewähren; als Chefingenieurin der Voyager hatte sie noch eine Vielzahl anderer Pflichten wahrzunehmen.
    Diese spezielle Unterbrechung empfand sie als ausgesprochen lästig; doch wie ungewöhnlich sie tatsächlich war, wurde ihr erst in dem Moment klar, als sie das nächsterreichbare Display einschaltete.
    Seit wann brauchte der Captain, selbst eine erstklassige Wissenschaftsoffizierin, Hilfe bei der Identifizierung eines fremdartigen Objektes?
    Diese Überlegung hätte Torres eigentlich schon in dem Moment anstellen können, als sich Janeway bei ihr meldete, doch da hatten sich ihre Gedanken noch mit Resonanzfrequenzen und den
    Druckverhältnissen im Kern beschäftigt. Jetzt warf sie einen Blick auf den Schirm und murmelte: »Was zum Teufel ist das denn?« Und obwohl sie es nicht laut aussprach, fragte sie sich, wieso, im Namen der Galaxis, Kathryn Janeway glaubte, sie, B’Elanna Torres, könnte dieses Objekt eher identifizieren als einer der Brückenoffiziere.
    Sie studierte die Datenwerte und kam dabei langsam zu der Ansicht, daß sie verstand, wo das Problem lag.
    Das Ding dort draußen war nichts, was ein Wissenschaftler hätte identifizieren können. Wissenschaft beschäftigte sich mit dem natürlichen Universum, und dieses Objekt

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