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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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hellen
    Farbpunkten zu bestehen schien. Wie eine gigantische Amöbe wechselte sie ständig ihre Gestalt. Ein feiner Nebel aus Trümmern ging von ihr aus, trieb langsam in alle Richtungen davon und verschmolz mit der Staubwolke.
    »Wie groß ist dieses Ding?« fragte Janeway.
    Augenblicklich tauchte auf dem Schirm eine Skala auf, die anzeigte, daß das vor ihnen liegende Objekt etwa
    zweihundertfünfzigtausend Kilometer durchmaß – was der Größe eines kleinen Sterns entsprach.
    »Mr. Neelix«, sagte Janeway, ohne sich nach dem Talaxianer umzudrehen, »wären Ihres Wissens nach die Hachai oder die P’nir in der Lage, etwas von der Größe eines Sterns zu bauen?«
    »Nein«, antwortete Neelix und schüttelte energisch den Kopf.
    »Zumindest kann ich mir das nicht vorstellen.« Er starrte den Schirm an und versuchte zu begreifen, was er dort sah.
    »Allerdings muß das ganze Metall ja irgendwo geblieben sein…«
    »Ist dieses Ding wirklich nur eine Maschine?« überlegte Paris.
    »Es sieht so lebendig aus!«
    »Wie groß ist die Masse?« fragte Janeway. Der Computer

reagierte prompt, indem er die Daten der Sensorenauswertung in eine Ecke des Schirms einblendete. Janeway runzelte angesichts der Zahlen die Stirn.
    »Das kann keine gewöhnliche Maschine sein«, sagte sie. »Ein Objekt dieser Größe würde bei der angegebenen Masse eine Dichte aufweisen, die geringer wäre als die der meisten Gase.«
    »Vielleicht ist es ja hohl«, meinte Paris und sah über die Schulter nach hinten.
    »Möglicherweise handelt es sich nicht um eine einzige
    Maschine, sondern um eine Vielzahl«, entgegnete Tuvok, der hinter seiner Konsole saß. »Ich glaube, wir haben das, was wir dort sehen, mißdeutet. Meiner Meinung nach handelt es sich nicht um ein einzelnes Objekt.«
    »Vergrößerung zuschalten. Optische Wiedergabe verstärken«, befahl Janeway.
    Das kugelförmige Gebilde schien näher zu rücken und füllte den Schirm aus. Die Brückencrew starrte wie betäubt auf das Bild, als offensichtlich wurde, daß Tuvok mit seiner Einschätzung recht gehabt hatte.
    Bei der Masse handelte es sich keineswegs um ein einzelnes Objekt. Sie bestand vielmehr aus einer gewaltigen Zahl kleinerer Objekte, die sich unabhängig voneinander bewegten und dabei komplizierte Manöver ausführten. Energiefelder umgaben jedes dieser Objekte, die mitunter kollidierten, und Energieblitze zuckten zwischen ihnen hin und her. Bei den Objekten handelte es sich um Schiffe – Tausende und Abertausende von Schiffen.
    »Sie sind gigantisch«, sagte Paris von Staunen erfüllt.
    »Die kleinste der von den Sensoren erfaßten Einheiten
    entspricht größenmäßig etwa einem Schiff der Galaxy-Klasse«, bemerkte Chakotay, der einen Schritt vorgetreten war, um sich die neuesten Daten anzusehen. »Und was die großen Schiffe angeht – nun, ich habe schon Monde gesehen, die kleiner waren.«
    »Aber was machen sie dort?« fragte Harry Kim, der den Schirm anstarrte. »Weshalb drängen sie sich so dicht zusammen? Warum sind es so viele? Und wieso fliegen sie nicht weg?«
    »Ich dachte, das wäre offensichtlich, Fähnrich«, sagte Janeway, die ebenfalls wie gebannt auf den Schirm blickte. »Sie kämpfen.
    Wir haben den Krieg gefunden, und jetzt wissen wir auch, wohin all das Metall dieses wahnsinnigen Sternhaufens verschwunden ist.«
    Kapitel 8
    Die Voyager hing tief inmitten der Wolke aus ionisiertem Metallstaub im All, bewegungslos und außer Reichweite der zahllosen Waffen, die ein paar Lichtsekunden entfernt abgefeuert wurden.
    Die Voyager wartete, und während sie wartete, beobachtete die Besatzung. Paris saß weiterhin an der Steuerung, Kim besetzte die Funktionsstation, Tuvok die Sicherheitsstation. Janeway und Chakotay hatten auf den beiden Kommandosesseln Platz
    genommen. Neelix und Kes verfolgten die Vorgänge im Stehen.
    Der Talaxianer befand jetzt unten auf der Kommandoebene und gleich links von Janeway, während die Ocampa sich weiterhin in der Nähe des Turbolifts auf der Steuerbordseite aufhielt.
    Die Hachai-Puppe war zu Staub zerfallen, als jemand
    unabsichtlich dagegengestoßen hatte. Jetzt zeugte nur noch ein verschmierter Fleck auf der Plattform neben Janeways Stuhl von ihrer Existenz, dunkles Grau auf hellem.
    Janeway wollte nach der Puppe greifen, bevor ihr wieder einfiel, daß sie zerstört war. Sie warf einen Blick auf den Schmutzfleck und sah dann wieder zum Hauptschirm hinüber.
    Was sich dort abspielte, war nicht auf den ersten Blick durchschaubar.

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