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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Dem nicht durch irgendwelche Hilfsmittel unterstützten menschlichen Auge stellte sich das optische Display auf dem Hauptschirm der Brücke als brodelnde, flackernde, unbegreifliche Masse aus Feuer und Schatten dar.
    Für den taktischen Offizier des Schiffs, der auf Sensoren und Computer zurückgreifen konnte, sah die Szene jedoch völlig anders aus.
    »Ich habe annähernd zweitausend große Einheiten gezählt, die ich als Großkampfschiffe oder schwere Kreuzer bezeichnen würde. Jedes einzelne davon ist größer als alles, was Starfleet aufzubieten hat«, berichtete Tuvok, während er seine Displays studierte. »Darüber hinaus sind mehrere Tausend kleinere Schiffe in das Kampfgeschehen verwickelt, deren Größe zwischen der eines Kreuzers der Galaxy-Klasse und einem Beiboot rangiert.
    Hinzu kommen erhebliche Mengen von Wrackteilen, die die Vermutung nahelegen, daß beide Flotten ursprünglich einmal wesentlich stärker waren.« Er wandte sich von seinen
    Bildschirmen ab und richtete den Blick direkt auf Janeway.
    »Meiner Schätzung nach, Captain, wären die Ressourcen von grob gerechnet fünfzehnhundert Planeten der M-Klasse
    erforderlich, um diese Flotten zu bauen und zu unterhalten. Oder anders ausgedrückt, die gesamte industrielle Produktion des ganzen Sternhaufens.«
    » Tausende von Kriegsschiffen?« Janeway warf einen Blick auf den Schirm und wandte sich dann wieder an den Vulkanier. »Das ist fast genauso unglaublich wie eine einzige, sternengroße Maschine!«
    »Sie sprachen von der industriellen Produktion des gesamten Sternhaufens«, sagte Chakotay.
    »Richtig, Commander.«
    »Aber in diesem Sternhaufen gibt es doch – nach unseren bisherigen Erkenntnissen – gar keine industrielle Produktion!«
    rief der Erste Offizier.
    »Das ist unglücklicherweise wahr«, erwiderte der Vulkanier ruhig. »Ich bin bei meiner Schätzung von einer Technologie ausgegangen, die in etwa unserem Niveau entspricht, auch in bezug auf Organisation und Distribution, und die bis zum Punkt der eigenen Zerstörung auf den Ausbau der Flotten ausgerichtet war.«
    »Aber wie können sie unter diesen Umständen derartig große Flotten unterhalten?« fragte Janeway. »Wenn sie ihre ganze technologische Basis beim Bau der Schiffe vernichtet haben…«
    »Ich vermute, Captain«, erklärte Tuvok, »sie haben ihre Industrie weniger vernichtet als vielmehr vereinnahmt, indem sie sie in die Schiffe transferiert haben. Wenn das zutrifft, könnten sich die größeren Schiffe selbst erhalten und absolut autark agieren, was im übrigen auch ihre immense Größe erklären würde.«
    »Dann nehmen Sie also an, diese Flotten sind alles, was von der Industrie der Hachai und der P’nir übriggeblieben ist?«
    vergewisserte sich Janeway.
    »Das scheint in der Tat der Fall zu sein«, stimmte Tuvok zu.
    Janeway wandte sich ab und blickte wieder auf den
    Hauptschirm.
    »Zudem sieht es so aus, Captain«, fuhr Tuvok fort, »daß die Staubwolke, die uns umgibt und sich in alle Richtungen mehrere Millionen Kilometer weit erstreckt, ihren Ursprung in der Schlacht hat. Die Wolke besteht aus Gasen und Materieteilchen, die von zerstörten oder beschädigten Schiffen stammen. Die Dichte steigt mit zunehmender Nähe zum Kampfbereich, und innerhalb der Schlacht selbst erreicht sie einen Wert, der hoch genug ist, um die Arbeit unserer Sensoren spürbar zu
    beeinträchtigen. Dieser Umstand, in Verbindung mit der
    blockierenden Wirkung der Schutzschirme, war dafür
    verantwortlich, daß unsere ersten Sensordaten auf ein
    geschlossenes Gebilde hindeuteten.«
    »Materieteilchen?« fragte Kes. Die Ocampa verfolgte die Vorgänge auf der Brücke mit gespanntem Interesse.
    »Staub«, sagte Janeway.
    »Metallischer Staub, Eiskristalle, sowie mehrere andere Substanzen, darunter zwei, die ich für Kreislaufflüssigkeiten halte«, ergänzte Tuvok.
    »Sie meinen Blut«, stellte Chakotay fest.
    »Oder Blutwasser, ja«, gab der Vulkanier zu.
    »Das vermutlich von den Hachai und den P’nir stammt«, sagte Janeway.
    »Vermutlich«, stimmte Tuvok zu.
    Kes erschauerte und warf einen unbehaglichen Blick auf den Hauptschirm. »Wir befinden uns in einer Wolke aus Blut?«
    »Ja«, sagte der Vulkanier einfach.
    Janeway betrachtete das immense, unglaublich komplexe
    Muster aus sich bewegenden Schiffen, feuernden Waffen und aufflackernden Schilden. »Können Sie erkennen, wer gewinnt?«
    »Im Moment gewinnt keine der beiden Seiten, Captain«,
    antwortete Tuvok.
    »Sie meinen, es ist ein

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