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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Unentschieden? Eine Art Pattsituation?«
    Janeway drehte den Kopf und sah den Vulkanier an.
    »Wenn Sie darunter verstehen, daß es keinen Sieger geben wird, muß ich Ihnen widersprechen«, sagte Tuvok. »Sofern diese Schlacht bis zum Ende ausgefochten wird und es dabei weder zu Einflüssen von außen noch zu gravierenden Änderungen der angewendeten Taktiken kommt, dann müßte es schon einen
    Sieger geben, zumindest im technischen Sinn. Alles deutet darauf hin, daß die Beteiligten eher die Absicht haben, den Kampf bis zum Ende auszutragen, als einen Rückzug oder
    Friedensverhandlungen in Erwägung zu ziehen. Aus diesem Grund ist mit einem Sieger zu rechnen, und insofern kann man nicht von einem Unentschieden sprechen.«
    »Und welche Seite wird nun gewinnen?« fragte Janeway.
    »Können Sie das erkennen?«
    »Bedauerlicherweise nicht, Captain«, gab der Vulkanier zu.
    »Ich habe gerade erst mit der Analyse der Schlachtformationen begonnen, die höchst komplizierten Schwankungen unterliegen –
    so kompliziert, daß größere Einbrüche an einer bestimmten Stelle durchaus auftreten können, ohne das Gesamtbild zu beeinflussen, während andernorts schon eine einzige, eher unbedeutende Veränderung ausreicht, um die weitere Entwicklung des ganzen Konfliktes maßgeblich zu berühren. Sobald derartige Systeme einen gewissen Grad der Komplexität erreicht haben, lassen sie sich nicht mehr zuverlässig berechnen; zumindest nicht mit den Mitteln, über die wir an Bord verfügen.«
    »Können Sie uns nicht wenigstens verraten, wie die Chancen stehen?«
    »Die Chancen, Captain, stehen fünfzig zu fünfzig. Schon jetzt läßt sich erkennen, daß die Kampfstärke der beiden Seiten weitgehend ausgeglichen ist, genau wie Mr. Neelix gesagt hat.
    Und zwar so ausgeglichen, daß bereits der Verlust eines einzigen Schiffes, sofern er zur rechten Zeit am rechten Ort erfolgt, den Ausgang der Schlacht entscheiden könnte. Zudem kann in einem Kampf, der mit einer derartigen Heftigkeit ausgetragen wird, schon eine einzige Fehlentscheidung der Mannschaft oder auch das Versagen eines einzelnen Ausrüstungsteils zur Vernichtung einer Einheit führen. Es besteht keine Möglichkeit,
    Zufallsereignisse dieser Art vorherzusagen, doch wenn die Schlacht lange genug andauert, steigt die statistische
    Wahrscheinlichkeit, daß ein derartiges Ereignis eintritt.«
    »Und wenn das geschieht«, sagte Janeway, »wenn dieses vom Zufall ausgewählte Schiff verlorengeht, zieht die andere Seite ihren Vorteil daraus und gewinnt.«
    »Es geht nicht um irgendein beliebiges Schiff, Captain«, stellte der Vulkanier richtig. »Die Zerstörung muß zur rechten Zeit am richtigen Ort erfolgen. Andernfalls könnte sich die betroffenen Seite einfach reorganisieren und den Verlust bei der nächsten Attacke ausgleichen. Nur an den kritischen Punkten der Schlacht würde die Vernichtung einer einzelnen Einheit fatale Folgen zeitigen.«
    Janeway nickte. »Dann haben wir es also mit einem chaotischen System zu tun, in dem zwar jedes beliebige Ereignis ohne Auswirkungen bleibt, das richtige jedoch eine Kettenreaktion auslösen kann, die das Gesamtbild völlig verändert.«
    »Genau.«
    Der Captain runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Angenommen, dieses bestimmte Ereignis tritt niemals ein?«
    fragte sie schließlich. »Chaotische Systeme können schließlich für geraume Zeit stabil bleiben.«
    »Sofern nichts geschieht, was das Gleichgewicht beeinflußt«, sagte Tuvok, »dürfte diese Auseinandersetzung andauern, bis alle Schiffe beider Parteien ihre gesamte Energie verbraucht haben.
    Die Seite, die noch manövrierfähig ist, wenn der Gegner seine Ressourcen völlig erschöpft hat, wird als Sieger aus der Auseinandersetzung hervorgehen. Wer das allerdings sein wird, kann ich nicht berechnen.«
    Janeway nickte. »Wenn wir von der gegenwärtigen Feuerrate ausgehen, wie lange würde es dann Ihrer Ansicht nach dauern, bis dieser Zustand eintritt?«
    »Ihnen ist natürlich klar, Captain, daß ich angesichts der Trümmerwolke und der Schutzschilde nur ungenaue Daten
    erhalte. Ich kann daher bestenfalls eine grobe Schätzung abgeben.«
    »Dann schätzen Sie eben.«
    »Beide Seiten scheinen Materie-Antimaterie-Reaktoren zu verwenden, obwohl es keine Hinweise gibt, daß sie auch über Warptriebwerke verfügen. Außerdem besitzen sie offenbar Fusion- und Fission-Energieerzeugungssysteme, mit deren Hilfe sie die Wolke aus Trümmerstücken als Kraftstoffquelle nutzen könnten. Hinzu

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