Ragnarök
Entmilitarisierte Zone befanden sich allesamt auf der anderen Seite der Galaxis, und jener häßliche kleine Krieg war für die sichere Heimkehr der Voyager völlig ohne Bedeutung – genau wie auch für die Beendigung des Konfliktes zwischen Hachai und P’nir.
Im Vergleich zu diesem Krieg wirkte die Widerstandsbewegung des Maquis regelrecht kläglich. Jedes einzelne der großen Schiffe dort draußen könnte wahrscheinlich die gesamte Maquis-Streitmacht innerhalb weniger Stunden ausradieren.
Aber vielleicht unterschätzte er seine eigenen Leute ja auch mit dieser Vermutung. Immerhin hatten die Cardassianer ebenfalls geglaubt, sie könnten den Maquis rasch vernichten, was sich zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Beschützer
Chakotay ans andere Ende der Galaxis verschleppte, als
Trugschluß erwiesen hatte. Der Maquis hatte sich gegen die Cardassianer behauptet – und gegen Starfleet.
Er sah zu den drei Starfleet-Offizieren hinüber, die ihn begleiteten.
Harry Kim kam mit vier Bechern Kaffee aus der winzigen
Kombüse im Heck zurück; Bereyt und Rollins hatten mittlerweile das Diagnoseprogramm gestartet. Jetzt fingen sie an, die Ergebnisse abzurufen, während Kim den Kaffee verteilte.
»Schilde funktionieren normal und stehen unter voller Energie, Sir«, verkündete Bereyt.
»Warpantrieb zeigt leichtes Synchronisierungsproblem, Sir«, meldete Rollins einen Augenblick später. »Im Moment ist es noch nicht besorgniserregend, aber die Materie-Antimaterie-Mischung ist nicht ganz optimal und wird sich weiter verschlechtern, wenn wir uns nicht darum kümmern.«
Chakotay nickte zur Bestätigung. »Machen Sie weiter mit der Checkliste«, sagte er.
»Lebenserhaltungssystem voll einsatzbereit«, sagte Bereyt.
»Transporter voll einsatzbereit«, meldete Rollins.
Kurz darauf hatten sie jedes einzelne System an Bord überprüft.
Mit Ausnahme des Warpantriebs funktionierte alles einwandfrei.
»Fähnrich Rollins«, sagte Chakotay, »sehen Sie zu, was Sie wegen der fehlerhaften Synchronisierung des Warpantriebs unternehmen können.«
»Jawohl, Sir.« Rollins erhob sich und ging zum Zugriffspaneel des Warpkerns hinüber. Harry Kim, der mit seinem Kaffeebecher neben dem Paneel stand, trat einen Schritt zur Seite, um ihm Platz zu machen.
Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis Rollins die Verkleidung geöffnet hatte und sich an die Arbeit machen konnte. Chakotay schaute zu, wie er die ersten Einstellungen vornahm; es sah nicht so aus, als wäre er mit dieser Arbeit sonderlich vertraut.
Aber warum sollte er auch? Rollins war schließlich kein Ingenieur, sondern Brückenoffizier.
Chakotay überlegte stirnrunzelnd, ob er Rollins zur Hand gehen sollte. Im Maquis hatte man sich den Luxus hochgradiger Spezialisierung gar nicht leisten können. Jeder Maquis-Offizier kannte sich mit allem ein wenig aus; Chakotay selbst hatte sich ein- oder zweimal mit dem Antrieb beschäftigt, wenn B’Elanna Torres gerade nicht verfügbar war.
In diesem Moment rief Harry Kim: »Ein P’nir-Schiff hält auf uns zu, Sir!«
Der Commander wirbelte herum und sah auf den Hauptschirm.
Die gewaltige Schlacht füllte das gesamte Blickfeld aus. Die Kriegsschiffe kreisten noch immer umeinander und manövrierten sich durch ihren komplizierten Tanz.
Doch eines der bizarren, stachelbesetzten P’nir-Schiffe hatte sich tatsächlich aus dem Reigen gelöst und Kurs auf das Shuttle genommen.
War da jemand so schnell der ständig wiederholten Sendung überdrüssig geworden? Chakotay versuchte, den Kurs des
Schiffes in Gedanken zurückzuverfolgen, und entschied sich gegen diese Annahme.
»Es kommt nicht wegen uns«, sagte er. »Sehen Sie? Es ist nur dieser Hachai-Phalanx ausgewichen.« Er zeigte auf eine
annähernd kugelförmige Formation großer grauer Schiffe, die sich jetzt wieder auflöste.
»Oh«, sagte Kim. Er wollte sich gerade entspannen, als er schon wieder zusammenzuckte. »Sir…!« rief er.
Ein Großkampfschiff der Hachai löste sich aus dem Gefecht, um das P’nir-Schiff zu verfolgen, und beide bewegten sich genau auf das Shuttle zu.
Das P’nir-Schiff flog erschreckend dicht am Shuttle vorbei, unternahm jedoch nichts, was man als Bedrohung hätte auffassen können. Das Verfolgerschiff der Hachai war noch weiter entfernt, feuerte aber im Moment nicht.
»Ich glaube nicht…« Chakotay unterbrach sich und sagte:
»Verdammt!«
Zwei weitere P’nir-Schiffe folgten dem Hachai, und als
Reaktion setzte sich nun ein ganzer Flügel von
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