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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Hologramm. »Holen Sie ihn her.
    Wenn er nur im Weg steht, können wir ihn immer noch zu seinen Töpfen und Pfannen zurückschicken.«
    Kes nickte und tippte auf ihren Kommunikator.
    Nachdem sie Neelix gerufen hatte, überlegte sie, daß es eine Erleichterung sein würde, ihn hier zu haben. Zumindest mußte sie sich dann keine Sorgen machen, ihm könnte anderswo etwas zustoßen.
    Dann warf sie einen Blick zu dem Arzt hinüber. Hatte er etwa auch diesen Gedanken gehabt? Konnte er überhaupt denken? Ließ er Neelix kommen, nicht weil er glaubte, er könnte ihnen helfen, sondern nur, damit Kes sich keine Sorgen um ihn machte?
    Sie wußte es nicht. Die Technologie der Föderation war etwas Wunderbares, aber konnte ein Computerprogramm über derartige Dinge nachdenken?
    Sie beschloß, sich nicht weiter um diese Frage zu kümmern. Es spielte schließlich keine Rolle, solange Neelix nur bei ihr war.
    In diesem Moment wurde das Schiff heftig erschüttert. Einem Augenblick später tauchte das Schimmern eines Transporterfeldes über einem der Betten auf, und der erste einer ganzen Reihe von Verletzten materialisierte. Kes eilte zu ihm.
    Als Neelix ein paar Minuten später eintraf, sah er, wie Kes und der Doktor gemeinsam eine schlimm verbrannte Frau behandelten
    – auf Deck acht war ein Energieschaltkreis explodiert.
    Einen Moment lang schaute er hilflos zu, dann reagierte er auf den Ruf eines anderen Opfers.
    Während er den durch eine heftige Entladung geblendeten Mann versorgte, warf Neelix abermals einen verstohlenen Blick zu Kes und dem Arzt hinüber, die sich noch immer gemeinsam um die Frau kümmerten.
    Wie konnte sie so gut mit einem holographischen Abbild
    zusammenarbeiten, fragte sich der Talaxianer. Die beiden wirkten wie ein eingespieltes Team. Kes schien dem Arzt die benötigten Gerätschaften schon zu reichen, bevor er die Hand danach ausstreckte.
    Eine derart reibungslose Kooperation konnte man
    normalerweise nur bei Menschen beobachten, die schon seit Jahren in engem Kontakt zueinander standen, bei Leuten also, die ständig zusammenarbeiteten – oder bei alten Ehepaaren.
    Neelix runzelte bei diesem Gedanken die Stirn.
    Konnte es sich hier um eine Manifestation von Kes’
    psychischen Fähigkeiten handeln? Stand sie in einer Art telepathischer Verbindung zu dem Hologramm?
    Aber wie sollte sie zu einer Maschine eine psychische
    Verbindung herstellen?
    Und während Neelix kühlende antiseptische Salbe auf
    Hautabschürfungen auftrug, fragte er sich, ob er etwa auf ein holographisches Bild eifersüchtig war.
    Kapitel 19
    Chakotay und Rollins saßen mit untergeschlagenen Beinen auf dem dunkelbraunen Stahlboden und unterhielten sich leise, während Bereyt bequem an der schwarzen Wand lehnte, als der Erste Offizier durch ein elektrisches Knistern aufgeschreckte wurde. Er schaute hoch und sah, wie das Kraftfeld in der Türöffnung erlosch.
    Der einzelne P’nir, der in der Öffnung stand, trug einen breiten, gelbgrünen Streifen quer über der Brust. In dem düsteren grünen Licht konnte Chakotay nicht genau erkennen, ob es sich dabei um aufgemalte Farbe, ein enganliegendes Stück Stoff oder etwas völlig anderes handelte. Allerdings hielt er den Streifen, woraus immer er auch bestehen mochte, für eine Art Rangabzeichen.
    Bisher hatte er dergleichen jedenfalls noch nicht gesehen, und es unterschied diesen P’nir eindeutig von jenen, die sie zu dieser Zelle geführt hatten.
    Der Commander machte sich nicht die Mühe, sich zu erheben.
    Selbst im Stehen hätte er den Kopf in den Nacken legen müssen, um dem P’nir in die Augen zu sehen. So beschränkte er sich darauf, sich dem Alien zuzuwenden und nach oben zu schauen.
    »Berichten Sie mir, wie Ihr großes Schiff bewaffnet ist«, verlangte der P’nir ohne Vorrede. Die Frage schien an niemand Bestimmten gerichtet zu sein, doch in Anbetracht des glatten Gesichts und der pupillenlosen Augen ließ sich das nicht mit Sicherheit feststellen. Das Wesen blickte auf die drei Gefangenen hinunter, doch Chakotay hätte nicht sagen können, ob es sich auf einen von ihnen konzentrierte.
    Rollins und Bereyt schauten hilfesuchend zu dem Commander hinüber. Chakotay hatte sich innerlich bereits auf diese Begegnung vorbereitet. »Wir möchten mit Ihrem Captain
    sprechen«, erklärte er sofort.
    Der P’nir sah mit seinen vier roten Augen auf ihn hinunter. Das glatte Gesicht war gar nicht zu mimischen Ausdrücken fähig, trotzdem kam es dem Ersten Offizier so vor, als würde ihn der

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