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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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von Friedensverhandlungen zu beginnen. Wenn Kim jetzt einfach ein unschuldiges Mannschaftsmitglied tötete, würde er damit alles zunichte machen.
    Davon abgesehen wollte der Fähnrich auch niemandem
    ernsthaften Schaden zufügen. Der P’nir war schließlich nicht sein Gegner gewesen, sondern hatte sich nur zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten.
    Wenn Kim sich beeilte, könnte er vielleicht sogar das Shuttle erreichen, bevor der P’nir wieder aufwachte oder von jemandem gefunden wurde.
    Doch wenn er unterwegs auf weitere P’nir traf, würde er seinen Phaser wirklich effektiver einsetzen müssen.
    Nach dem Punkt zu urteilen, auf den der Phaser gerichtet war, als der P’nir zu Boden ging, mußte sich ihr Gehirn im unteren Teil des Brustkorbs befinden, knapp über dem Gelenk, das es ihnen erlaubte, den Oberkörper zu drehen. Genau an dieser Stelle schien die Chitinschicht auch am dicksten zu sein und aus mehreren, einander überlappenden Lagen zu bestehen.
    Das war zweifellos eine sinnvolle Einrichtung, wenn auch keine sehr bequeme. Die Verdickung, die Kim für den Gehirnkasten hielt, befand sich zudem am Rücken des Alien, was bedeutete, ein Angriff von hinten wäre vermutlich effektiver als eine frontale Attacke. Wenn man allerdings die Reaktion des ersten P’nir bedachte, würde er wohl nicht sehr oft die Chance erhalten, einem dieser Wesen in den Rücken zu schießen.
    Kim schnitt eine Grimasse, sah sich noch einmal um und lief dann in die Richtung, von der er inständig hoffte, sie würde ihn zu jenem Hangar bringen, in dem das Shuttle wartete.
    Wie sich herausstellte, hatte er mit seiner Vermutung richtig gelegen. Zehn Minuten und nur eine einzige falsche Abzweigung später erreichte er endlich den Hangar.
    Das Shuttle hob sich scharf von den dunklen schwarzgrünen Wänden ab. Zwei P’nir-Wachen standen neben der geschlossenen Luke das Shuttles. Sie hatten ihn noch nicht im Eingang des Korridors entdeckt, vermutlich, weil seine weitgehend schwarze Uniform mit dem Hintergrund verschmolz.
    Nach einem Moment des Zögerns stellte Kim den Phaser auf die höchste Betäubungsstufe, justierte Reichweite und Winkel und schoß die beiden Wachen nieder, wobei er genau auf jenen Punkt zielte, an dem er das Gehirn vermutete.
    Es funktionierte, wenn auch nicht so schnell, wie er gehofft hatte; einer der beiden war noch in der Lage, ein an seinem Gürtel befestigtes Gerät zu berühren, während der andere es sogar schaffte, eine Waffe zu ziehen, bevor er zusammenbrach.
    Sekunden später schallte ein unheimlicher, ohrenbetäubend lauter, zirpender Ton durch das Schiff. Ohne Frage hatte jemand Alarm gegeben.
    Mit gewaltigen Sätzen, wie sie nur unter niedriger Schwerkraft möglich waren, stürmte Kim auf das Schiff zu, ging so schnell wie möglich an Bord und verriegelte die Tür hinter sich.
    Der Alarm war auch hier noch zu hören, wenn auch sehr
    schwach.
    Die höhere künstliche Schwerkraft des Shuttles wirkte im ersten Moment fast schon ungewohnt, nachdem er so lange in dem P’nir-Kreuzer unterwegs gewesen war, und es dauerte auch einen Moment, bis sich seine Augen wieder an das normale Licht gewöhnt hatten, doch schon wenige Sekunden später saß er an den Kontrollen und scannte das Innere des Kriegsschiffs.
    Die Sensoren meldeten außer ihm selbst nur noch drei
    humanoide Lebensformen an Bord des P’nir-Kreuzers, die zudem alle mit Insignienkommunikatoren ausgerüstet waren; es mußte sich also um Chakotay und seine Begleiter handeln. Die drei befanden sich allein in einem Raum – offenbar war es bisher doch noch nicht zu Friedensgesprächen auf höchster Ebene gekommen, dachte Kim.
    Und es sah auch nicht so aus, als wären derartige
    Verhandlungen geplant. Der Raum, in dem sich die drei
    aufhielten, war nur einer von mehreren ähnlichen entlang eines Korridors, und die ganze Anlage erinnerte eher an einen Zellentrakt denn an einen Konferenzbereich. Außerdem
    registrierten die Sensoren kein einziges Terminal, und Kim konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie man eine wichtige Konferenz abhalten sollte, ohne dabei Zugang zu einem Computer zu haben.
    Ein rascher Scan des vorderen Schiffsbereichs, in dem Kim die Brücke vermutete, zeigte die Crew, die offenbar ihren üblichen Aufgaben nachging. Kim richtete die Sensoren auf die Umgebung außerhalb des Schiffs und erkannte, daß die Schlacht mit unverminderter Heftigkeit weiterging.
    Offensichtlich war Chakotays Mission gescheitert, und die P’nir

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