Ragnarök
Janeway. »Öffnen Sie einen Kanal zu den Hachai.«
»Verbindung wird hergestellt«, bestätigte der Maquis.
Die Phaser der Voyager flammten abermals auf, und nachdem sie ihre Energie ein oder zwei Sekunden lang wirkungslos an die Schilde abgegeben hatten, bohrten sie sich plötzlich in die Seite eines Hachai-Zerstörers.
»Feuer einstellen, Mr. Tuvok«, sagte Janeway. »Mr. Evans, steht die Verbindung?«
»Ich glaube schon, Captain«, antwortete Evans. »Sie antworten zwar nicht, aber ich vermute, sie hören zu.« Janeway nickte. »Das wird reichen.« Sie richtete ihren Blick auf den Hauptschirm und erklärte: »Hier spricht Captain Kathryn Janeway vom
Föderationsschiff Voyager. Sie haben gesehen, daß unsere Waffen Ihre Abwehr durchdringen können. Wir wollen nichts weiter, als dieses Gebiet zu verlassen, und wir werden nur feuern, wenn wir angegriffen werden. Wenn Sie Ihre Attacken allerdings fortsetzen, werden wir jedes Schiff vernichten, das uns unter Beschuß nimmt.«
Sie wartete auf eine Antwort.
Die Hachai reagierten nicht; statt dessen meldete Evans: »Sie antworten uns nicht direkt, Captain, aber ich fange einige Sendungen auf, die zwischen den Hachai-Schiffen ausgetauscht werden. Der Tenor dieser Nachrichten lautet, nicht auf uns zu hören, sondern uns um jeden Preis zu vernichten.«
Ich hätte wissen müssen, daß die Hachai zu halsstarrig sind, um so schnell nachzugeben, dachte Janeway.
»Schließen Sie den Kanal, Mr. Evans«, sagte sie. »Mr. Tuvok, Sie feuern auf jedes Schiff, das uns angreift.«
»Ich bezweifle sehr, daß wir in der Lage sind, Ihre Drohung wahrzumachen, Captain«, bemerkte der Vulkanier.
»Das ist mir bewußt«, erwiderte Janeway. »Versuchen Sie trotzdem die Hachai davon zu überzeugen, daß wir es ernst meinen.«
»Phaser abgefeuert«, meldete Tuvok. Einen Augenblick später fügte er hinzu: »Polarität wird umgekehrt.«
»Mr. Paris«, sagte Janeway, »bringen Sie uns hier heraus, egal wie.«
»Ich versuche es, Captain«, antwortete der Lieutenant. »Ich versuche es wirklich.«
Janeway nickte und tippte ihren Kommunikator an. »Janeway an Torres.«
»Torres hier«, meldete sich die Chefingenieurin.
»B’Elanna, sorgen Sie dafür, daß jedes Quentchen Energie, das übrig ist, Tom Paris zur Verfügung steht, um uns hier
fortzubringen!«
»Aber was ist mit Chako…«
Torres unterbrach sich mitten im Satz, bevor Janeway sie zurechtweisen konnte.
»Ja, Captain«, sagte sie. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
Kapitel 21
Welche P’nir-Designer auch immer diesen speziellen Kreuzer entworfen haben mochten, sie hatten jedenfalls nichts davon gehalten, Platz für nicht unbedingt erforderliche Korridore zu verschwenden, dachte Harry Kim, als er zum dritten oder vierten Mal umkehren mußte. Mehrere Gänge, die so aussahen, als würden sie weiterführen, hatten sich als Sackgassen erwiesen, und mittlerweile kam ihm seine Idee, eine alternative Route zu suchen, gar nicht mehr so schlau vor. Er fragte sich, ob die P’nir-Arbeiter sich wohl noch immer im Hauptgang aufhielten.
Wenigstens waren ihm auf seinem Irrweg durch die Seitenflure keine weiteren Lebewesen begegnet; nirgendwo hatte er das Tappen von Schritten oder das Klicken von Klauen vernommen, ja nicht einmal aus der Ferne eine Bewegung wahrgenommen.
Allerdings hatte er dank der düsteren Beleuchtung und der schwarzen Wände ohnehin nicht viel gesehen – tatsächlich mußte er jeden Gang fast bis zum Ende verfolgen, um sicher zu sein, daß es sich wirklich um eine Sackgasse handelte.
Es roch hier mehr oder weniger genauso wie überall auf dem Schiff, ein unangenehm öliger Gestank, der jedoch kein Hinweis auf die Anwesenheit von P’nir zu sein schien. Kim nahm an, daß dieser Geruch Teil der Atmosphäre war, und nicht etwa auf die Ausdünstungen der P’nir zurückging.
Gut möglich, daß es sich sogar um einen speziellen Zusatzstoff handelte, eine Art Luftverbesserer, der die P’nir an ihre Heimatwelt erinnerte.
Abgesehen von der Stille in diesem Bereich des Schiffes fiel ihm auf, daß das ohnedies schon recht dürftige grünliche Licht hier noch schwächer geworden war, fast so, als würde in diesem Bereich nur die Notbeleuchtung brennen. Dieser Umstand
steigerte Kims Zuversicht, vor unliebsamen Begegnungen sicher zu sein. Er wußte zwar nicht, welchem Zweck dieser Teil des Schiffes diente, zumindest im Moment schien er jedoch nicht genutzt zu werden.
Während er noch diesen Gedanken verfolgte, bog
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