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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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euch ist. Und was ist mit Sedric? Ist der hier?«
    »Sedric!«, keuchte Alise. Sedric wurde vermisst? Sie hatte die ganze Zeit geglaubt, er wäre an Bord von Teermann und in Sicherheit gewesen. Als sie von dort aufgebrochen war, hatte er noch in seiner Kabine gesessen. Wie konnte er verloren gegangen sein, wenn der Kahn die Flut unbeschadet überstanden hatte? War etwa die Kabine von Deck gerissen worden? War er in seinem Bett ertrunken? Die niederschmetternde Nachricht vermischte sich mit der Freude über Leftrins baldige Ankunft. Sie fühlte sich zwischen beiden Gefühlen hin-und hergerissen, treulos und benommen. Sie drängte sich zwischen den dicht stehenden Hütern hindurch, bis sie vor Carson stand. Bei ihrem Anblick hellte sich sein Gesicht plötzlich auf, und er lächelte.
    »Alise! Ihr seid hier! Nun, das wird dem Kapitän die größte Sorge nehmen.« Zaghafte Hoffnung schien aus Carsons Zügen. »Und Sedric? Ist er bei Euch?«
    Sie schüttelte den Kopf, während der Jäger an Greft vorbei auf sie zuging. Obgleich sie kaum den Atem hatte, um die Worte hervorzustoßen, gehorchten ihr Stimme und Zunge. »Ich dachte, er wäre auf Teermann .« Vor lauter Schuldgefühlen wurde ihr schwindlig. Sie hatte Sedric dazu gezwungen, mitzufahren, und nun war er verschollen. Tot. Sedric konnte weder gut schwimmen noch klettern. Bestimmt war er tot. Undenkbar. Unmöglich. Denke nicht dran, gestatte nicht, dass es Wirklichkeit wird. Sie räusperte sich, und ihre Zunge plapperte von alleine weiter. »Nachdem Veras zurückgekehrt ist, fehlen nur doch die Kupferne, der Silberdrache und Heeby. Was die Hüter betrifft: Uns fehlt jede Spur von Rapskal, Alum und Warken. Ist jemand von ihnen bei euch?«
    Schweigen. Und als Carson die Hoffnungen der Hüter mit einem langsamen Kopfschütteln zerstörte, erntete er leises Stöhnen und Seufzen. »Dann sind sie fort«, sagte Alise und verabscheute die Endgültigkeit ihrer Worte. Es war, als ob sie die Vermissten für tot erklären würde.
    »Ich habe vor, weiter nach ihnen zu suchen.« Carsons Worte brachten sie wieder zur Besinnung. Die Hüter liefen umher und unterhielten sich über die Neuigkeiten. Veras hatte sich zu den anderen Drachen gesellt. Gemeinsam zeigten Jerd, Sylve und Harrikin ihr, wie sie die Baumstämme nutzen konnte, um auf dem Wasser zu treiben und sich zu erholen.
    »Ich habe sie zwischen Bäumen eingezwängt entdeckt«, erzählte Carson, denn sein Blick war ihrem gefolgt. »Sie ist dort hinaufgeklettert, weil sie zu erschöpft war, um weiterzuschwimmen. Das hat ihr wahrscheinlich das Leben gerettet. Doch als der Wasserspiegel gefallen ist, war sie plötzlich eingeklemmt. Vermutlich wäre sie von alleine wieder freigekommen, wenn sie erst einmal etwas abgemagert wäre, aber ich bin froh, dass es nicht so weit gekommen ist.«
    Alise sah ihm in die Augen. »Ihr wollt mir damit sagen, dass die anderen sich in einer ähnlichen Lage befinden könnten. Dass sie irgendwo feststecken, aber am Leben sind.«
    »Jedenfalls klammere ich mich an diese Hoffnung. Entschuldigt mich.« Er wandte sich von ihr ab, hob das Horn an den Mund und blies drei kurze, aber ohrenbetäubende Signaltöne. Diesmal vernahm sie in der Ferne eine Antwort. Mit einem Lächeln drehte er sich zu ihr um und sprach so laut, dass alle auf dem Floß es hören konnten: »Das ist Teermann . Wir schaffen euch alle so bald wie möglich auf den Kahn. Die Schwimmhölzer für die Drachen sind ein guter Einfall. Mit den Seilen an Bord von Teermann können wir sie vielleicht noch etwas stabiler machen. Wenn das Wasser weiter zurückgeht, brauchen sie die sowieso nicht mehr lange.
    Jess ist noch immer verschollen. Ich gehe lieber auf die Suche nach Überlebenden als auf die Jagd. Deshalb wäre es gut, wenn ihr so viel Essen wie möglich sammelt. Bis wir die Jagd in einigen Tagen wieder aufnehmen können, müsst ihr euch selbst um Nahrung kümmern.«
    Greft hatte sich leicht versetzt hinter Carson gestellt. Auf Alise machte er einen verärgerten Eindruck, und sie fragte sich, was ihn an seiner Rettung so stören mochte. Seine Worte klangen wie eine Zurechtweisung.
    »Wenn Ihr mit Eurem Plauderstündchen fertig seid, muss ich Carson einige wichtige Dinge mitteilen, falls er mir seine Aufmerksamkeit schenkt. Die Welle hat die meisten von uns hier in die Bäume gespült. Ich habe hier versammelt, wen ich finden konnte. Die Drachen haben sich gegenseitig gerufen und angelockt. Hier konnten wir uns selbst gut versorgen. Ich

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