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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Partner nimmst. Jetzt. Bevor die Jungs anfangen, um dich zu wetteifern. Wir sind eine kleine Gruppe, wir können es uns nicht leisten, dass sich die Jungs wegen dir gegenseitig wehtun. Noch können wir zulassen, dass jemand dich zwingt. Wohin uns das führen würde, kann ich mir nur zu gut vorstellen. Wähle einen Partner und mache der Sache ein Ende.«
    »Jerd hat nicht gewählt. Sie hat geschlafen, mit wem sie Lust hatte.« Da es die einzige Waffe war, die ihr einfiel, schleuderte Thymara sie ihm entgegen. »Oder wusstest du das nicht?«
    »Das weiß ich nur zu gut!«, knurrte er. »Warum, glaubst du, musste ich eingreifen und mich um sie kümmern? Sie war töricht und hat die Männer gegeneinander aufgehetzt. Hier ein blaues Auge, da ein zerschrammtes Gesicht. Es drohte aus dem Ruder zu laufen. Deshalb habe ich sie genommen und zu meiner Partnerin gemacht, damit die anderen nicht mehr um sie streiten. Sie war nicht meine erste Wahl, falls du das von mir hören willst. Ich glaube nicht, dass sie so schlau ist wie du. Oder so gut im Überleben. Von Anfang an habe ich dich mein Interesse wissen lassen, aber du hast Rapskal den Hirnlosen bevorzugt. Obwohl ich das für eine schlechte Entscheidung hielt, habe ich mich dazu durchgerungen, sie anzunehmen. Nun, jetzt ist er weg. Und ich bin mit Jerd zusammen, was auch immer daraus wird. Wenigstens so lange, bis das Kind auf der Welt ist. Denn das war die einzige Möglichkeit, die anderen abzukühlen. Da kann ich dich schlecht auch noch für mich beanspruchen. Bevor die Rangeleien und Wettkämpfe um deine Aufmerksamkeit gewalttätiger werden, solltest du deshalb besser eine Wahl treffen und bei ihr bleiben.«
    Thymara schwirrte der Kopf. Ein Kind? Jerd war schwanger? Gab es einen schlechteren Zeitpunkt oder Ort, um schwanger zu sein? Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Und bevor sie einen weiteren Atemzug tat, fragte sie sich, ob die ganzen Jungs etwa daran gedacht hatten, dass sie ein Kind zeugen könnten. Oder war es, wie bei Rapskal und Tats, eine Sache, die Jerd ihnen einfach gestattet hatte und die sie getan hatten, einfach nur, weil sie es durften? Wut kochte in ihr hoch.
    »Wer ist der Vater von Jerds Kind?«
    »Das spielt doch keine Rolle, oder nicht? Ich werde es als das meine beanspruchen, und damit hat sich die Sache.«
    »Ich glaube, du beanspruchst bereits zu viele Dinge. Du hast dich vielleicht selbst zum König oder Anführer erklärt, Greft, aber das gilt für mich noch lange nicht. Ich sage es dir ganz offen, ich erkenne deine Autorität über mich nicht an. Und ich werde bestimmt keinen der Jungs ›wählen‹, nur um die anderen vom Streiten abzuhalten. Wenn sie so dumm sind, dass sie um etwas kämpfen, worauf sie ohnehin keinen Anspruch erheben können, dann sollen sie es eben tun.«
    Fast wäre sie aufgestanden und davongegangen, aber ihre Wache war noch nicht zu Ende und sie hatte die Verantwortung über das Feuer. Sie sah ihn ausdruckslos an. »Geh. Lass mich allein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Auch wenn du dir noch so wünschst, dass es so einfach wäre, ist es das nicht. Wach auf, Thymara! Wenn du dir keinen Beschützer wählst, und wenn ich deine Wahl den anderen gegenüber nicht durchdrücke, wer wird dich dann beschützen? Wir sind allein hier, nun mehr als je zuvor. Wir sind vier Frauen und sieben Männer. Jerd ist mit mir zusammen, Sylve hat sich Harrikin ausgesucht. Wenn du glaubst …«
    » Vier Frauen? Ich traue meinen Ohren nicht. Rechnest du Alise bei deinem kranken Plan etwa mit ein?«
    »Sie ist hier und ist eine Frau, also gehört sie dazu. Das ist nicht meine Entscheidung. Das ist lediglich die Lage der Dinge. Ich lasse ihr etwas Zeit, um sich einzuleben, bevor ich mit ihr darüber reden werde. So sieht die Wirklichkeit aus, Thymara. Wir wurden hier gemeinsam ausgesetzt. Genau wie die ursprünglichen Siedler der Regenwildnis müssen wir lernen, uns hier unsere Heimat einzurichten. Hier werden unsere Kinder geboren werden und aufwachsen. Wir, hier und jetzt, dieser Haufen zusammengedrängter Leute, wir sind der Keim, aus dem eine neue Siedlung erwachsen wird.«
    »Du bist verrückt.«
    »Bin ich nicht. Der Unterschied zwischen uns ist, dass du sehr jung bist und glaubst, die Regeln hätten auch dann noch eine Bedeutung, wenn kein Gesetz und keine Strafe sie aufrecht erhalten können. Dem ist aber nicht so. Wenn du dich weigerst, jemanden zu wählen und deine Entscheidung kundzutun, wird dich jemand wählen. Oder gleich mehrere. Und

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