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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Zum Zeitpunkt der Flut haben zwei seiner Vettern in den Ausgrabungen gearbeitet. Von beiden fehlt seither jede Spur. Reyall ist mit ihnen aufgewachsen, und sie waren seine Spielkameraden. Daher wird ihn die Nachricht schwer treffen, und die Familie wünscht, dass Ihr ihm Urlaub gebt, damit er zu Hause einen Besuch machen und mit uns trauern kann. Ich weiß, dass Ihr nicht leicht auf Euren Lehrling verzichten könnt, aber wenn Ihr diesem Wunsche nachkommen würdet, wäre Euch meine ewige Dankbarkeit gewiss.
    Detozi

 
    8
    Hörnerklang
    S ie wurde von den Drachen geweckt – ihre Rufe schreckten Alise aus tiefem Schlaf. Um sie her unter dem engen Unterstand kamen die Hüter mühsam in die Höhe. Das Floß schwankte, und ihr wurde kurz schwindelig. Sie biss die Zähne zusammen. Alise vermisste die Nächte auf dem halb ans Ufer gezogenen Teermann , in denen sie feste Erde unter sich gehabt hatte. Und sie vermisste Leftrin so sehr, dass sie kaum darüber nachdenken konnte.
    Wieder ließen die Drachen ihre Rufe erschallen, nicht einstimmig, sondern als chaotische Antwort auf einen Laut, der Alise zuvor entgangen war. Sintaras reiner Fanfarenstoß mischte sich in Mercors Bellen. Fente gab ein lang gezogenes Kreischen von sich, während Nortels lavendelfarbener Drache ein Geräusch produzierte, das von einer summenden Bogensehne zu stammen schien. »Was gibt’s?«, fragte Alise, doch ihre Frage wurde lediglich von einem Dutzend anderer Stimmen wiederholt. Als alle Hüter den Unterstand gleichzeitig verlassen wollten, war kurz gar nichts mehr zu sehen, und das Floß wankte. Alise wartete auf ihrem Platz, spähte durch das grob geflochtene Dach aus Zweigen und Blättern in den blauen Himmel und fragte sich, ob eine neuerliche Katastrophe über sie hereinbrechen würde.
    Als sie zu den anderen nach draußen gelangte, waren die Drachen bereits alle auf den Beinen. Kurz entstand eine Pause in dem aufgeregten Geschrei, und da hörte Alise den Ton eines Horns und den Ruf eines weiteren Drachen. »Veras! Veras!«, kreischte Jerd. Sie hastete über die aufgeschichteten Stämme zum wackligen Rand des Treibholzfloßes, und Greft eilte ihr nach. Er packte sie an den Schultern und hielt sie fest, damit sie nicht ins Wasser stürzte, während Veras näher kam. Hinter der Drachin kam einer der Jäger von Teermann und ließ in regelmäßigen Abständen drei kurze Hornstöße erklingen. Alises Herz machte erst einen Satz, doch verließ sie gleich wieder der Mut, als sie den Mann erkannte. Es war Carson, Leftrins Freund. Nicht Leftrin selbst, und der Kahn war nirgends zu sehen.
    Eine Salve Fragen prasselte auf die Neuankömmlinge ein, doch Carson versuchte erst gar nicht, sie zu beantworten. Er blies nicht weiter in das Horn, um all seine Aufmerksamkeit dem Rudern widmen zu können und schneller zu ihnen zu gelangen. Als er nahe genug war, um einem der wartenden Hüter ein Tau zuzuwerfen, hatte Veras sich bereits so weit durch die Treibgutdecke gearbeitet, dass die tränenüberströmte Jerd ihr das Gesicht streicheln konnte. Mit den anderen Hütern drängte Alise näher heran, um zu erfahren, welche Neuigkeiten der Jäger brachte.
    »Seid ihr alle hier und in Sicherheit?«, war seine erste Frage, und als Greft den Kopf schüttelte, verzog er enttäuscht das Gesicht.
    » Teermann und Kapitän Leftrin sind gleich hinter der nächsten Biegung. Sie müssten eigentlich jeden Moment auftauchen. Sobald er da ist, wird er euch an Bord holen und euch etwas Warmes zu essen geben. Erst einmal können wir leider nicht viel für die Drachen tun, aber der Wasserspiegel ist seit gestern früh rasch gesunken. Ich hoffe, dass es bis heute Abend wieder so seicht ist, dass sie darin stehen und sich etwas ausruhen können.«
    Während Carsons Rede hatte Lecter die Leine gefangen und das kleine Boot an dem Floß festgebunden. Jetzt kletterte der Jäger behände auf das Floß und sah sich grinsend im Kreis der versammelten Hüter um. Während er die Gesichter nacheinander musterte, wich die Hoffnung allmählich aus seinen Zügen. »Wer fehlt?«, fragte er.
    »Wer ist an Bord von Teermann ?«, gab Greft die Frage zurück.
    Carson sah ihn verärgert an, antwortete aber nichtsdestotrotz: »Kapitän Leftrin und die gesamte Mannschaft haben die Flut gut überstanden. Der Große Eider hat sich die Rippen geprellt, aber soweit wir erkennen können, ist nichts gebrochen. Auch mein Junge, Davvie, ist an Bord. Den anderen Jäger haben wir verloren, falls Jess nicht bei

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