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Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer

Titel: Rain Wild Chronicles 02 - Drachenkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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dichtes schwarzes Haar und die ebenfalls schwarzen Klauen bildeten einen eigenartigen Gegensatz zu seinen blassblauen Augen und seinem engelhaften Lächeln. Seine Drachin war mit ihm gekommen, ein plumpes rotes Geschöpf mit Stummelbeinen und funkelnden Schuppen. Als Rapskal stehen blieb und auf die Szene starrte, schmiegte die Drachin ihren Kopf anhänglich an den jungen Hüter und stieß ihn dabei fast um. »Lass das, Heeby. Du bist größer und kräftiger, als du meinst! Du musst schon auf deinen eigenen Füßen stehen.« In seiner Stimme schwang mehr Zuneigung als Tadel. Er gab seiner Drachin einen sanften Schubs, und sie erwiderte die Geste verspielt.
    »Mercor will sie nicht fressen«, erklärte Sylve gekränkt. »Er will sie umdrehen, damit wir ihren Bauch nach Schmarotzern absuchen können. Vielleicht ist da so ein schlangenartiges Tier …«
    »Ich weiß. Ich habe eben zugesehen, wie sie sie aus Sestican entfernt haben. Ich hätte beinahe gekotzt, als die Dinger rauskamen. Und Lecter hätte fast geheult, weil er sich Vorwürfe machte. So niedergeschlagen habe ich ihn noch nie erlebt.«
    »Aber sie haben sie herausgekriegt?«
    »Ja, das haben sie. Muss aber wehgetan haben. Der große blaue Drache hat gequiekt wie eine Maus, als man sie rausgezogen hat. Ich weiß nicht, was Kapitän Leftrin da zusammengemischt hat, jedenfalls haben sie es um das Loch geschmiert, wo die Schlange drinsteckte, und kurz darauf hat das Ding angefangen, mit dem Schwanz auszuschlagen, und ist herausgekrochen. Eine Menge Blut und Eiter ist da herausgeflossen, und bäh!, wie das gestunken hat! Und als es endlich auf die Erde geplumpst ist, sprang Tats herbei und hat es in Stücke gehackt. Da war ich froh, dass ich meine Heeby jeden Tag von Kopf bis Fuß absuche. Nicht wahr, Heeby?«
    Zur Antwort gab die Rote ein Schnauben von sich und stieß Rapskal abermals, sodass er taumelte. Bei seinem Bericht war Alise ein wenig flau im Magen geworden, doch Sylve war in Gedanken schon wieder weiter. »Rapskal, kannst du Heeby bitten, Mercor zu helfen? Wir versuchen, die Kupferne auf den Rücken zu rollen.«
    »Na, klar kann ich das. Ich muss sie ja nur fragen. He, Heeby! Heeby, schau her, schau mich an. Heeby, hör zu. So hör doch, Mädchen! Hilf Mercor, den Kupferdrachen auf den Rücken zu drehen. Verstanden? Hilfst du ihm, sie umzudrehen? Kannst du das machen? Kann meine große starke Drachin das für mich tun? Gewiss kann sie das. Komm schon, Heeby. Steck deine Nase da drunter, genau hier, so wie Mercor. Jetzt anheben und drücken, Heeby, anheben und drücken!«
    Die kleine rote Drachin grub ihre Hinterbeine in den Schlamm, und Alise sah, wie sich ihre Muskeln im kurzen, dicken Hals anspannten. Vor Anstrengung gab sie ein Grollen von sich, und plötzlich bewegte sich Relpda. Ihren schrillen Schmerzensschrei ignorierten Mercor und Heeby. Grunzend wälzten sie die Relpda auf den Rücken. Kraftlos ruderten die Beine der Kupfernen in der Luft. »Halte sie so, Heeby. Braves Mädchen. Halte sie gut!« Auf Rapskals Zuruf hin spannte sich die Rote erneut an und drückte ihren Kopf gegen den Leib der Kupferdrachin. Wieder wölbten sich ihre Nackenmuskeln, aber ihre goldenen Augen kreisten vor Freude über das Lob ihres Hüters.
    »Seht her!«, sagte Mercor, und Alise erstarrte vor Entsetzen. Der schlammverschmierte Bauch des Kupferdrachen war mit Schlangenleibern gespickt. Es waren mindestens ein Dutzend, und sie wanden sich und zuckten, weil ihr Opfer sich bewegt hatte. Sylve nahm beide Hände vor den Mund und wich zurück. Ihr Kopf zuckte hin und her, während sie atemlos durch die Finger sprach.
    »Sie wollte mich nie ihren Bauch putzen lassen. Ich habe es versucht. Ich habe es wirklich versucht! Sie ist mir immer ausgewichen und hat ihren Bauch in den Schlamm gedrückt. Sie hat gehofft, sie dadurch loszuwerden, nicht wahr, Mercor? Und sie hat mich ihren Bauch nicht putzen lassen, weil es wehtut.«
    »Ihr Geist war nicht klar genug, um zu erkennen, dass du ihr helfen konntest«, sagte Mercor schwermütig. »Niemand macht dir einen Vorwurf, Sylve. Du hast getan, was du für sie tun konntest.«
    »Ist sie tot?«, rief jemand, und alle Köpfe fuhren herum. Thymara und Tats kamen herbeigelaufen. Kapitän Leftrin folgte ihnen. Gemächlich stapfte Sintara hinter ihnen her. Und noch weiter hinten rottete sich ein halbes Dutzend Hüter zusammen.
    »Nein! Aber sie ist befallen. Ich weiß nicht, ob wir sie noch retten können.« Sylves Stimme brach bei diesen

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